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VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

Titel: VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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Geste, die mich augenblicklich zurück in meinen Traum katapultiert. »Du zitterst ja immer noch.«
    Was soll das denn jetzt heißen? Dass ich ihm erlauben soll zu bleiben, damit er dafür sorgen kann, dass ich aufhöre zu zittern? Seine Hand ist wunderbar warm. Ich hatte ganz vergessen, wie viel Wärme ein menschlicher Körper abzugeben in der Lage ist. Wenn er beide Hände auf meinen Körper legte, würde das sicher reichen, um die Kälte in mir zu vertreiben.
    Mein Verstand rast, meine Gedanken kreisen um den Versuch, Traum von Realität, Angst von Lust zu trennen – mir wird ganz schwindelig dabei. Die Dunkelheit vergrößert meine Verwirrung. Aber ich müsste David meine Hand entziehen, wenn ich die Nachttischlampe anknipsen wollte. Und das, wo Davids Hand doch so schön warm ist!
    In meinem Verstand taucht ein Scheinwerfer einen einzigen Umstand in grelles Licht; alles andere verschwindet in der Dunkelheit: Wenn ich meinen Daumen jetzt über seine Hand lege, meine Hand dann seine hält wie er meine, wird diese kleine, kaum merkliche Bewegung eine Kettenreaktion in Gang setzen, die unser Leben für immer verändern wird. Eine Daumenbewegung. Mehr braucht es nicht.
    Ich halte den Atem an, bin starr vor Unentschlossenheit. Die Spannung zwischen uns klettert mit jeder Sekunde, die verstreicht, in ungeahnte Höhen. David wartet auf die Antwort auf eine Frage, die gar nicht so einfach ist, wie sie wirkt. Ich sollte ihm meine Hand entziehen, mich ihm entziehen. Aber gerade jetzt will mir scheinen, damit zöge ich mir selbst die Haut vom Fleisch.
    Ich zwinge mich, weiterzuatmen. Die plötzliche Sauerstoffzufuhr für mein Gehirn verleiht mir mit einem Mal die nötige innere Stärke.
    »Ja, ich bin mir sicher.« Ich entziehe David meine Hand. Wunderbarerweise bleibt meine Haut intakt. Dann schwinge ich meine Beine über die Bettkante. »Ich mache mir einen Kamillentee und leg mich dann wieder schlafen.«
    »Ich auch. Ich meine, ich lege mich wieder schlafen, nicht, ich mache mir einen Tee.«
    »Gut. Ich meine, danke.« Ich wuchte mich aus dem Bett hoch. »Ich meine, gute Nacht«, stammele ich noch, als ich zur Tür gehe. »Noch mal.«
    Dexter erhebt sich von seinem Schlafplatz am Fußende meines Bettes und folgt mir in die Küche.
    Nachdem ich mir Tee gemacht habe, hole ich mir mein Handy und mache mich auf, hinunter ins Erdgeschoss. Ich will Lori anrufen. Mitternacht an einem Freitag gehört mit Sicherheit in das Zeitfenster, das Quasi-Notrufe bei der besten Freundin erlaubt. Als ich am Fuß der Treppe angekommen bin, höre ich, wie es bei ihr klingelt. Ich schließe die Zwischentür. Erst nach dem fünften Klingeln nimmt Lori ab.
    »Hallo-o!« Sie dehnt die letzte Silbe, was bedeutet, dass sie entweder im Halbschlaf oder betrunken oder beides ist.
    »Habe ich dich geweckt?«
    »Nö. Was ist denn los?«
    »Du wirst nicht glauben, was ich gerade geträumt habe!«
    »Bleib dran, bis ich mir einen Stift geholt habe!«
    »Nein, bloß keinen Stift! Du musst mir versprechen, dass du über meinen Traum keine einzige Silbe notierst!«
    »Okay, okay. Keine Notizen!«
    »Glaub mir, der Traum braucht keine langwierigen Interpretationen!« Zur Sicherheit werfe ich einen Blick auf die geschlossene Tür, hinter der sich die Treppe nach oben verbirgt. Augenblicklich komme ich zu dem Schluss, dass ich mehr Schalldämmung zwischen mir und Davids Ohren brauche als eine Tür und eine kurze Treppe. Ich gehe den Flur entlang und hinunter in den Lagerraum im Souterrain. Den meisten Platz hier nimmt der Kessel der Ölheizung ein; daneben finden sich einige Regale mit dem üblichen Heimwerker-Kram.
    Ich setze mich auf eine große, stabil wirkende Werkzeugkiste und erzähle Lori die ganze Geschichte. Nicht ein Detail lasse ich aus. Sie gibt keinerlei Kommentare ab außer einem gelegentlichen »Ah-ha!« und: »Und dann was?«
    Als ich fertig bin, sagt sie: »Hmm. Also, was glaubst du, was das Ganze zu bedeuten hat?«
    Ich klatsche mir mit der flachen Hand gegen die Stirn. »Lori, herrje, das ist doch kein abstrakter freudianischer Symbolismus! Schließlich habe ich ja nicht geträumt, dass David mir eine Gurke anbietet! Ganz offenkundig fühle ich mich zu ihm hingezogen. Und ich glaube, ihm geht es mit mir genauso. Wir wohnen zusammen. Das ist ein Pulverfass, und er könnte dabei ums Leben kommen!«
    »Letzteres wage ich zu bezweifeln.«
    »Was meinst du? Dass er ums Leben kommen könnte?«
    »Mhmm-hmm. Dieser andere ist nicht der Typ

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