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VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

Titel: VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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Sauberkeit und Ordnung wiederherzustellen, zumindest was den Gesichtsausdruck angeht. Also bringe ich Lori zurück zum Tisch.
    »Tut mir leid, unsere nette Runde auflösen zu müssen. Aber ich habe noch ein strammes Lernpensum vor mir, und Lori geht es nicht so gut.«
    Hastig erhebt sich Kevin und wirft einen zerknüllten Zehn-Dollar-Schein auf den Tisch. »Wir bringen euch noch raus zum Wagen.«
    Auf dem Parkplatz stehen Ned und ich vor meinem Auto und beobachten Lori und Kevin.
    »Sie ist verwirrt, ganz aufgelöst.« Um Neds Mund legt sich ein harter Zug. »Kevin kann ihr helfen. Aber manchmal geht er’s ein bisschen zu aggressiv an.«
    Ich knuffe ihn leicht in den Oberarm. »Ganz anders als du, nicht wahr?«
    »Genau.« Angelegentlich mustert er seine Schuhspitzen. »Also dann. Das nächste Treffen ist nächste Woche, selber Ort, selbe Zeit.«
    »Sicher sehen wir uns dann.«
    »Ja, sicher. Außer …« Neds Blick wandert in unbestimmte Fernen. »Ich meine, falls du Lust hättest, neben den Gebissenen noch was zu unternehmen … mit mir …«
    »Das geht leider nicht.« Jetzt bin ich es, die ihre Schuhe inspiziert, mache ganz auf schüchtern. Ich streiche mir eine Haarsträhne hinters Ohr. »Ich möchte dich keiner Gefahr aussetzen.«
    »Du meinst, durch deinen sogenannten Freund, ja?« Ned verschränkt die Arme vor der Brust und baut sich breitbeinig vor mir auf. »Da mach dir mal keine Sorgen! Mit dem werd ich schon fertig!«
    Ich bringe es fertig, das aufsteigende Lachen in ein Lächeln zu verwandeln. »Lass uns einfach noch ein bisschen warten, ja? Warten, bis die Dinge ein bisschen weniger kompliziert sind.«
    »Ich verstehe. Also werde ich heute Abend auch nicht versuchen, dich zu küssen.« Ned schlägt einen witzigen, lässigen Ton an. Aber seine Augen forschen sehr genau in meinem Gesicht nach einer Reaktion. »Außer …«
    »Nein, lieber nicht.« Ein Blick über Neds Schulter verrät mir, dass Lori gerade in ihren Wagen steigt. »Ich sollte Lori bis Sherwood hinterherfahren. Ihr Getriebe muckt momentan ein bisschen herum.« Kurz berühre ich Ned am Ellbogen und steige dann hastig in mein Auto, stecke den Zündschlüssel ins Schloss.
    »Warte noch!« Ned stellt sich in die Tür und beugt sich zu mir herein. »Ich habe gelogen.« Seine Lippen berühren meine. Sein Atem riecht nach Kaffee und Labello, und ich kann gerade noch verhindern, dass ich ihm über den Fuß fahre.
    Ich zwinge mich zu einem Lächeln. »Hab eine schöne Woche!«
    Als ich losfahre, sehe ich Ned und Kevin sich unter dem Neonschild des Cafés beratschlagen.
    Mein Instinkt rät mir, den beiden besser nie wieder über den Weg zu laufen. Aber die beiden Ekelpakete halten vielleicht die Antworten auf unsere Fragen in Händen – ungeachtet meiner Gänsehaut.

14
Our Lips Are Sealed
    Thanksgiving verbringe ich damit, mich zu schneiden. Allerdings nicht mit Absicht, wie Jeremy oder diese Freundin, die ich in der Highschool hatte. Weil ich überhaupt keinen Sinn fürs Kochen habe, keine Veranlagung, keine Neigung, kein Gespür dafür, nichts, hat mich David zu Handlangerarbeiten in der Küche verdammt. Ciara, schäl das. Ciara, schnippel dies. ›Dies‹, so stellt sich heraus, ist hauptsächlich mein Zeigefinger und ›das‹ mein Daumen. Es ist genug Blut an den geschälten und klein geschnittenen Süßkartoffeln, um das fertige Püree einem Vampir als Komplettmahlzeit zum Frühstück zu servieren.
    Was soll’s: Meine niederen Aufgaben halten mich von David fern – was die ganze Woche über schon mein Ziel war. Wir schleichen umeinander herum, gehen so behutsam miteinander um, als wären wir rohe Eier. So ist das zwischen uns, seit ich den Traum hatte, gefolgt von dem Augenblick sexueller Anziehungskraft. Jeder von uns beiden, so scheint es mir, ist von einer Art Kraftfeld umgeben, das uns bei einem geringeren Abstand als dreieinhalb Meter vom anderen sofort explodieren lassen kann. Alles erinnert mich fatal an Rudger Hauers Science Fiction Wedlock. Bei einem Ausbruch aus dem Gefängnis explodiert der Sprengsatz in der eigenen eisernen Halskrause und gleichzeitig der in der Halskrause eines unbekannten Partners. Oder es ist umgekehrt: Der einem unbekannte Partner flieht, und – zack! – wird einem selbst der Kopf weggesprengt. Nur dass es bei David und mir nicht um zu große Entfernung zueinander geht, sondern um zu geringe.
    Gemeinsam die Thanksgiving-Feier vorzubereiten fühlt sich für meinen Geschmack ein bisschen zu sehr nach Wir

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