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Vampire trinken ex

Vampire trinken ex

Titel: Vampire trinken ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Keller ?«
    »Nein«, antwortete sie
bestimmt. »Großvater gab ein Vermögen dafür aus, ihn ausheben zu lassen,
erzählte er mir .«
    »Vielleicht hätte er lieber ein
Vermögen für einen Psychiater ausgeben sollen«, schnarrte ich.
    »Reden Sie nur so weiter, Mr. Holman «, fuhr sie mich gereizt an. »Dann mache ich das nächstemal , wenn Sie schreien, einfach die Tür zu .«
    Ich kehrte zu meinem Wagen
zurück und steuerte ihn langsam und vorsichtig auf die Straße hinaus. Es war
ein Arm gewesen, der sich mir um den Hals gelegt hatte, und ein Arm hinterließ
— anders als zupackende Hände — keine Druckstellen. Und wenn mein Angreifer
mich mit einem Sandsack auf den Kopf geschlagen hatte — oder etwas dieser Art —
, dann war auch erklärt, warum von dem Schlag keine Beule zurückgeblieben war.
Und nachdem er mich nach wissenschaftlicher Methode niedergeschlagen hatte,
hatte er mich zur Treppe geschleppt und dort so lange aus vollem Hals
geschrien, bis er Chastity hatte kommen hören. Und
dann? Vielleicht hatte er sich irgendwo in einer dunklen Nische versteckt
gehalten, bis wir nach oben gegangen waren und er unbemerkt den Keller hatte
verlassen können. Oder vielleicht hatte er mich am Fuß der Treppe liegenlassen,
war schnurstracks in die Küche hinaufgelaufen und hatte seiner Enkelin Anweisung
gegeben, was sie tun sollte.
    Fran Grierson wartete schon auf mich, als ich den Wagen vor meinem kleinen Prestigehaus in
Beverly Hills parkte. Sie saß auf der Couch, mit beiden Händen ein Whiskyglas
umklammernd, das bis zum Rand mit purem Alkohol gefüllt zu sein schien.
    »Ich wollte Sie schon für tot
erklären lassen«, bemerkte sie düster. »Ich bekam allmählich Hunger, da habe
ich beide Steaks aufgegessen. Nachdem ich sie vorher gegrillt hatte, natürlich .«
    »Natürlich.«
    »Haben Sie meine Schwester
gefunden ?«
    »Nein«, bekannte ich.
    »Warum sind Sie dann die halbe
Nacht ausgeblieben ?«
    »Das ist ein wenig kompliziert
zu erklären .« Ich schlenderte hinter die Bar und mixte
mir einen Drink. Eine wohldosierte Menge reinen Whiskys, mit drei Eiswürfeln
verdünnt. »Und wie verlief Ihr Abend ?« erkundigte ich
mich.
    »Diesen, wie heißt er gleich —
Harry Walker — habe ich überhaupt nicht zu Gesicht bekommen, weil er nicht zu
Hause war. Dafür habe ich aber den anderen Widerling, Roger Arlen, bis zum Überdruß genossen. Der Mensch war so nervös, daß man hätte
meinen können, er hätte Angst, ich wollte ihn vergewaltigen .«
    »Haben Sie ?«
    »Was?«
    »Ihn vergewaltigt ?«
    »Das ist ein ganz mieser Witz, Holman «, versetzte sie. »Wenn Arlen ein Mädchen auch nur
auf Tuchfühlung nahe käme, würde er vor Angst in Ohnmacht fallen. Ich wette,
der bekommt jedesmal Zustände, wenn er sein eigenes
Gesicht im Spiegel sieht .«
    »Sprechen wir nicht von
Ohnmachtsanfällen«, bat ich gereizt. »Das weckt unangenehme Erinnerungen .«
    »Und wie war es bei Ihnen ?« fragte sie.
    »Ich habe mich mit Mrs. Delgardo unterhalten«,
erwiderte ich. »Sie war krank und ist es immer noch.
Dann besuchte ich Scott Rolfe. Der ist auch krank, aber er weiß es nicht .«
    »Und keiner von beiden wußte
etwas über Ferns Verbleib ?«
    »Die Zusammenkünfte im Hause
von Horace Chase hörten vor etwa einem Monat auf«, sagte ich. »Seitdem hat
keiner von beiden Ihre Schwester gesehen .«
    »Was soll ich nur tun ?« Sie zuckte müde die Achseln.
»Soll ich zur Polizei gehen und eine Vermißtenanzeige aufgeben? Und dann vielleicht mein Leben lang warten und auf Nachricht von
meiner Schwester hoffen?«
    »Wir müssen eben weiter
versuchen, sie ausfindig zu machen«, erwiderte ich. »Erzählen Sie von Ihrem
Gespräch mit Roger Arlen .«
    »Was gibt es da schon zu
erzählen ?« Sie zuckte wieder die Achseln. »Er ist ein
großer, dürrer Bursche, mit langem, dünnem Haar, das ihm dauernd um den Kopf
flattert, und er trägt eine dicke Brille. Er sieht aus wie eine unterernährte
Fledermaus .«
    »Ja, aber was sagte er ?«
    »Es täte ihm von Herzen leid zu
hören, daß Fern verschwunden ist, aber er könnte mir auch nicht helfen. Er
hätte sie seit der letzten Zusammenkunft bei Mr. Chase nicht mehr gesehen, und
ich müßte ihn jetzt leider entschuldigen, er wollte nämlich verreisen. Er hätte
seine Malerei schon viel zu lange vernachlässigt und — «
    »Er ist Maler ?«
    »Anscheinend. Für einen
Anstreicher scheint er mir nicht die notwendige Körperkraft zu besitzen. Seine
Koffer standen schon fertig gepackt im

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