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Vampire trinken ex

Vampire trinken ex

Titel: Vampire trinken ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Wohnzimmer. Er wird also wohl die
Wahrheit gesagt haben, als er erklärte, er wollte morgen nach Venice fahren .«
    » Venice ?«
Ich starrte sie an. » Venice , sagte er ?«
    »Natürlich. Sind Sie vielleicht
plötzlich taub geworden, Holman ?«
    »Ich denke an die alte Dame«,
sagte ich. »Sie war krank und ist immer noch krank,
ganz wirr im Kopf. Sie wollte mir etwas sagen, aber sie brachte ständig
Gegenwart und Vergangenheit durcheinander .«
    »Hören Sie auf«, fuhr Fran Grierson mich an. »Ich bin auch so schon verwirrt genug .«
    »>Die herrlichen alten
Häuser und die Boote, die übers Wasser gleiten<«, zitierte ich. »Was meinen
Sie denn, von welchem Ort sie sprach ?«
    »Von Manhattan«, erwiderte sie
prompt. »Da gibt’s zwei Möglichkeiten — entweder den Hudson oder den East River .«
    »Venedig«, sagte ich kalt.
»Venedig in Italien. Tatsächlich aber meinte sie die Stadt Venice in Kalifornien .«
    »Und was soll es damit auf sich
haben ?« Sie starrte mich verständnislos an. »Kommen da
vielleicht die Irren her ?«
    »Vielleicht ist es der Ort, an
dem die Irren sich versammeln«, entgegnete ich. »Und dazu gehören auch Sie und
ich .«
    »In Venice ?«
Sie zuckte ungeduldig die Achseln. »Was soll ich da ?«
    »Dorthin fährt Roger Arlen«,
erwiderte ich. »Und es besteht die Möglichkeit, daß sich jetzt Ihre Schwester
dort befindet .«
    »Wenn ich Ihnen ein wenig
vernagelt erscheine, Holman «, sagte sie mühsam
beherrscht, »dann kommt das wahrscheinlich daher, daß ich es wirklich bin.
Würden Sie vielleicht in kurzen, einfachen Sätzen sprechen, damit ich folgen
kann ?«
    »Es könnte einige Zeit in
Anspruch nehmen«, sagte ich. »Ist Ihre kleine Schwester noch Jungfrau ?«
    Sie sperrte den Mund auf und
blieb so.
    »Woher, um alles in der Welt,
soll ich das wissen ?« brachte sie schließlich hervor.
    »Es könnte von Bedeutung sein .«
    »Wenn ich eine Privatmeinung
äußern soll, würde ich sagen, daß sie noch unberührt ist. Fern ist zwar
unheimlich naiv und vertrauensselig, aber wenn ein Mann auch nur versuchen
sollte, ihr zu nahe zu treten, würde sie so lange laufen, bis sie den nächsten
Verein Christlicher junger Frauen erreicht hätte.«
    Mir blieb also nichts anderes
übrig, als ihr von dem Netz zu erzählen und der Notwendigkeit eines ganz
besonderen Mittelstücks. Als ich geendet hatte, stand ein Ausdruck verdatterter
Ungläubigkeit auf ihrem Gesicht.
    »So etwas Hirnverbranntes
können Sie doch nicht glauben«, sagte sie entschieden.
    »Was ich glaube, ist nicht
wichtig«, erwiderte ich ausweichend. »Wichtig ist, was andere Leute zu glauben
willens sind .«
    »Das Mädchen in dem Film, den
Sie da unten in Chases Keller gesehen haben, das war doch nicht meine Schwester ?« fragte sie.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete
ich. »Ich kenne Ihre Schwester nicht. Die Beleuchtung war schlecht, und die
Kameraeinstellungen waren größtenteils unscharf. Es war ein junges Mädchen mit
langem blondem Haar. Das ist so ziemlich alles, was ich Ihnen sagen kann .«
    »Das könnte Fern gewesen sein .« Sie schüttelte den Kopf. »Aber die Beschreibung paßt auch
auf Millionen andere Mädchen .«
    »Wahrscheinlich«, meinte ich.
»Aber so unglaublich die Sache sich anhört, sie ist unsere einzige Spur.«
    »Okay. Wann fahren wir los ?«
    » Morgen
vormittag .«
    »Hm, da muß ich mir für heute nacht noch ein Hotel suchen .« Der Gedanke bereitete ihr offensichtlich kein Vergnügen.
    »Sie können hier übernachten,
wenn Sie wollen«, sagte ich.
    »Danke .« Argwohn blitzte in ihren blauen Augen auf. »Und was ist der Preis für ein
Zimmer im Hotel Holman ?«
    »Sie können das Schlafzimmer
haben, ich schlafe auf der Couch«, erklärte ich.
    »Sie bestehen also nicht
darauf, daß ich mit Ihnen schlafe ?«
    »Ich bestehe nie darauf, daß
ein Mädchen mit mir schläft«, gab ich ruhig zurück.
    »Sind Sie schwul ?«
    »Nein«, sagte ich noch ruhiger.
    »Sie finden mich nicht
attraktiv ?«
    »Ich finde Sie sehr attraktiv«,
erwiderte ich, »ganz besonders, wenn Sie nicht die ganze Zeit quasseln, wie
jetzt .«
    »Ich habe meinen Koffer am
Busbahnhof gelassen .«
    »Den können wir morgen
abholen«, meinte ich.
    »Ich habe aber kein Nachtzeug .«
    »Sie haben mein Bett .«
    »Ich schlafe nicht gern nackt.
Das gibt mir ein Gefühl innerer Unsicherheit .«
    »Ich leihe Ihnen ein Hemd .«
    »Welche Farbe?«
    Ich stieg die drei Stufen
hinunter, die zum Schlaf- und Badezimmer führten. Das Haus ist

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