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Vampire trinken ex

Vampire trinken ex

Titel: Vampire trinken ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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klein, aber das
Schlafzimmer ist sehr groß. Ich schlüpfte aus meinen Kleidern, duschte rasch
und zog einen Bademantel über. Dann legte ich vier Hemden in vier verschiedenen
Farben auf das Bett und kehrte ins Wohnzimmer zurück.
    »Das Schlafzimmer gehört
Ihnen«, verkündete ich großzügig. »Ich habe Ihnen ein Sortiment Hemden zur
Auswahl hingelegt .«
    Sie leerte ihr Glas mit einem
tiefen Zug, trug es zur Bar und machte sich auf den Weg zum Schlafzimmer. Ich
setzte mich auf die Couch und wartete geduldig darauf, daß sie verschwinden
würde. Plötzlich war ich hundemüde.
    »Wissen Sie was ?« Sie drehte sich um und blickte mich anklagend an.
    »Erzählen Sie es mir morgen«,
versetzte ich. »Morgens arbeitet mein Gehirn besser .«
    »Mich haben Sie gar nicht
gefragt«, sagte sie. »Über Fern wollten Sie es ganz genau wissen, obwohl Sie
sie überhaupt nicht kennen. Aber mich haben Sie gar nicht danach gefragt .«
    »Wonach denn ?« erkundigte ich mich verdrossen.
    »Ob ich noch Jungfrau bin«,
fuhr sie mich an. »Was ist denn so Abstoßendes an mir, daß Sie sich nicht mal
die Mühe gemacht haben, mich danach zu fragen? Sehe ich vielleicht abgegriffen
aus ?«
    »Tut mir leid«, sagte ich. »Ich
habe es einfach vergessen. Also, sind Sie noch unberührt ?«
    »Was wollen Sie überhaupt, Holman ?« fragte sie wütend.
»Kümmern Sie sich gefälligst um Ihre eigenen Angelegenheiten .«
    »Warum gehen Sie jetzt nicht
schön brav zu Bett ?« flehte ich. »Oder wollen Sie so
lange auf meinen Nerven herumtrampeln, bis ich zu heulen anfange ?«
    Sie ging. Ich schenkte mir
frischen Whisky ein und ließ vier Eiswürfel ins Glas fallen. Eiswürfel retten
den amerikanischen Mann vor der Trunksucht, sagte ich mir. Während Whisky den
amerikanischen Mann davor rettet, das weibliche Geschlecht auszurotten. Ich
nahm das gefüllte Glas mit zur Couch, rückte mir zwei Kissen zurecht und fand,
es würde so schon gehen. Es war eine warme Nacht, da brauchte ich keine Decken.
Ich bin gegen Klimaanlagen, weil sie unnatürlich und ungesund sind und ich mir
keine leisten kann. Ich spülte meinen Schnaps ziemlich schnell hinunter, kaute
die Überreste der Eiswürfel, knipste das Licht aus und streckte mich auf der
Couch aus.
    Wenige Minuten später flammten
die Lichter wieder auf.
    »Sie fühlen sich so nicht
innerlich unsicher ?« fragte eine ehrfürchtige Stimme.
    »Wie?«
    Ich öffnete ein schlaftrunkenes
Auge.
    »Wenn Sie nackt schlafen, meine
ich .«
    »Ich fühle mich höchstens
innerlich unsicher, wenn man mich nicht schlafen läßt. Was fällt Ihnen
überhaupt ein, hier hereinzuplatzen und sämtliche Lichter einzuschalten ?«
    »Ich habe ein Problem«,
erklärte sie. »Das blaue paßt zu meinen Augen, aber das beigefarbene steht mir
insgesamt besser, finde ich. Was meinen Sie, Mr. Holman ?«
    Ich richtete das eine
schlaftrunkene Auge auf sie, und dann riß ich plötzlich beide Augen weit auf,
kein bißchen schlaftrunken mehr. Sie trug eines meiner Hemden — das
beigefarbene, wie sie gesagt hatte — , und ich mußte
wohl vergessen haben, wie kurz heutzutage die Hemden sind. Ist Ihnen das schon
aufgefallen? Mein Hemd jedenfalls reichte Fran Grierson genau bis zu jener Stelle, wo die Rundung ihrer Hüften am ausladendsten war. Die Gesamtwirkung war herrlich unanständig.
    »Nun, was meinen Sie, Mr. Holman ?« wiederholte sie mit
Unschuldsmiene.
    »Mann, o Mann«, erklärte ich.
    »Schon gut.« Sie lachte ein
tiefes, kehliges Lachen. »Ich sehe Ihnen an, was Sie
denken .«
    »Ich denke, ich bin plötzlich
voll überschüssiger Kraft«, sagte ich wahrheitsgemäß. »Es wird mir nicht die
geringste Mühe machen, Sie ins Schlafzimmer zurückzubegleiten .«
    »Bemühen Sie sich nicht«,
versetzte sie. »Ich komme zu Ihnen auf die Couch .« Abrupt erloschen die Lichter. »Ich möchte schließlich nicht«, sagte ihre Stimme
aus der Dunkelheit, »daß Sie sich mit unnötigen Formalitäten ermüden .«
    Meine rechte Hand tastete
hoffnungsvoll durch die Finsternis und berührte schließlich etwas Warmes,
Weiches und entschieden Hingebungsvolles.
    »Willst du die ganze Nacht da
stehenbleiben ?« fragte ich, faßte fester zu und zog
sie auf die Couch herunter.
     
     
     

7
     
    Der Tag fing viel zu spät und
mit einiger Verwirrung an. Mit dem Frühstück waren wir erst gegen Mittag
fertig, und dann bestand Fran darauf, zum Busbahnhof zu fahren, um ihren Koffer
zu holen. Als sie wieder zurück war, bestand sie ferner darauf,

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