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Vampire trinken ex

Vampire trinken ex

Titel: Vampire trinken ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Venice abhanden gekommen .«
    »Eine Nachlässigkeit.«
Grimmiger Spott klang in seiner Stimme. »Und das ist alles, was Sie mir zu berichten
haben? Sie haben das Mädchen nicht gefunden, dafür aber seine Schwester
verloren ?«
    »Mit den anderen habe ich
gesprochen«, fuhr ich fort. » Mrs. Delgardo ist krank, meiner Ansicht nach in erster Linie geistig krank. Rolfe ist ein
berechnender und gefährlicher Bursche; Arlen ist ein Nervenbündel, und Walker
ist vielleicht ein dicker, vergnügter Handlungsreisender, vielleicht aber auch
nicht .«
    »Sie wurden mir empfohlen, Holman . Und mehr haben Sie mir nicht zu bieten? Sie finden
das Mädchen nicht, verlieren seine Schwester und geben mir dann eine armselige
Charakteranalyse der anderen .«
    »Ich bin verwirrt«, gestand
ich. »Wenn man keine Tatsachen zur Hand hat, wenn man sich nicht auf Logik
stützen kann, kommt man schwer vorwärts. Nichts als ein Haufen wildes Gerede
über ein Netz, das aus okkulten Kräften gewebt wird und dessen Mittelstück ein
junges Mädchen ist. Als ich gestern abend hier herunterkam, fand ich sogar einen kurzen Film zu diesem Thema in Ihrem
Projektor. Ich brauchte den Projektor nur einzuschalten, und schon lief der
Film ab. Die Stimme des Kommentators klang wie die Ihre .«
    »Ein Film in meinem Projektor?«
Er schüttelte ungläubig den Kopf. »Haben Sie sich das auch wirklich nicht nur
eingebildet ?«
    »Und als ich wieder nach oben
gehen wollte, überfiel mich jemand«, berichtete ich weiter. »Er ließ mich dann bewußtlos am Fuß der Treppe liegen .«
    »Ja, davon erzählte mir Chastity schon .« Er lachte leise.
»Anscheinend besitzen Sie nicht gerade eiserne Nerven, Holman .«
    »Das bißchen Logik, das mir
noch geblieben ist, sagt mir, daß sie alle verrückt sind«, fuhr ich
entschlossen fort. »Aber dann muß ich wieder daran denken, daß wir uns hier in
Kalifornien befinden, wo die Irren bestens gedeihen. Ich kann beispielsweise
den Mansonkult nicht vergessen, und solche Dinge wie
Satanismus sind ja heute die große Masche. Da kann man ruhig sagen, daß das
alles nichts weiter als Blödsinn und Quatsch ist — das ist es wahrscheinlich
auch — , aber wichtig allein ist doch, wie viele Leute
daran glauben. Besonders solche Leute, die sowieso nicht ganz normal sind.
Leute wie Sie, Mr. Chase.«
    »Sie halten mich für verrückt ?«
    »Rolfe hält Sie jedenfalls
dafür. Er behauptet, Sie hätten darauf bestanden, >Meister< genannt zu
werden, Sie hätten den Gedanken aufgebracht, okkulte Kräfte zu sammeln — Sie,
nicht die anderen. Er behauptet, es wäre bei Ihnen zur Besessenheit geworden,
so daß sie alle es mit der Angst zu tun bekamen und deshalb die regelmäßigen
Zusammenkünfte fallenließen. Er hält Sie für schizophren .«
    Chase strich sich mit den
langen, flachen Fingern nachdenklich über die Wange.
    »Und was glauben Sie, Holman ?«
    »Ich bin verwirrt, wie ich
schon sagte«, erwiderte ich. »Als ich gestern abend hier ankam, sagte mir Chastity ,
Sie wären eben mit Ihrem Wagen davongefahren. Sie täten das häufig, erklärte
sie mir, und sagten ihr nie, wohin Sie führen oder wann Sie zurück sein würden .«
    »Ich habe ein Recht auf ein
Privatleben .« Er lachte wieder. »Dazu bin ich doch
wirklich alt genug .«
    »Und wohin pflegen Sie zu
fahren ?« bohrte ich. »Wohin fuhren Sie gestern abend ?«
    »Mein Privatleben geht
niemanden etwas an«, schimpfte er. »Ich kann Ihnen versichern, daß mein Ausflug
mit dem Verschwinden des Mädchens nichts zu tun hatte .«
    »Rolfes Theorie basiert auf dem Jekyll -und-Hyde-Syndrom«, sagte ich. » Jekyll engagiert mich, das Mädchen ausfindig zu machen,
weil er sich verschwommen daran erinnert, daß Hyde ihr bereits etwas
Entsetzliches angetan hat .«
    »Arbeiten Sie jetzt für Rolfe ?« fuhr er mich an.
    »Ich weiß im Moment gar nicht,
ob ich überhaupt für jemanden arbeite«, antwortete ich wahrheitsgemäß. »Ich
wollte, Sie würden mir endlich reinen Wein einschenken, Chase .«
    Wieder strichen die flachen
Finger über die glattrasierte, welke Wange.
    »Eine Witwe und ein Witwer«,
sagte er langsam. »Beide einsam. Also tun sie sich zusammen. Ein klassischer
Fall, um entweder Mitleid oder Spott hervorzurufen. Ich wollte keines von
beiden. Deshalb mußte es geheim bleiben .«
    Man brauchte kein Genie zu
sein, um den Namen auf Anhieb zu erraten.
    » Mrs. Delgardo ?« fragte ich.
    Er nickte. »Über dreißig Jahre
lang war sie rein geblieben. Als wir einander

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