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Vampire trinken ex

Vampire trinken ex

Titel: Vampire trinken ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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sagte sie bitter.
     
     
     

9
     
    Ich fuhr nach Hause, weil es
immer später wurde und weil mir nichts Besseres einfiel. Irgendwo in Venice wurde jetzt vielleicht der nackte, vor Angst
verkrümmte Körper Fran Griersons allen möglichen
unbeschreiblichen Folterungen unterzogen, aber ich hielt es für unwahrscheinlich.
Ich hatte einfach das starke Gefühl, daß sich gewisse Leute eifrig bemühten,
mir etwas anzudrehen, und daß sie sich noch eifriger und verbissener bemühen
würden, wenn ich mich weiterhin weigerte, zu kaufen. Das Gefühl basierte nicht
auf logischen Überlegungen, aber schließlich, sagte ich mir mißmutig ,
entbehrte diese ganze verdammte Geschichte jeglicher Logik.
    Etwa eine Stunde später, als
ich dabei war, mir einen zweiten Drink zu mixen, läutete das Telefon. Die hohe
nervöse Stimme erkannte ich sofort. Sie gehörte Roger Arlen.
    » Holman «,
rief er hastig. »Ich habe mich in Ihnen getäuscht .«
    »Wie ?« fragte ich äußerst intelligent.
    »Ich dachte, Sie wären als eine
Art Bulle für Chase tätig, aber das ist gar nicht so, nicht wahr ?«
    »Nein«, bestätigte ich. »Er
engagierte mich lediglich, um Fern Grierson ausfindig
zu machen .«
    »Es geht um das andere Mädchen,
ihre Schwester«, sagte er. »Als wir sie heute nachmittag in Venice wegbrachten, da dachte ich, das wäre richtig so, weil es Sie davon abhalten
würde, uns weiter zu jagen. Aber ich habe mich geirrt. Da war wieder der
Meister am Werk .«
    »Wie meinen Sie das ?« fragte ich geduldig.
    »Er will sie zu dem gleichen
Zweck haben, zu dem er ihre Schwester haben wollte«, erklärte er mit zitternder
Stimme. »Er will sie ins Netz einweben .«
    »Wie denn?«
    »Das weiß ich doch nicht !« Hysterie klang durch seine Stimme. »Ich will es auch gar
nicht wissen, Holman . Ich will mich da raushalten,
verstehen Sie ?«
    »Okay«, sagte ich
beschwichtigend. »Wo?«
    »Im Keller von Chases Haus.«
    »Sie haben den Verstand
verloren«, versetzte ich. »Da war ich erst vor einer Stunde und habe mich mit
Chase unterhalten. Von Fran Grierson war keine Spur
zu sehen .«
    »Sie bringen sie jetzt hin«,
erwiderte er. »Sie bringen sie zum Meister, der hinter der Mauer auf sie wartet .«
    »Hinter der Mauer ?« echote ich.
    »Die hintere Mauer des Kellers
ist eine Attrappe .« Er zögerte einen Moment. »Wenn Sie
mir nicht glauben, können Sie ja selbst nachsehen .«
    »Das werde ich vielleicht tun«,
versetzte ich. »Von wo rufen Sie an ?«
    »Das ist doch gleichgültig«,
fuhr er mich gereizt an. »Ich lasse mich in diesen Wahnsinn nicht noch tiefer
hineinziehen. Ich habe Ihnen gesagt, wohin man sie bringt, Holman ,
und wenn Sie sie vor dem Netz retten wollen, dann müssen Sie dorthin .«
    Er legte abrupt auf. Der zweite
Drink reizte mich plötzlich gar nicht mehr. Die Fanfaren, die zur Schlacht
riefen, waren erklungen. Ich eilte in mein Schlafzimmer und holte den .38er aus
der Kommode. Er paßte genau in das Gürtelholster
unter meinem Jackett und verursachte mir wie immer ein Gefühl der
Niedergeschlagenheit. Es gibt nur einen Grund, eine Waffe zu tragen — weil man
befürchtet, sie gebrauchen zu müssen.
    Ich steuerte das Kabriolett die
Auffahrt hinunter und sagte mir, daß der moderne Held eigentlich sehr im
Nachteil war. Lancelot, gepanzert und hoch zu Roß ,
hatte da gewissermaßen einen Vorsprung. Ja, je mehr ich darüber nachdachte,
desto weniger attraktiv schien mir der Gedanke, jetzt loszustürmen, um die
holde Jungfrau aus der Not zu retten. Schließlich dachte ich, zum Teufel damit,
und beschloß, statt dessen Besuche zu machen.
    Fünfzehn Minuten später
ungefähr wurde mir die durch eine Kette gesicherte Haustür einen winzigen Spalt
aufgetan. Ein lichtbraunes Auge musterte mich aufmerksam.
    »Guten Abend, Jane Ryan, von
Beruf Krankenschwester«, sagte ich höflich. »Wie geht es Ihrer Patientin heute abend ?«
    »Sie schläft«, erwiderte sie.
»Es ist spät .«
    »Ich wollte sowieso nur mit
Ihnen sprechen«, erklärte ich. »Ich halte Sie nicht lange auf .«
    »Also gut, fünf Minuten«, sagte
sie großzügig, löste die Kette und öffnete mir die Tür.
    Wir gingen in das schäbige
Wohnzimmer, und gleich lächelte mir Vince vom Klavier her wieder selbstsicher
entgegen. Jane Ryan trug einen engen Pullover, der deutlich verriet, daß sie
wesentlich besser gebaut war, als ich zunächst geglaubt hatte. Der Minirock
enthüllte ihre langen, wohlgeformten Beine.
    »Haben Sie das Mädchen gefunden ?« fragte

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