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Vampire und andere Kleinigkeiten

Vampire und andere Kleinigkeiten

Titel: Vampire und andere Kleinigkeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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an mir herunter und entdeckte einen blutigen Sprühregen, der sich quer über meinen Chiffonrock zog. Herrje, mein geliebtes Supersonderangebot - dieses Abendkleid würde ich nie wieder tragen können.
    »Zu schade, Rose steht dir wirklich gut«, seufzte Pam.
    Ich wollte ihr das Kleid schon überlassen, besann mich dann aber. Ich würde darin nach Hause fahren und es verbrennen. Vampirblut auf meinem Kleid?
    Ein gutes Beweisstück, das besser in niemandes Schrank herumhing. Wenn mich das Leben eines ge-lehrt hatte, dann das: Blutbefleckte Kleidung muss unverzüglich vernichtet werden.
    »Ziemlich tapfer, was du da getan hast«, sagte Pam.
    »Na ja, er wollte mich schließlich beißen«, erwiderte ich. »Vermutlich zu Tode beißen.«
    »Trotzdem«, beharrte sie. Der skeptische Blick in ihren Augen gefiel mir gar nicht.
    »Danke, dass du Eric geholfen hast, als ich es nicht konnte«, fuhr Pam fort. »Mein Schöpfer benimmt sich wie ein Volltrottel, wenn es um den Fürsten geht.«
    »Ich hab's getan, weil er mir das Blut aussaugen wollte«, erklärte ich ihr.
    »Du hast dich über Vlad Tepes informiert.«
    »Ja, als du mir erzählt hast, dass es Dracula wirklich gibt, bin ich in die Bibliothek gegangen und habe ihn gegoogelt.«

    Pams Augen funkelten. »Der Legende zufolge wurde der echte Vlad III. Draculea vor seinem Begräbnis enthauptet.«
    »Das ist nur eine der vielen Geschichten, die sich um seinen Tod ranken«, entgegnete ich.
    »Stimmt. Aber du weißt, dass nicht einmal ein Vampir eine Enthauptung überleben kann.«
    »Davon gehe ich aus.«
    »Dann weißt du auch, dass die ganze Sache wahrscheinlich nichts als ein großer Haufen Mist ist.«
    »Pam«, sagte ich, leicht schockiert. »Na ja, vielleicht. Aber vielleicht auch nicht. Immerhin hat Eric mit jemandem gesprochen, der sich als Draculas Assistent ausgab.«
    »Du wusstest in dem Augenblick, als er vortrat, dass Milos nicht der echte Dracula war.«
    Ich zuckte die Achseln.
    Pam sah mich kopfschüttelnd an. »Du bist zu gutmütig, Sookie Stackhouse. Das wird dich eines Tages noch das Leben kosten.«
    »Nein, das glaube ich nicht.« Ich sah zu Eric hinüber, der sich mit seiner goldblonden Mähne über die kümmerlichen Überreste des selbsternannten Fürsten der Finsternis beugte. Die tausend Jahre seines Lebens lasteten schwer auf ihm, einen Moment lang sah ich jedes einzelne davon. Dann hellte seine Miene sich langsam wieder auf, und als er zu mir herübersah, blickte er mich mit der freudigen Erwartung eines Kindes an Weihnachten an.
    »Vielleicht nächstes Jahr«, sagte er.

    Kurze Antworten schaden nie
    Der Vampir Bubba und ich harkten um Mitternacht gerade die Abfälle meiner frisch gestutzten Büsche zusammen, als ein langer schwarzer Wagen über meine Auffahrt herangefahren kam. Bis dahin hatte ich mich am zarten Duft der geschnittenen Büsche und den Liedern der Grillen und Frösche erfreut, die mit ihren Gesängen den Frühling feierten. Doch alles verstummte, als die schwarze Stretchlimousine auftauchte. Auch Bubba verschwand umgehend, weil er den Wagen nicht kannte. Seit er Vampir war, gehörte Bubba eher zu den Schüchternen.
    Ich stützte mich auf meine Harke und versuchte, so gelassen wie möglich zu wirken. Eigentlich war ich alles andere als entspannt. Ich wohne ziemlich weit draußen auf dem Land, und man muss mich wirklich aufsuchen wollen, um den Weg zu meinem Haus zu finden. Draußen an der Landstraße steht kein Schild mit der Aufschrift STACKHOUSE, das extra auf meine Auffahrt hinweist. Mein Haus ist von der Straße aus nicht mal zu sehen, weil die Auffahrt sich durch ein Waldstück schlängelt, bis sie schließlich auf eine Lichtung führt, wo schon seit über hundertfünfzig Jahren die Grundmauern meines Hauses stehen.
    Ich bekomme nicht allzu oft Besuch, und ich konnte mich nicht erinnern, je zuvor eine Stretchlimousine gesehen zu haben. Einige Minuten lang stieg niemand aus dem Wagen aus. Langsam begann ich mich zu fragen, ob ich mich vielleicht auch besser versteckt hätte, so wie Bubba. Ich hatte die Außenbeleuchtung an, klar, denn ich konnte schließlich, anders als Bubba, im Dunkeln nichts sehen. Doch die Scheiben der Limousine waren schwarz getönt. Einen Augenblick lang war ich versucht, der glänzende Stoßstange eins mit meiner Harke zu verpassen, einfach, um zu sehen, was wohl passieren würde. Zum Glück öffnete sich eine der Türen, während ich noch darüber nachdachte.
    Aus dem hinteren Teil der Stretchlimousine

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