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Vampirjaeger

Vampirjaeger

Titel: Vampirjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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kurbelte schnell. Auf halber Höhe stoppte das Fenster abrupt und ihre Brüste machten einen Sprung. Sie keuchte: »Scheiße!«
    Aber als sie sich aufsetzte, ließ der Wind ihre Haare wehen. Sie lächelte und sah mich an. »Hey! Hier weht ja eine nette Brise.«
    Ich konnte sie auch spüren. Es war mehr als nur eine Brise. Es war ein heißer Wind.
    »Du solltest auch das andere Fenster öffnen«, meinte Cat. »Deins ist ganz aufgegangen, oder?«
    »Ja. Es ist ihnen egal, ob die Leute auf den Vordersitzen rausklettern.«
    »Wie schön für uns.«
    Ich beugte mich über Peggy und griff nach der Kurbel. Es war eine unbequeme Position, meine Schulter drückte gegen ihre Rippen, aber es gelang mir, auch das Beifahrerfenster herunterzukurbeln.
    »Bill war doch kein kompletter Idiot«, sagte Cat.
    »Was meinst du damit?«
    »Wenigstens hat er keinen Wagen mit automatischen Fensterhebern gekauft. Dann hätten wir richtig Pech und sie würden jetzt ganz zu bleiben.«
    »Es spricht doch viel für die alten Zeiten.«
    »Fortschritt ist tödlich«, befand Cat.
    »Und die Regierung lädt die Waffe durch«, fügte ich hinzu.
    »Bitte?«
    »Hat mal jemand gesagt.« Nachdem ich mich wieder aufgesetzt hatte, wehte mir der Wind durch das Fenster auf der Beifahrerseite heiß ins Gesicht, strich über meine nackten Schultern und den Oberkörper. Er war wirklich heiß, stellte aber im Vergleich mit der verbrauchten Luft im Wagen eine echte Verbesserung dar. »Angenehm.«
    »Wenigstens werden wir nicht gekocht.«
    Ich sah Cat durch die Lücke hindurch an. Sie saß fast in der Mitte des Rücksitzes, hatte aber die Knie auf eine Weise angezogen, die mich daran erinnerte, wie Kinder oft in Kinos dasitzen. Die abgeschnittene Jeans fing erst ein ganzes Stück unter ihrem Bauchnabel an. Ihr Hemd stand offen, bedeckte aber ihre Brüste noch so weit, dass ihre Brustwarzen nicht zu sehen waren. Ihre Haut war dunkel und glänzte. Die Narben sahen aus wie winzige Kerben und Flecken. Ich bemerkte, dass das meiste Blut aus ihrem Gesicht und von ihrem Hals verschwunden war. Offensichtlich hatte sie sich abgewischt, dabei aber einige Stellen übersehen, denn es waren hier und da noch rote Streifen zu entdecken.
    Auch so zusammengesunken, wie sie da saß, ließ der Wind ihre Haare tanzen. Ihre Augen waren so blau, dass die Farbe sogar auf das Weiße überzugehen schien, der Anblick erinnerte mich daran, wie Schnee manchmal bei klarem, dunkelblauem Himmel im Schatten aussieht.
    »Gar nicht mal so schlecht«, sagte sie und meinte wohl den Wüstenwind. Ich schlug vor: »Wir sollten besser zu den Felsen gehen.«
    »Hier haben wir Schatten.«
    »Aber hier kann uns White finden.«
    »Wenn wir gehen, bringt er Donny um.« Cats Augen wurden zu schmalen Schlitzen, als sie mich ansah. »Du glaubst doch nicht wirklich, dass sich Peggy die Geschichte nur ausgedacht hat, oder?«
    »Ich weiß es nicht. Möglich wär's. Wir haben nichts außer ihrem Wort. Findest du es nicht auch eigenartig, dass keiner von uns beiden auch nur einen Blick auf das Kind werfen konnte?«
    »Warum sollte Peggy lügen? Was ist ihr Motiv?«
    »Vielleicht hat White sie bezahlt.«
    »Das ist verrückt.«
    »Ich weiß nicht. Er könnte ihr Geld gegeben haben, damit sie mitspielt… vielleicht sogar sehr viel Geld. Vielleicht hat er nicht einmal ihr Auto geklaut, vielleicht hat er es nur gemietet.«
    »Wenn es wirklich so gelaufen wäre, dann hätte sie uns von Anfang an belogen.«
    »Es wäre möglich.«
    »Aber unwahrscheinlich.«
    »Wer weiß?«, fuhr ich fort. »Nachdem wir White beim Frühstück sitzen gelassen haben, musste er schnell einen Weg finden, uns zu verfolgen, sonst wären wir ihm entwischt. Er hatte keine Zeit, sich um eine gute Mitfahrgelegenheit zu kümmern. Also landete er bei Peggy, entweder mit Gewalt oder indem er sie für ihre Hilfe bezahlt hat. Aber vielleicht war niemand sonst im Wagen. Was, wenn da nur Peggy war? White hat wahrscheinlich erst erkannt, dass er noch jemanden brauchen würde, als er schon unterwegs war. Während er uns schon hinterher raste, wurde ihm bewusst, dass er nur einen Bruder für Peggy erfinden musste. Oder zumindest irgendjemanden. Er brauchte eine Geisel. Ohne die hätte er nichts gegen uns in der Hand gehabt, keine Möglichkeit, uns zur Kooperation zu zwingen. Und die hat er gebraucht. Er hätte uns zwar eine Weile folgen können, aber…«
    »Er hätte uns von der Straße abdrängen können.«
    »Dein Wagen ist viel schneller als der

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