Vampirjaeger
den Stoff ihres Hemdes als Handschuh und öffnete die Tür. Peggy, die dagegen lehnte, begann aus der Tür zu kippen. Ich reagierte schnell, fing sie auf und drückte sie sanft von mir weg, bis sie in die andere Richtung rutschte.
Ihr Kleid war so weit hoch gerutscht, dass sie nicht einmal mehr darauf saß. Ihre Beine waren nackt bis hinunter zu den Füßen. Ich konnte ihre Sandalen nicht sehen.
Ich hockte mich wieder neben die geöffnete Tür. Der Boden vor Peggys Sitz lag im Schatten und erschien mir nach dem hellen Sonnenlicht sehr dunkel. Ich sah buchstäblich nichts und tastete deswegen mit den Händen den Boden um ihre Füße herum ab. Die Sandalen waren nicht da, also suchte ich weiter. Der Bodenbelag fühlte sich warm und feucht an, wahrscheinlich vom verschütteten Bier. Meine Hand traf auf den Karton, in dem unsere zwölf Bierdosen gewesen waren. Ich fand auch die verschütteten Nüsse, die leere Nussdose und eine Bierdose.
»Sind sie nicht da?«, fragte Cat.
»Sie müssen beim Aufprall weggeflogen sein.«
Obwohl die Bierdose auf der Seite lag, nahm ich sie hoch und schüttelte. Leer.
»Vielleicht hat White die Sandalen mitgenommen«, vermutete Cat.
»Ich hab's nicht gesehen… Er könnte sie in die Tüte gesteckt haben.«
»Was hat er da unten liegen gelassen?«
»Nicht viel. Nichts, was irgendwie von Wert… hey, hier ist eine!« Ich schnappte mir die Sandale und hielt sie über meine Schulter nach hinten. Cat nahm sie mir aus der Hand.
»Danke.«
»Wenn die eine hier ist, muss die andere auch da sein.«
Einige Augenblicke später hatte ich sie unter dem Bierkarton gefunden. Ich griff danach und stand langsam auf, stöhnte aufgrund der Anstrengung und der Schmerzen, dann musste ich meine Augen beinahe schließen, als das Sonnenlicht mir wieder direkt ins Gesicht schien.
»Was ist mit ihrer Sonnenbrille?« Ich schüttelte den Kopf.
»Du könntest sie gut gebrauchen.«
»Nun…« Achselzuckend drehte ich mich um. Cat legte mir eine Hand auf die Schulter, um nicht umzufallen, beugte sich nach vorn und zog sich die zweite Sandale an, ohne den Socken auszuziehen. Die andere Sandale trug sie bereits.
»Lass mich mal gucken«, sagte sie.
Ich ging aus dem Weg und Cat hockte sich vor die geöffnete Tür. Sie beugte sich in den Schatten, streckte beide Arme aus und suchte auf dem Boden herum, wie ich es vorher getan hatte.
»Willst du ein paar Nüsse?«, fragte sie.
»Nein, danke.«
Nach kurzem Schweigen hörte ich sie murmeln: »Nicht schlecht. Ein bisschen feucht.«
»Sie werden dich nur durstig machen«, warnte ich sie.
»Das Bier hat das Salz abgewaschen. Aber die Sonnenbrille scheint nicht hier zu sein.«
»Schon okay. Wir sollten endlich abhauen.«
Cat richtete sich auf, hielt noch einmal kurz inne und klopfte Peggy auf den Oberschenkel. »Bleib tapfer, Mädel. Okay? Es wird alles gut werden.« Sie trat einen Schritt zurück. »Ich frage mich, ob wir ihre Tür auch offen lassen sollten.«
»Vielleicht lieber nicht. Wenn sie sich bewegt und den Halt verliert, fällt sie raus.«
Nickend schlug Cat die Tür zu.
Wir wendeten uns vom Wagen ab und begannen zu klettern. Ich ging vor, suchte nach einem sicheren Weg für uns beide. Doch schnell bemerkte ich, dass Cat mir nicht folgte. Sie schien sich auf dem steilen Abhang ihren eigenen Weg zu suchen, ein paar Meter weiter rechts. Und sie machte das ziemlich gut. Trotz der lähmenden Hitze und der leichten Verletzungen, die sie bei dem Unfall erlitten hatte, ging sie den Berg an, als würde es einen Preis für den ersten, der den Gipfel erreicht, geben. Ich wurde ein wenig schneller, lag aber immer noch zurück.
Mein Kopf wummerte. Mein Hals tat weh. Meine Arme schmerzten. Mein Rücken fühlte sich ganz steif an. Ich hatte sogar Schmerzen in den Füßen. Obwohl mein Mund völlig ausgetrocknet war, lief mir der Schweiß am ganzen Körper herunter. Ich musste ihn mir ständig aus den Augen blinzeln. Meine Kleidung klebte durchnässt an meiner Haut.
Mich überkam das Gefühl, ein zweihundert Pfund schwerer Affe sitze auf meinen Schultern und lasse sich von mir den Hang hinauftragen.
Cat konnte sich nicht viel besser fühlen. Aber sie kletterte trotzdem wie verrückt.
Schon bald war sie mir mehr als zwei Körperlängen voraus.
Ich machte eine Pause, um Atem zu holen, und beobachtete, wie sie gerade von einem Felsbrocken zu einem höher gelegenen kletterte; sie hatte die Arme ausgestreckt, um das Gleichgewicht zu halten und ihr Hemd wehte
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