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Vampirjaeger

Vampirjaeger

Titel: Vampirjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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und begann, den Verschluss draufzudrehen. »Vielleicht versuchen wir es später noch mal. Ich meine, wir wollen es ja nicht noch schlimmer machen.«
    Sie stellte die Flasche zur Seite. Dann, während ich Peggys Kopf weiter hochhielt, schlug ihr Cat sanft auf die Wange.
    »Peggy!«, rief sie. »Peggy? Wach auf!« Sie schlug das Mädchen noch einmal, diesmal etwas fester als zuvor.
    Peggy rührte sich nicht.
    »Ich glaube nicht, dass sie wieder zu sich kommt«, sagte ich.
    »Ich versuch es noch einmal.« Cat schlug Peggy auf die andere Wange, dieses Mal richtig fest. Es hörte sich an, als würde sie die Hände zusammenschlagen. Aber Peggy zuckte nicht einmal.
    »Sie ist weggetreten. Wir werden sie tragen müssen.«
    »Das kann ich machen.«
    »Ich werde dir helfen. Ich nehme ihre Füße.«
    »Okay.«
    Sie trat zwischen Peggys Füße, ging in die Knie und hob sie hoch. Ich hievte den Rücken des Mädchens vom Boden, schob meine Hände unter ihre Achseln und stellte mich aufrecht hin, ihr Hinterkopf drückte dabei gegen meinen Bauch. Mein Hemd war offen. Ihr Haar, in dem das Blut getrocknet war, fühlte sich heiß und klebrig an.
    Ich drehte sie in Richtung Wohnwagen und ging dann langsam rückwärts. Cat folgte mir und hielt einen von Peggys Füßen gegen ihre Hüfte gedrückt.
    »Sie ist viel leichter als du«, stellte ich fest.
    »Ich bin ja auch ein Fettwanst.«
    »Ein hinreißender Fettwanst.« Sie grinste. »Sicher.«
    »Ich sage doch bloß, dass sie leichter zu tragen ist als du.«
    »Du hast schon White gegenüber Witze über mein Gewicht gemacht.«
    »Das waren keine Witze.«
    »Das hat sich für mich aber ganz danach angehört.«
    »Du fühltest dich einfach schwer an. Du fühlst dich viel schwerer an als du aussiehst.«
    »Willst du mich damit dezent darauf hinweisen, dass ich abnehmen soll?«
    »Wenn überhaupt, dann musst du zunehmen. Du bist etwas dürr.«
    »Ich dachte, ich wäre hinreißend.«
    »Und ob.«
    »Hinreißend, aber ausgemergelt.«
    »Jedenfalls bist du ein Klugscheißer.«
    »Aha! Das war ein Witz.«
    »Gut erkannt«, lobte ich sie.
    »Pass auf die Tür auf.«
    Ich sah über meine Schulter. Die Beifahrertür des Wohnwagens stand weit offen und ich wäre fast dagegen gestolpert. Ich fuhr mein Hinterteil aus, sodass sie zufiel. Nachdem die Tür aus dem Weg war, sah ich White, der uns, hinter dem Wohnwagen stehend, mit seinem linken Auge entgegenstarrte. Seine Hände waren noch immer gefesselt und das Seil hing schlaff an der Stoßstange herunter.
    Er gab keinen Ton von sich, sondern starrte uns einfach nur an.
    Mit seinen vor ihm gefesselten Händen, seinem kräftigen Körper, der bis zur Hüfte hinunter nackt war, seinen wehenden weißen Haaren und seinen blutigen Wunden hätte unser Gefangener auch als Wikinger durchgehen können.
    Es war schwer zu glauben, dass wir solch einen Mann geschlagen hatten. Er sah geschunden aus, und besiegt.
    Ich bewegte mich rückwärts, bis Cat an der Tür vorbei war. Dann hielt ich an. Sie bewegte sich vorsichtig ein Stück zurück und schaffte es, mit einem Ellenbogen die Tür zu öffnen.
    »Vielleicht sollte ich vorgehen«, sagte sie. »Oder wollen wir sie umdrehen?«
    »Nein, schon in Ordnung. Geh du voraus.«
    Cat trat rückwärts auf das Trittbrett und hob Peggys Beine hoch. Ich schwang den Rest ihres Körpers ein wenig vom Wohnwagen weg, um sie auszurichten, und Cat kletterte in den Freiraum vor dem Beifahrersitz. Ich folgte ihr.
    Mit viel Heben, Drehen und Biegen schafften wir es, Peggys Körper zwischen den Sitzen und den offenen Vorhängen hindurch in den hinteren Teil des Wohnwagens zu bekommen. Wie Cat angekündigt hatte, war es im Inneren des Vans unglaublich heiß.
    Der hintere Teil des Wohnwagens erinnerte an ein unaufgeräumtes Kinderzimmer. Die beiden Betten waren nicht gemacht und die Decken starrten vor Schmutz. Überall lagen Kleidungsstücke herum. Auch von mir und von Cat; irgendjemand hatte sich offensichtlich über unsere Taschen hergemacht.
    Wir legten Peggy auf eines der Betten.
    Cat ging an mir vorbei, sie hatte es offensichtlich eilig, wieder rauszukommen. Ich blieb einige Augenblicke stehen, um mich umzusehen. Unsere Schaufel und die Hacke lagen auf dem Boden zwischen den Betten. Genau wie das Reifenwerkzeug. Und der Hammer. Auch unser Verbandskasten lag dort. Und die Dosen mit WD-40 und das Feuerzeugbenzin, die Gummihandschuhe und die feuchten Tücher… fast alles, was White aus Cats Wagen mitgenommen hatte.
    Außer ein paar

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