Vampirjaeger
Wasserflaschen war jedoch nichts von dem Essen und den Getränken zu sehen, die Peggy mitgenommen hatte.
Ich drehte mich um und sprang hinaus in das gleißende Sonnenlicht.
White stand noch immer hinter dem Wohnwagen wie ein besiegter Wikinger, sein Auge blickte stumpfsinnig vor sich hin.
Cat, die an der Beifahrertür ihres Wagens stand, beugte sich nach unten, um die Wasserflasche aufzuheben, die sie dort liegengelassen hatte. Sie stand auf und drehte sich um, als ich mich näherte. »Kannst du die mal nehmen?«, bat sie mich.
»Klar.«
»Ich schätze, mein Wagen ist ein Totalschaden.«
»Das würde ich so sagen.«
Sie gab mir die Plastikflasche, beugte sich dann ins Wageninnere und öffnete das Handschuhfach. Sie holte ein paar Karten und andere Papiere hervor – wahrscheinlich auch ihre Fahrzeugpapiere. Dann öffnete sie die Konsole und nahm auch dort ein paar Dinge heraus. »Das müsste alles sein«, sie kletterte wieder aus dem Wagen. »Ich schätze, ich muss ihn abschleppen lassen, aber…« Sie zuckte mit den Achseln. »Ich kann auch gleich alles mitnehmen.«
»Alles, was du nicht verlieren möchtest«, sagte ich zu ihr. »Wer weiß, wo dein Wagen landet, wenn wir hier verschwunden sind. Vielleicht landet er im Vorgarten von irgendjemandem.«
»Das ist nicht dein Ernst?«
»Und ob. Wüstenratten lieben nichts mehr, als ihre Grundstücke mit alten Schrottautos zu verzieren.«
Wir gingen langsam zum Wohnwagen zurück.
»Hast du was dagegen, wenn ich fahre?«, fragte sie.
»Keine Einwände. Sollen wir White hinten angebunden lassen?«
»Sicher.« Sie rief laut: »Ist das okay für dich, White, du Arschloch? Du hast doch nichts dagegen, wenn ich fahre, oder?«
Er antwortete nicht, sondern starrte nur herüber.
»Ich werde versuchen, schön langsam zu fahren«, rief sie ihm zu. Dann kletterte sie hinein und über den Beifahrersitz nach hinten.
Ich setzte mich auf den Beifahrersitz und schloss die Tür. Dann drehte ich mich um und sah nach hinten, wo Cat gerade eine Papiertüte mit all dem füllte , was sie aus ihrem Wagen gerettet hatte. Sie knüllte die Tüte oben zusammen , damit nichts herausfallen konnte.
Peggy lag bewegungslos auf dem Bett. Im Schatten da hinten sah sie aus wie jemand, der ein Nickerchen machte.
Cat kam nach vorn und schwang sich auf den Fahrersitz. Der Schlüssel wartete schon auf sie, er steckte noch immer im Zündschloss. Sie drehte ihn herum. Der Motor stotterte und erwachte zum Leben und der ganze Wohnwagen wackelte ein wenig.
Sie legte eine Hand auf die Gangschaltung und grinste mich an.
»Was?«
»Sieh doch, was uns da im Weg ist.« Ihr zerstörter Wagen natürlich.
»Och. Wir müssen zurücksetzen«, sagte sie und legte den Rückwärtsgang ein.
»White ist da hinten.«
»Hoffentlich ist er gut zu Fuß.«
Kapitel 46
Cat trat aufs Gas.
Der Wohnwagen machte einen Satz nach hinten. White schrie: »Uaaaa!«
Ich lehnte mich gegen die Tür und steckte den Kopf aus dem Fenster. White lief weit genug auf meiner Seite, sodass ich ihn sehen konnte.
Er war so überrascht worden, dass er nicht einmal die Zeit gefunden hatte, sich umzudrehen. Er stolperte rückwärts und schrie, als ihm der Wohnwagen immer näher kam.
»Halt! Halt!«, schrie er.
»Was macht er?«, fragte Cat.
»Er läuft rückwärts.«
»Direkt hinter uns?«
»Was bleibt ihm übrig?» »Ich wünschte, ich könnte ihn sehen.«
»Er ist gerade hingefallen! Halt an!« Cat trat auf die Bremse.
Sie hielt nur etwa einen halben Meter vor ihm an.
Hinter uns bemühte sich White, wieder auf die Beine zu kommen. Er konnte mit seinen gefesselten Händen nicht viel anstellen, also rollte er sich herum und nutzte seine Knie und die Ellenbogen. Sobald er wieder stand, wirbelte er herum und schrie: »Du Scheißschlampe! Du bist tot! Ihr seid beide tot! Toter als tot!«
Cat trat langsam wieder aufs Gaspedal.
White hörte auf zu schreien als sich der Wohnwagen näherte und lief wieder rückwärts.
Ich behielt ihn im Seitenspiegel im Auge.
»Der ist ja wieder richtig munter«, stellte Cat fest.
»Und ob er das ist. Anscheinend hat er gehofft, dass unsere Wachsamkeit nachlässt.«
»So leicht kann man mich nicht austricksen«, sagte Cat.
Wir fuhren langsam weiter rückwärts, bis wir den schmalen Einschnitt hinter uns gelassen hatten. Dann ging es vorwärts weiter und Cat lenkte leicht nach rechts. Im Spiegel sah ich, wie White uns mit großen Schritten folgte.
Cat begann, um unseren Fluchtfelsen
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