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Vampirjaeger

Vampirjaeger

Titel: Vampirjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Reifen und der Wagen brach aus.
    Cat keuchte, zog ihre Hand weg und kämpfte mit dem Lenkrad.

Kapitel 13
    Der Wagen bockte und schleuderte hin und her. Er benahm sich wie ein Tier, das uns gegen das nächst beste Hindernis werfen und töten wollte.
    Zu unserem Glück gab es keinen Gegenverkehr.
    Wir waren allein auf der verlassenen, mondbeschienenen Straße.
    Cat gewann den Kampf gegen das Lenkrad; es gelang ihr, uns auf der Straße halten und den Wagen abzubremsen. Sie steuerte ganz nach rechts.
    »Fahr besser weiter«, schrie ich.
    »Was?«
    Der Wagen bockte weiter und machte laute KLONK-Geräusche bei jeder Umdrehung des rechten Vorderreifens. KLONK-KLONK-KLONK-KLONK- KLONK-KLONK-KLONK.
    Das Stampfen war schnell, hart und gleichmäßig und schien niemals enden zu wollen.
    »Wir müssen von der Straße runter«, rief ich. »Wir können den Reifen doch nicht hier wechseln!«
    Cat nickte.
    Auf beiden Seiten des Highways war raues Gelände. Es gab Felsen, Schluchten und hässliche Abfallberge. Aber keine Verbindungsstraßen – nicht einmal einen sandigen Feldweg – um den Highway zu verlassen.
    Cat ging vom Gas. Je langsamer wir wurden, desto weniger wurden wir vom Wagen durchgeschüttelt und desto seltener hallten die Klonks in unseren Ohren.
    »Da kommt nichts«, sagte sie. Sie sprach mit erhobener Stimme; es war aber nicht länger nötig zu schreien, um den Lärm des Autos zu übertönen.
    »Vielleicht sollte ich einfach an den Rand fahren. Wenn wir den Reifen schnell wechseln…«
    »Du hast doch einen Reservereifen, oder nicht?«
    »Ja.«
    »Aber er ist im Kofferraum?«
    »Leider ja.«
    »Und der Wagenheber?«
    »Beim Reifen.« Sie sah mich an. »Unter Elliot.«
    »Das hatte ich befürchtet.«
    »Was sollen wir jetzt machen?«
    »Wir müssen von der Straße runter. Das ist die einzige Möglichkeit.«
    »Augenblick«, sagte Cat und steuerte den Wagen ganz nach rechts.
    Die Fahrt wurde sofort sehr holprig. Obwohl Cat sehr langsam fuhr, wurden wir bei jeder Unebenheit kräftig durchgeschüttelt. Wir hüpften in unseren Sitzen auf und ab. Wir wurden von einer Seite auf die andere geworfen. Wenn wir nicht angeschnallt gewesen wären, hätten wir uns wahrscheinlich die Köpfe an der Decke gestoßen.
    Das wäre eine nette Ablenkung von der Behandlung gewesen, die meine Wunde über sich ergehen lassen musste. Wie sehr ich auch versuchte, mich festzuhalten oder mich nach vorn zu beugen, ich wurde immer wieder nach hinten geworfen. Ich fühlte mich, als würde ein alter, überfreundlicher Kumpel mir immer wieder auf den Rücken klopfen – und dabei ständig die Einstichstelle des Pflocks treffen.
    Bald fuhren wir einen felsigen Hang hinunter.
    »Langsam«, murmelte ich.
    Cat drehte den Kopf. Ich sah sie an und erblickte ein bleiches Grinsen in ihrem dunklen Gesicht.
    »Fahr nirgendwohin, wo wir nicht mehr weg kommen!« schrie ich.
    »Aye aye, Sir!«
    Vor uns tauchte ein Felsbrocken auf.
    »Pass auf.«
    Sie riss das Steuer herum. Der Wagen verfehlte den Felsbrocken um Haaresbreite, schlitterte dann aber seitlich den Abhang hinunter. Ich erwartete, dass er sich überschlagen und bis nach unten rutschen würde. Aber bevor wir umkippen konnten, lenkte Cat gegen. Der Wagen drehte sich, sodass wir kopfüber weiter den Hang hinunterrutschten. Wir wurden immer schneller; das KLONK-KLONK-KLONK-KLONK des geplatzten Reifens hämmerte in unseren Ohren. Die Scheinwerfer erleuchteten eine graubraune Landschaft: Berge, Büsche, Schotter, verkrüppelte Bäume, Felsbrocken und Kakteen.
    Cat beugte sich weit über das Lenkrad nach vorn und brachte uns an den großen Brocken vorbei.
    Die Kleineren trafen uns, schlugen gegen den Unterboden und ließen uns immer wieder ins Schleudern kommen.
    Ich schreckte jedes Mal zusammen, wenn mein Kumpel, die Rücklehne, gegen das Loch in meinem Rücken klatschte.
    Mehrere Rutschpartien, Beinahezusammenstöße und eine 360-Grad-Drehung später, brachte uns Cat schließlich zum Stillstand.
    Die Geräusche ebbten ab. Plötzlich jaulte der Motor nicht mehr, das KLONK hatte aufgehört und auch das Knirschen, Heulen, Schleifen und Schlurfen der Reifen, die auf dem felsigen Hang nach Halt suchten. Kein Rappeln, Klappern und Quietschen mehr.
    Stille.
    Cat schaltete die Scheinwerfer aus. Dann ließ sie das Lenkrad los, als sei es unbrauchbar und sank in den Sitz zurück. Sie stieß laut den Atem aus.
    »Wenigstens sind wir vom Highway runter.«
    »Das sind wir.« Ich beugte mich vor. Der Verband auf meinem

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