Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampirjaeger

Vampirjaeger

Titel: Vampirjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
Vielleicht wollte er eine kleine Romanze mit einem von uns anfangen. Aber irgendwann unterwegs hat sich sein Interesse auf Elliot gerichtet. Plötzlich dürfen wir den Kofferraum erst öffnen, wenn es dunkel ist.
    Weil…?« Sie sah mich mit erhobenen Augenbrauen an.
    Ich spielte mit und war mir ziemlich sicher, worauf sie hinauswollte. »Weil das Sonnenlicht Vampire zerstört. In den Filmen.«
    »Genau.«
    »Und Mr. White scheint zu glauben, dass der Pflock sie nicht tötet, sondern sie nur ruhig stellt.«
    »Exakt«, sagte Cat. »Eine temporäre Maßnahme.«
    »Also will er warten, bis es dunkel ist, dann Elliot aus dem Kofferraum holen und den Pflock entfernen.«
    »Warum?«, fragte Cat.
    »Damit er endlich die Möglichkeit hat, einem echten, lebendigen Vampir zu begegnen.«
    »Genau. Er spekuliert darauf, dass Elliot aufwachen wird.«
    »Sieht ganz danach aus«, stimmte ich zu.
    »Nun, und warum sollte er einen Vampir wieder beleben wollen?«
    »Das ist ganz einfach, meine liebe Catherine.«
    »Ja. Wenn man ein Schwachkopf ist.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob er einer ist«, meinte ich. »Er geht nur stark auf die fünfzig zu und will für immer leben.«
    »Dann muss er ein Schwachkopf sein, wenn er denkt, dass ihm ein Vampir dabei helfen wird.«
    »Hey«, protestierte ich, »in den Filmen funktioniert das.«
    »Was nicht?«
    »Du wirst noch ganz anders reden, junge Dame, wenn er den Pflock rauszieht und Elliot wirklich aufwacht.«
    »Ganz anders? Ich werde mir in die Hose pissen.«
    »Das war unnötig«, stellte ich fest.
    »Ich glaube nicht, dass das passieren wird.«
    »Weil du 'ne große Heldin bist, und auch in schwierigen Zeiten dein Wasser bei dir behalten kannst?«
    »Knapp daneben«, erwiderte sie. »Im Augenblick sind wir Elliots Transportmittel. Aber sobald wir dort angekommen sind, wo auch immer wir hinfahren, hat Mr. White keinen Grund mehr, uns am Leben zu lassen.
    Außerdem wird er verhindern wollen, dass wir ihm in die Quere kommen.
    Daher wird er uns töten, bevor er den Kofferraum öffnet. Vielleicht auch schon früher. Folglich werden wir nicht mehr dazu kommen, dabei zuzusehen, wie er den Pflock herauszieht, und ich werde mir nicht in die Hosen machen.«
    Da ich das Geplänkel meinerseits nicht mehr fortführen konnte, jetzt, da wir bei unserem Tod angelangt waren, sagte ich ernst: »Nun, wir dürfen es nicht zulassen.«
    »Du glaubst, wir können ihn aufhalten?«
    »Bei Elliot ist uns das ziemlich gut gelungen.«
    »Ja, das ist richtig«, stimmte Cat mir zu. »Allerdings hatten wir da das Überraschungsmoment auf unserer Seite.«
    »Du bist clever«, sagte ich. »Dir wird schon was einfallen.«
    »Du hast recht mit Donny. Er ist der Schlüssel. Wir müssen einen Weg finden, ihn aus Schneewittchens Griff zu befreien.«
    Der Wohnwagen blinkte rechts. Mir wurde flau im Magen. »Sie fahren rechts ran?«, fragte ich.
    »Ich bin mir nicht… ah! Eine Tankstelle. Das wurde auch Zeit.«
    Einen Moment später sah ich sie auch: Eine große, alte Tankstelle, offensichtlich unabhängig, am Ende von Trona. Ein an eine Latte genageltes Holzschild verkündete: ›LUCKY'S FOOD & GAS‹.
    »Glück für uns, dass er sich entschieden hat, endlich anzuhalten«, meinte Cat.
    »Es wäre vielleicht gar nicht das Schlechteste gewesen, wenn uns der Sprit ausgegangen wäre«, sagte ich.
    »Ich weiß nicht. Ich hasse es, irgendwo festzusitzen. Es ist immer gut, einen Ausweg zu haben.«
    Als wir uns Lucky's näherten, sahen wir, dass die Tankstelle alt und baufällig aussah, aber dennoch reger Betrieb herrschte. Es gab acht Zapfsäulen, die alle in Benutzung waren, und zahlreiche Autos, Pickups und Wohnwagen warteten darauf, an die Reihe zu kommen. Außerdem gab es einen großen Parkplatz. Er sah voll aus. Es hatten offensichtlich eine Menge Leute angehalten, um hier zu frühstücken.
    »Ganz schön was los«, stellte ich fest.
    Als der Wohnwagen langsamer wurde, kamen wir seinem Heck näher. Er schwenkte rechts zu Lucky's ein und wir folgten ihm.
    »Denkst du, dass er uns frühstücken lässt?«, fragte Cat.
    »Oh, ganz bestimmt.« Wir grinsten einander an.
    Dann konzentrierte sich Cat aufs Fahren. Der Platz war voller Fahrzeuge, die zu den passenden Zapfsäulen wollten oder dabei waren, wieder wegzufahren. Wir hatten ein paar Beinahezusammenstöße, aber Cat schaffte es, am Wohnwagen dranzubleiben, bis wir schließlich sicher hinter ihm zum Stillstand kamen.
    Der Wohnwagen war das dritte Fahrzeug in der Schlange vor

Weitere Kostenlose Bücher