Vampirjaeger
willst ihn nicht bei dir tragen?«, fragte ich.
»Ich weiß ja, wo er ist, wenn ich ihn brauche.«
»Willst du den Church Key auch da reinlegen?«
»Den Church Key?«
»Das hier.«
»Das ist ein Church Key?«
»Sagt man so.«
»Warum?«
»Keine Ahnung. Vielleicht weil einige Leute denken, dass Bier etwas Göttliches ist. Ich weiß nicht mal, warum sie diese Dinger immer noch herstellen. Flaschenverschlüsse kann man abdrehen. Dosen haben einen Öffner.«
»Nicht alle«, sagte Cat. »Vielleicht sind sie ja auch für Notfälle gedacht. So wie bei uns.«
»Vielleicht nennt man sie deshalb so.«
»Warum steckst du ihn nicht in deine Socke?«, schlug Cat vor.
»Was?«
»Den Flaschenöffner.«
»Ich versuche zu fahren.«
»Dann mache ich das für dich.«
»Okay.« Ich gab Cat den Flaschenöffner. »Sei vorsichtig mit der Spitze.«
Sie lehnte sich nach vorn und stopfte die Tüte vor den Zwölferpack. Als ihr Schoß frei war, beugte sie sich zu mir herüber. Über die Mittelkonsole gelehnt, hielt sie sich mit der linken Hand an meinem Oberschenkel fest und streckte ihre rechte zu meinem Fußknöchel aus.
Ich versuchte, meinen Fuß auf dem Gaspedal ruhig zu halten.
Sie fummelte da unten herum, zog den Saum meiner Jeans hoch und steckte die Finger in meine Socke. »Ich werde ihn nach draußen stecken«, sagte sie.
»Dann kommst du leichter dran.«
»Die Spitze nach außen, okay?«
»Nach außen und unten.«
Sie ließ das Werkzeug neben mein Bein gleiten, es lag direkt über dem Knöchel. Der Stahl fühlte sich glatt und warm an. Nichts piekte mich. Cat hielt es mit zwei Fingern fest, während die anderen meine Socke gerade rückten. Als sie losließ, hielt meine Socke den Flaschenöffner an seinem Platz. Sie stieß sich ab und drückte meinen Oberschenkel.
»Da hast du ihn«, meinte sie.
»Wir sind auf alles vorbereitet«, entgegnete ich.
»Willst du mich auf den Arm nehmen?«
»Nein.«
»Wenigstens haben wir überhaupt etwas«, merkte sie an. »Außerdem bleiben uns noch die Hacke und die Schaufel. Und der Hammer im Kofferraum.«
»Und das Reifenwerkzeug auf dem Rücksitz«, fügte ich hinzu.
»Das was?«
Unsere Köpfe schwangen zur Seite und wir sahen uns an.
»Das Reifenwerkzeug«, murmelte ich.
»Oh mein Gott«, sagte sie.
Eine ziemlich lange Eisenstange. Der Schraubenschlüssel.
Ich hatte ihn letzte Nacht benutzt, um den platten Reifen zu wechseln. Dann hatte ich ihn hinter den Fahrersitz geworfen, zusammen mit dem kaputten Reifen.
Und ihn völlig vergessen.
»Du hast ihn dorthin gelegt, nachdem du den Reifen gewechselt hattest«, fiel es auch Cat wieder ein.
»Ja. Das habe ich.«
»Mein Gott«, sagte sie noch einmal. »Ich habe gar nicht mehr daran gedacht.«
»Ich auch nicht. Bis eben. Ich weiß nicht, warum er mir so plötzlich in den Sinn kam. Ich meine… das Reifenwerkzeug auf dem Rücksitz… als ob ich die ganze Zeit daran gedacht hatte.«
»Ich schätze, wir haben es beide irgendwie die ganze Zeit gewusst«, meinte Cat.
»Ja. Offensichtlich.«
»Ich hätte letzte Nacht nicht nach dem Hammer suchen müssen.«
»Wahrscheinlich nicht.«
»Nein. Hätte ich nicht. Nicht, wenn wir das auf dem Rücksitz haben. Ich wäre im Wagen geblieben… hätte nie den Kofferraum geöffnet.« Sie sah verblüfft aus und schüttelte langsam den Kopf. »White hätte niemals von Elliot erfahren. Nichts von all dem wäre geschehen.«
»Es hätte sicher einiges geändert«, gab ich zu.
»Wie konnten wir das Ding nur vergessen?«
»Nun«, überlegte ich, »es war nicht zu sehen, als wir anfingen, uns über Waffen den Kopf zu zerbrechen.«
»Der Hammer auch nicht.«
»Aber den Hammer hatten wir bereits als Waffe benutzt. Mit dem Schraubenschlüssel haben wir nur den Reifen gewechselt.«
»Wir hätten daran denken müssen«, fand sie.
»Ja. Ich weiß. Hätten wir. Ich kann auch nicht glauben, dass wir das alle beide vollkommen vergessen haben.«
»Es ist dieser verdammte Fluch.«
»Der Fluch des Vampirs.«
»Ich bin nicht abergläubig oder verrückt, aber es geht einfach zu viel schief. Es ist irre. Wir sind verflucht.«
Kapitel 27
Cat griff durch die Lücke zwischen den Sitzen nach hinten, konnte den Schraubenschlüssel aber nicht finden.
»Ich hoffe, dass er immer noch da ist«, meinte sie.
»Er liegt wahrscheinlich unten auf dem Boden und es liegt was anderes drauf. Ich habe ihn nicht mal gesehen, als ich da hinten war. Ich hoffe nur, Peggy hat ihn nicht mitgenommen.«
»Bei dem,
Weitere Kostenlose Bücher