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Vampirjaeger

Vampirjaeger

Titel: Vampirjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Stimme: »Hörst du das, Elliot? Wenn wir abstürzen, wirst du verbrennen.«
    Wir sahen uns an und grinsten.
    Die Straße wurde wieder eben. Wir waren unten angekommen. Ich holte tief Luft und stieß sie dann wieder aus.
    »Das war nicht schlecht«, lobte Cat.
    »Wenigstens hat es nicht allzu lange gedauert. Sah schlimmer aus, als es war.«
    Jetzt erstreckte sich zu beiden Seiten die Wüste, zerklüftet, aber doch relativ flach. Obwohl überall Erhöhungen, Schluchten und Felsbrocken waren, bestand nicht mehr die Gefahr, in den Tod zu stürzen. Die nächsten Berge ragten einige Meilen entfernt zu unserer Linken auf. Auch auf der rechten Seite waren Berge zu sehen, aber die schienen deutlich weiter weg zu sein.
    »Du kannst jetzt nach vorn kommen«, schlug ich Cat vor.
    »Okay. Brauchst du noch irgendwas von hier hinten?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Ist irgendwas Nützliches in deiner Tasche?«
    Ich versuchte, mich daran zu erinnern, was ich eingepackt hatte. Was gar nicht einfach war. Nach nur einer halben Stunde Schlaf arbeitete mein Verstand nicht so, wie er es eigentlich tun sollte. »Du kannst nachsehen, wenn du willst«, antwortete ich deshalb.
    »Irgendwelche Waffen?«
    »Nicht, dass ich… nein. Nur ein paar Klamotten, mein Kulturbeutel…«
    »Womit rasierst du dich?«
    »Es ist ein Trac-II oder so. Die Klinge ist nicht gerade bemerkenswert. Nicht eindrucksvoller jedenfalls als ein Korkenzieher oder ein Flaschenöffner.«
    »Okay. Dann komme ich jetzt wieder nach vorn. Zumindest versuche ich es.« Sie griff durch die Lücke zwischen den Sitzen und legte den Schraubenschlüssel auf die Mittelkonsole.
    »Na, das ist doch mal eine Waffe«, stellte ich zufrieden fest.
    Die schwarze Eisenstange war etwa einen halben Meter lang und an einem Ende gebogen. Sie musste vier oder fünf Pfund wiegen.
    »Das reinste Mordwerkzeug!«
    »Es gehört ganz dir. Vielleicht solltest du es unter den Sitz legen oder so.«
    »Vielleicht besser hier drüben hin.« Ich nahm es in die linke Hand und griff dann in den Freiraum zwischen meinem Sitz und der Tür. Ich ließ die Stange los. Sie fiel ein paar Zentimeter tief und plumpste auf den Boden.
    »Okay«, sagte Cat, »jetzt komme ich.« Sie legte die Hände oben auf ihren Sitz. »Als ich noch ein Kind war, habe ich das ständig gemacht. Es war so einfach. Ich schätze, das ist das Alter.«
    »Das liegt nicht am Alter«, beruhigte ich sie, »sondern an der Größe. Du bist einfach viel größer als damals.«
    »Besten Dank.«
    »Du bist wirklich sehr groß…«
    »Das wird ja immer besser.«
    »Du hast die absolut perfekte Größe, nur nicht, wenn es darum geht, über Autositze zu klettern.«
    »Willst du, dass ich hier hinten bleibe?«
    »Ich habe einen besseren Plan. Ich fahre kurz an die Seite. Dann kannst du rausspringen und vorn wieder einsteigen.«
    »Was ist mit Whitey?«
    »Wir werden nur für einige Sekunden anhalten. Er wird Donny deswegen nicht gleich umlegen.«
    Irgendwo in meinem Verstand flüsterte eine Stimme: Das Kind ist ohnehin verloren.
    Ich widersprach der Stimme: Nein, nichts ist verloren. Wir werden uns etwas ausdenken.
    Die Stimme der Hoffnung, nicht die der Überzeugung.
    Ich sah in den Spiegel und stellte fest, dass der Highway hinter uns frei war.
    »Bereit?«, fragte ich.
    »Alles klar.«
    Ich trat auf die Bremse. Sobald wir langsam genug waren, lenkte ich den Wagen auf den mit Schotter bedeckten Seitenstreifen. Dann trat ich das Bremspedal durch. Wir schlidderten noch, als Cat bereits die Hintertür geöffnet hatte und heraussprang. Sie blieb auf den Füßen. Kaum waren wir zum Stillstand gekommen, da knallte sie schon die Tür zu. Sie eilte nach vorn, riss die Tür auf und sprang hinein. Ich trat aufs Gas und wir fuhren wieder.
    »Glatt gegangen«, sagte Cat.
    Zurück auf der Straße kamen wir dem Wohnwagen schnell näher.
    »White hat wahrscheinlich nicht mal bemerkt, dass wir angehalten haben«, vermutete Cat.
    »Und selbst wenn, was kümmert es ihn? Wir sind wieder da, wo er uns haben will.«
    Cat beugte sich nach unten, griff zwischen ihre Beine und holte eine Bierdose aus der Plastikverpackung. »Ich trinke jetzt eins«, beschloss sie. »Was ist mit dir?«
    »Ich fahre.«
    »Ein Bier wird da keinen großen Unterschied machen.«
    »Aber es ist gegen das Gesetz.«
    »Genau wie Mord.«
    »Hattest du nicht gesagt, es wäre kein Mord, einen Vampir zu töten.«
    Sie drehte den Kopf weit genug, dass ich ihr verschmitztes Grinsen sehen konnte. »Wer glaubt

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