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Vampirjaegerin inkognito

Vampirjaegerin inkognito

Titel: Vampirjaegerin inkognito Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Winter
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hatte derweil ihre Augen wieder auf Lucian gerichtet . „Verzeiht, wenn ic h gegen Euren Willen gehandelt habe . Ich hörte Gerüchte , dass sich in dieser Siedlung eine mächtige Zauberin aufhalten sollte. Ihr wart beschäftigt, also suchte ich sie selbst auf.“
    Lucian erhob sich mit solch einer Schnelligkeit, dass sein Körper verschwamm. Im nächsten Moment stand er direkt vor Marcelle. Obwohl die Vampirin größer war als ich, überragte Lucian sie um einen ganzen Kopf. Er sagte nicht s , starrte Marcelle nur mit diesem seltsamen Lächeln auf den Lippen an.
    Die Vampirin hielt demütig den Kopf gesenkt. „Verzeiht, Meister“, hauchte sie . Ihre Stimme klang gepresst, als würde sie Schmerzen leiden. Die Hände, die sie noch immer vor dem Bauch gefaltet hatte, verkrampften sich ineinander.
    „Was machst du mit ihr?“
    „Sie bestrafen.“ Lucians Blick verließ das Gesicht der Vampirin nicht für eine Sekunde.
    „Wie?“ Er hatte ja nicht einmal den kleinen Finger nach ihr ausgestreckt.
    Die beiden Vampire ignorierten mich.
    „Ich wollte euch lediglich behilflich sein. Sie ist eine mächtige Zauberin “ , ächzte Marcelle.
    Lucians durchdringend e Augen richteten sich auf mich.
    „Da hast du allerdings R echt.“ Er ließ von der Vampirin ab und bewegte sich auf mich zu. D iesmal jedoch blieb er in angemessenem Abstand zu mir stehen. „Ich habe deine Macht gespürt . Du hattest vor, Marcelles Geist zu manipulieren.“ Seine Augen bohrten sich in meine.
    „Ich wollte … “, begann ich, doch brach ab. Was h ä tte ich auch sagen sollen ? ‚ Ich wusste ja nicht, dass Marcelle der Spion ist’ ?
    „Ich weiß sehr genau, warum du das tun wolltest“, ließ mich Lucian wissen und warf einen Blick hinter sich, von wo aus die Vampirin uns beobachtete. „Ich hätte mich auch nicht darauf verlassen, dass Marcelle in dieser Situation die Wahrheit sagt. Wenn ich nicht wüsste, dass sie nicht anders kann.“
    „Sie kann nicht anders?“
    „Nein“, sagte Lucian selbstgefällig. „Marcelle ist mein Geschöpf. Ich habe sie erschaffen. Ich kann in ihren Geist eindringen , ihre Motivationen ergründen . Du siehst: Mich anzulügen würde für sie keinen Sinn machen. “
    Ich musste mir ein Grinsen verkneifen. Da war wohl jemand überzeugter von sich selbst, als es gut für ihn war. Wenn der wüsste, was sein Geschöpf in Wirklichkeit im Schilde führte!
    „Und mich zu hintergehen, schadet ihr am Ende stets selbst.“ Lucian warf Marcelle einen vielsagenden Blick zu, bevor er mich ansah. „Da wir n un alles Wichtige geklärt haben schlage ich vor, dass wir diesen amüsanten Abend ausklingen lassen.“ Wie, um seine Worte zu unterstreichen, wandte Lucian sich zur Tür. „Finde dich morgen Abend nach Sonnenuntergang am Bahnhof ein . “
    Erst glaubte ich, mich verhört zu haben. „Was?“

„ Eine schwerhörige Zauberin. Wie lästig.“ Lucian seufzte abgrundtief. Dann wiederholte er, wobei er jede Silbe einzeln tr ennte: „Fin-de dich mor-gen am Bahn-hof ein. Nach So n - nen-un-ter-gang.“
    „ W as soll ich am Bahnhof ?“ , fragte ich gereizt.
    Lucian schenkte mir einen mitleidigen Blick . „Die Dämonenbeschwörung wird auf meinem Anwesen in Frankreich stattfinden. Wir brechen morgen Abend dorthin auf.“
    „Ich … Frankreich?“
    Bildete ich es mir nur ein oder war der Blick, den Marcelle in diesem Moment ihrem Meister zuwarf, ebenfalls äußerst überrascht?
    „Genug jetzt“, beugte Lucian weiteren Fragen vor. „ Entweder du bist morgen dort oder ich besorge mir eine andere Zauberin. Au revoir .“ Er warf mir einen Handkuss zu.
    Ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen, zu fragen, doch da waren die beiden Vampire bereits im Hotelflur verschwunden. Leise klickend fiel die Tür ins Schloss. Und die Erleichterung darüber, dass ich noch lebte und der Vampir mir meine Tarnung abgekauft hatte, wurde von Panik weggeschwemmt. Ich hatte ein Problem. Wie sollte ich den Vampir an einem menschenüberfüllten Ort wie einem Bahnhof töten? Ich stürzte zum Telefon . Ungeduldig kramte ich die Nummer heraus, die Bettina mir aufgeschrieben hatte. Es klingelte zweimal, dann meldete sich die k ühle Frauenstimme: „ Bettina Frei. “
    „Lucian will, dass ich morgen zum Bahnhof komme. Wie soll ich es schaffen, ihn dort unbemerkt um die Ecke zu bringen?“
    „Zum Bahnhof? Wieso?“
    „Er will zu seinem Anwesen nach Frankreich, um dort die Beschwöru ng durchführen zu lassen “ , erklärte ich

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