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Vampirjaegerin inkognito

Vampirjaegerin inkognito

Titel: Vampirjaegerin inkognito Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Winter
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rühren. Trotzdem versuchte ich es. Das Ergebnis war, dass ich auf dem Rücken des Pferdes hin und her schaukelte und beinahe he runter fiel . Ich stöhnte gleichermaßen schmerzerfüllt wie frustriert.
    „ W as soll die Zappelei? “ , fragte Lucians Stimme amüsiert. „ Wir wollen doch nicht, dass du herunterfällst und dir das Genick brichst. Bei allem, was ich noch mit dir vorhabe. “
    Ich schluckte. Dann sagte ich: „ Du hast es also immer noch nötig, mir zu drohen, um dich selbst besser zu fühlen. Das ist wirklich traurig. “ Der zweite Satz ging teilweise in einem Hustenanfall unter. Sowieso war das, was als furchtloser Gegenschlag gemeint gewesen war, eher als heiseres Murmeln heraus gekommen. S ah der Vampir denn nicht, dass ich krank war? K annte der denn gar keine Rücksicht?
    Anscheinend nicht. „ I n der Tat tut es gut, die Phantasie ein wenig schweifen zu lassen . Es gibt so viele Möglichkeiten , wie ich dich für deinen Verrat bestrafen könnte. Du hättest wirklich besser daran getan, dein Vorhaben zu Ende zu bringen, anstatt kopflos davonzulaufen. Das hätte dir eine Menge Probleme erspart. “
    In meinen Ohren klang Lucians Stimme plötzlich seltsam bitter.
    Aber ich hatte keine Kraft, mir darüber Gedanken zu machen. Stattdessen versuchte ich , Lucians Wärme zu ignorieren und schloss die Augen wieder. Doch egal, wie sehr ich mich anstrengte, ich schaffte es nicht, wieder einzuschlafen. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, die wir durch die Nacht ritten.
    A ls wir endlich das Tor vor Lucians Anwesen passierten , bemerkte ich, dass der Himmel bereits heller geworden war. Bald würde die Sonne aufgehen.
    Wir ritten den Weg entlang, den ich letzte Nacht zweimal gelaufen war. Diesmal konnte ich mehr erkennen. Neben dem wirklich eindrucksvollen Herrenhaus stand noch ein kleinere s Gebäude, aus dem un s nun ein Mann entgegen kam. Er griff nach den Zügel n des Pferdes. „ Gut, dass Ihr zurück seid, Monsieur. Wir waren schon in Sorge, Ihr würdet es nicht mehr vor Sonnenaufgang schaffen. “ In s eine r Stimme schwang ein schwerer französische r Akzent. Ich spürte, wie die Wä rme in meinem Rücken verschwand. I m nächsten Moment sah ich Lucian neben mir am Boden stehen. Sassa gähnte und streckte sich, dann sprang er vom Pferd.
    Lucian grinste mich süffisant an und streckte die Arme nach mir aus. Widerspruchslos ließ ich mich hinein gleiten und vom Pferd heben. Ich wusste, dass ich die Absteigerei nicht allein geschafft hätte. Trotzdem war ich froh, als ich endlich wieder auf meine n eigenen Füßen stand . Leider währte die Freude nur kurz . K aum hatten mich Lucians Arme losgelassen, wurde mir schwarz vor Augen. Ich taumelte , griff blind um mich, doch fasste ins Leere. Da legte sich ein Arm stützend um meine Taille, ein anderer um meine Kniekehlen. Ich wurde hochgehoben.
    „ Versorg das Pferd, Mich el. I ch muss dafür sorgen, dass das Mädchen nicht ihrer Krankheit erliegt. “ Lag es an mir oder hörte sich der letzte Satz überaus ironisch an?
    „ Schließlich soll sie gesund sein für das, was ich mit ihr vorhabe. “
    Schon wieder diese indirekte Drohung. Das wurde langsam eintönig. Genau das wollte ich dem Vampir sagen , doch kein Wort kam aus meinem Mund. Nur ein ungesundes Röcheln. L a ngsam klärte sich mein Blickfeld und ich sah, dass Lucian mich bereits durch die Eingangstür ins Haus trug.
    „ Serena! “ , rief Lucian, kaum das wir das Haus betreten hatten. Fast im selben Moment kam die rothaarige Zauberin die Treppe hinunter ge rannt . Bei meinem Anblick riss sie erschrocken die Augen auf. „ Was ist mit ihr? “
    „ Wahrscheinlich eine Erkältung “ , hörte ich Lucian gelangweilt antworten .
    E ine Erkältung. Das konnte man leicht sagen, wenn man selbst seit vierhundert Jahren nicht mehr krank gewesen war!
    „ Du hast bestimmt keine Medikamente im Haus, oder ? “ , fragte Serena.
    „ E s sieht schlechter für dich aus als ich dachte ! “ , hörte ich Sassa von irgendwoher aufkeuchen.
    Die Zauberin seufzte. „ D as dachte ich mir. “ Offensichtlich hatte ich dank de s hysterischen Dämon s Lucians Reaktion verpasst. „ Ich habe ein paar Kräuter in meinem Zimmer, die helfen könnten. Ich hole sie. “
    Ich beobachtete, wie Serena die Treppe hochjagte, doch plötzlich verschwamm ihre Gestalt vor meinen Augen. Ich sah noch, wie Lucian mit mir ebenfalls auf die Treppen zu steuerte , dann füllte abermals Dunkelheit mein Blickfeld aus . Ich ließ mich fallen

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