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Vampirjaegerin inkognito

Vampirjaegerin inkognito

Titel: Vampirjaegerin inkognito Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Winter
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    „ Fast gar nicht. Aber der Vampir musste einstecken , sag ich dir! Hab ihm die ganze Hand zerbissen. Der war vielleicht wütend . Als er mich erwischt hat, hat er mir einen ganze Büschel Fell rausgerissen, si e hst du? “
    Er hielt mir sein Popöchen hin. Direkt über dem kleinen Stummelschwänz ch en klaffte eine kahle Stelle.
    „ Aber wenn man sich mal die Machtverhältnisse betrachtet, hab ich mich ganz gut geschlagen, denke ich . “ Selbstzufrieden grinste der Kleine mich an.
    „ Jetzt übertreib mal nicht “ , holte ich den Dämon auf den Boden der Tatsachen zurück. „ J emandem zuzuse tzen, der dich nicht sehen kann, ist schließlich auch nicht schwer. “
    Beleidigt wandte mir Sassa sein Hinterteil zu.
    Ich grinste. Ja, ich war zugegebenermaßen froh, den Dämon wieder zu haben. Wenigstens würde der lange Fußmarsch nun nicht ganz so eintönig werden.
    „ Eigentlich hast d u nicht das geringste Recht frech zu werden ! “ , motzte Sassa. „ Hättest du den Vampir einfach getötet, so wie du es versprochen hast, hätte ich mi ch nicht mit ihm anlegen müssen. “
    Ich schwieg.
    „ Willst du nicht dazu Stellung nehmen? “
    „ Ich glaube, er hat mich mit seiner Macht davon abgehalten, zuzustechen. “
    „ Der Vampir hat gar nichts mit dir gemacht! “
    Ich zuckte zusammen. Sassa hatte ausgesprochen, was ich mir schon die ganze Zeit gedacht hatte. „ Bist du dir sicher? “
    „ Ich habe deine Gedanken gehört, kurz bevor du den Pflock gezogen hast. “
    „ Na und? Ich wollte ihn töten. Das waren meine Gedanken, kur z bevor ich den Pflock gezogen habe. “
    „ Deine bewussten Gedanken, ja. Das ist alles, was du mitbekommst. “ Der Dämon stemmte wichtigtuerisch die Hände in die Hüfte. „ Aber es gibt noch viel mehr: All die Gedanken, die du zwar denkst, aber ignorierst, weil du sie nicht denken willst - ich ka nn sie nicht einfach ignorieren! “
    „ Was habe ich den unbewusst gedacht? “ , fragte ich zögernd.
    „ Das willst du lieber nicht hören, vertrau mir. “
    Ich war mir sicher, dass er Recht hatte. Also blickte ich schweigend zu Boden.
    „ N imm es nicht so tragisch “ , sagte Sassa versöhnlich. „ Ist ja kein Wunder, dass du Skrupel bekommst, wenn der Vampir dir so kitschige Sachen sagt und dich auch noch küsst. “
    Ich schüttelte nur den Kopf. Der Dämon hatte die Sachlage richtig erkannt. Lucian hatte mich um den Finger gewickelt. Skrupel in mir geweckt und es so geschafft, sein Leben zu retten. Obwohl i ch nicht glaubte , dass er gewusst hatte, dass ich für den Bund arbeitete. Er hatte einfach seine Spielchen mit mir getrieben , wie wahrscheinlich mit Hunderten vor mir. Ich wollte vor Scham im Boden versinken . Kraftlos fiel ich auf die Knie.
    „ Hey, diese Mitleidsnummer passt gar nicht zu dir. Steh schon auf, bevor du am Boden festfrierst! “
    Doch ich konnte nicht. Ich bezweifelte, dass ich mich jemals wieder bewegen könnte.
    „ Die Sonne geht auf! “ , schrie Sassa plötzlich.
    Desinteressiert sah ich gen Himmel. Auf den ersten Blick war rein gar nichts zu sehen. Erst , als ich genau hinschaute, fiel mir auf, dass der Himm el ein kleines bisschen heller geworden war. Da war tatsächlich Licht. Und was noch erstaunlicher war: Dieser simple Tagesanbruch schaffte es, meine Gemütslage etwas aufzuhellen . Zumindest machte er es mir möglich, aus dem schwarzen Loch, das bis eben meine Gedanken beherrscht hatte, herauszuklettern.
    Sonne bedeutete Tag bedeutete Licht und Wärme. Und vor allem: Keine Vampire.
    „ Komm, Fellknäuel . Es is t noch ein weiter Weg bis Paris. “
    „ Du solltest lieber schlafen, Hautknäuel . Du siehst schlecht aus. “
    „ Danke. “ Aber er hatte Recht. Ich fühlte mich auch alles andere als gut . Also s uchten wir uns eine Stelle am Straß enrand – im Grunde war es egal, welche Stelle, weil alles gleich aussah und nichts davon annähernd bequem war – und legten uns hin.
    Bevor ich einschlief, wanderten meine Gedanken zurück zu den Ereignissen dieser Nacht . Ich wusste nicht einmal, ob ich es bereute, Lucian nicht getötet zu haben. Was mir allerdings schwer im Magen lag, war die Tatsache, dass er Bund mir nun nicht dabei helfen würde, Chris zu finden. All die Strapazen der letzten Tage waren umsonst gewesen.
    Doch ich schwor mir , zumindest das in Ordnung zu bringen, was ich in Ordnung bringen konnte: Ich würde Chris finden. Mit oder ohne den Bund.

Kapitel 8

    Als ich aufwachte, hatte ich schreckliche Halsschmerzen.

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