Vampirjaegerin inkognito
. In den Abgrund, an dessen Ende nic hts war.
Ich wachte auf, weil ich das Gefühl hatte zu ersticken. Ich hustete, sc hlug um mich und riss die Aug en auf .
„ D u sollt est den Sud wirklich trinken. Er hilft. “ Serena saß neben dem Bett, in dem ich lag, und hielt mir eine Tasse an die Lippen.
Als ich wieder Luft bekam, trank ich ein paar Schlückchen.
„ S tirb nicht, bitte s t irb nicht! Wer soll mich denn dann zurück schicken? “ , drang Sassas Stimme an mein Ohr.
Serena setzte die Tasse mit dem Sud ab.
Ich schloss wieder die Augen.
Als ich das nächste Mal aufwachte, fühlte ich mich schon besser. Ich blickte mich um und bemerkte, dass ich in einem schwarz bezogenen Bett lag . Das Zimmer, in dem ich mich befand, hatte hohe Wände und riesige Fenster, durch die Sonnenstrahlen hereinfielen. In dem Raum standen außerdem eine schwere, mahagonifarbene Kommode und ein dunkler, runder Tisch mit passenden Stühlen . Links von meinem Bett befand ein Sessel aus rotem Samt, in dem Serena saß.
„ Wie geht es dir? “ , fragte sie. Die dunklen Ringe, die sich um ihre Augen zogen , ließ e n vermuten, dass sie lange nicht geschlafen hatte.
„ Ja, wie geht es dir? “ , fragte eine zweite Stimme.
Ich hob den Kopf und entdeckte Sassa, der wie ein Kätzchen an meinem Fußende lag und mich schläfrig an blinzelte .
„ Kopfschmerzen . “ Meine Antwort war kaum mehr als ein Krächzen und schmerzte im Hals . Trotzdem schienen beide mic h verstanden zu haben. Sassa ließ den Kopf einigermaßen zufrieden zurück auf die Bettdecke sinken .
Serena nickte und sagte: „ Du hast dich ziemlich verkühlt. Ein paar Tage wirst du auf jeden Fall noch im Bett bleiben müssen. Aber ich glaube, dass ist in deiner Situation nicht das Schlechteste. Dein Kranksein gibt dir zumindest zeitweise einen gewissen Schutz . “
„ Was soll das heißen? “ , fragte ich mit rauer Stimme .
„ Lucian ist ziemlich wütend “ , erklärte Serena ohne Umschweife. „ Aber nicht nur auf dich, wenn ich es mir recht überlege. “
M arcelle . Natürlich musste mit meinem Verrat auch ihrer aufgeflogen sein. Sicher war Lucian sofort klar gewesen, dass der Bund nur durch einen Spion in den eigenen Reihen von seinem Plan Wind bekommen haben konnte. „ Wie geht es Marcelle ? “ , fragte ich, nicht so sehr aus Mitleid, sondern eher aus Neugier. Daran, dass mein Auftrag missglückt war, trug sie zumindest eine Teilschuld. Sie hatte ihr Versprechen gebrochen und sich feige zurückgezogen, als ich sie gebraucht hätte. „ Lebt sie noch? “
Serena sah mich überrascht an . „ Ich meinte nicht … “ Sie brach ab, schien kurz zu überlegen und nickte dann. „ Ihr geht es gut. “
„ Hat Lucian sie nicht für ihren Verrat betraft? “
Ein seltsamer Ausdruck erschien auf Serenas Gesicht. „ Doch. Aber das ist schon länger her. “
„ Länger her? “ Ich stand auf der Leitung. „ War ich so lange nicht ansprechbar? “ Doch ich hatte das Gefühl, dass Serenas Worte anders gemeint gewesen waren.
„ Du verstehst nicht “ , bestätigte die Zauberin meine Vermutung. „ Mit ‚ länger ’ meine ich, noch bevor du überhaupt zu uns gestoßen bist. “
„ Du meinst … “
„ Lucian wusste schon, dass Marcelle ihn verraten hat, bevor der Bund dich überhaupt kontaktiert hat. E r hat es f ast sofort herausgefunden , nachdem sich Marcelle das erste Mal mit dem Bund getroffen und ihm Lucians Plan – wenn auch nur zum Teil - verraten hat. “
„ Aber das bedeutet … “ Ich konnte es nicht mal aussprechen.
Serena nickte. „ Marcelle war schon längst nicht mehr auf der Seite des Bundes, als du sie und Lucian kennen gelernt hast. “
Ich hörte für einen Moment auf zu atmen .
„ Lucian hielt es für eine gute Idee, den Bund weiterhin glauben zu lassen, dass sie in Marcelle eine treue Spionin hätten. Seinen Plan , Morddämonen beschwören zu lassen, kannten sie ohnehin schon. N ur über die Sache mit der zweiten Zauberin wusste der Bund nicht Bescheid , denn das überlegte Lucian sich erst, nachdem er Marcelles Verrat entdeckt hatte . Ihm gefiel der Gedanke, dass der Bund Marcelle traute und sie ihm so falsche Informationen zuspielen könnte, wenn es nötig wäre. U nd natürlich sollte sie uns üb er die Pläne des Bund e s auf dem L aufenden halten. “ Serena stockte kurz. „ So wusste Lucian natürlich auch, dass der Bund ihm eine Zauberin schicken würde , die ihn töten sollte. “ Sie sah mich eindringlich an. „
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