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Vampirjaegerin inkognito

Vampirjaegerin inkognito

Titel: Vampirjaegerin inkognito Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Winter
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Jedes Schlucken tat weh und mein Gesicht glühte. Ich rappelte mich s chnaufend hoch – seit wann war A ufstehen so anstrengend? – und spürte dabei jeden Muskel.
    Wenigstens stand die Sonne hoch am Himmel und spendete etwas Wärme. Es musste zwei oder drei Uhr nachmittags sein . Trotzdem fühlten sich die Temperaturen no ch gefährlich nahe dem Gefrierpunkt an. Ich sah mich nach Sassa um und entdeckte ihn zusammengerollt einige Meter von meiner Schlafstelle entfernt.
    „ Komm, du Faultier “ , krächzte ich. „ Wir müssen los! “ Und mir in Paris möglichst bald einen Arzt besorgen .
    Der Dämon gähnte und streckte sich wie eine Katze. Dann stand er auf und begann, wortlos die Straße weiter z u marschieren. Ein Morgenmuffel - wie putzig . V ielleicht war ihm auch einfach nur kalt.
    „ Mir ist nicht kalt “ , maulte der Kleine, als ich zu ihm aufgeholt hatte. „ Aber du siehst aus wie der Tod höchstpersönlich . Wir sollten uns wirklich beeilen , sonst siehst du bald nicht mehr nur so aus . “
    Ich ver kniff mir jegliche n Kommentar, weil ich fürchtete, dass Sassa Recht hatte.
    Wir liefen lange schweigend nebeneina n der her. Viel länger, als ich durchzuhalten erwartet hätte . W i e weit war es noch bis Paris? Sechzig Kilometer? M ehr?
    Es begann zu dämmern. Der Himmel erstrahlte in lila und rot, dann war die Sonne verschwunden. Es war wieder Nacht .
    Ein paar Stunden später erreichten wir die Stelle, an der die Überreste der Kutsche lagen . Ein bisschen geschmolzenes Metall, ein paar Holz- und Plastikreste, s onst nichts. Se ltsam, dass das noch niemand beseitigt hatte. Es lag mitten auf der Straße . Aber das zeigte nur, wie selten hier jemand vorbeikam .
    Alles in allem ein trauriges Bild. Besonders deshalb , weil ich mir nun ausrechnen konnte, dass wir noch etwa vierzig Kilometer von Paris entfernt waren.
    Da! War da nicht jemand ? Ich war mir sicher, etwas gehört zu haben. Ein Rascheln in den Büschen? I n den selben Büschen, in denen ich gestern die Bundmitglieder ein Rascheln hatte hören lassen .
    „ Das war bestimmt nur ein Tier. Komm weiter! “ , drängte Sassa.
    „ W arte “ , flüsterte ich. Langsam schlich ich auf die Büsche zu. Wahrscheinlich war es nur ein Tier. Oder da war gar nichts und meine kranken Sinne spielten mir einen Streich. Aber vielleicht auch nicht. Ich stellte mir vor, wie Lucian hockend hinter dem Busch saß und mich angrins te , sobald ich dahinter sah. Mein Gehirn funktionierte wirklich nicht mehr richtig. Lucian würde wohl nie auf die Idee kommen, sich hinter einen Busch zu hocken.
    Plötzlich hörte ich Geräusche aus einer anderen Richtung. Hufe. Es waren Pferde, die ich hörte! Eine Kutsche? Mir schwante Böses. Mein Herz raste , als ich versuchte, in d er Dunkelheit etwas zu erkennen. D as Hufgetrappel kam immer näher. Dann durchschnitt ein Schuss die Nacht. Im selben Moment erstarb das Hufgetrappel . Jemand packte mich grob an den Armen und riss mich um . E in vertrauter Geruch drang mir in die Nase, eine Mischung aus nassem Gras und Vanille. Dann war der Geruch verschwunden und ich kam hart auf dem Boden auf . Ein stechender Schmerz durchzuckte meine Hand. Ich hob den Kopf, doch konnte niemanden entdecken. Erst, als ich mich den Büschen zuwandte, sah ich etwas. Mehrere du nkle Schatten, die miteinander k ämpf t en. Noch ein Schuss. Dann war alles still. Keine Kampfgeräusche mehr, keine Schüsse. D afür eine große, dunkle Gestalt, die sich zielstrebig auf mich zu bewegte. I ch rappelte mich vom Boden hoch. Diese Gestalt kannte ich. Oh ja, ich kannte sie.
    „ Das ist der Vampir, Dummchen ! Du musst abhauen! Sofort! “ Sassas kreischende Stimme ließ meinen Kopf noch mehr schmerzen, als er es ohnehin tat.
    Lucian blieb ein paar Meter von mir entfernt stehen . Doch er sah mich gar nicht an, sondern hatte die Augen auf einen Punkt hinter mir gerichtet. I ch musste die Chance nutzen. Vorsichtig ging ich ein paar Schritte rückwärts. Dann drehte ich mich um und wollte losrennen. Ich gefror in meinen Bewegungen.
    D a stand jemand hinter mir . Die Gestalt packte mich am Arm und riss mich herum, so dass ich wieder in Lucians Richtung sah. K ühles Metall presste sich an meine Schläfe.
    „ Wie überaus herzerwärmend “ , dröhnte eine männliche, mir unbekannte Stimme. „ Ein V ampir, der einem Menschen hilft . Aber was macht der Vampir jetzt, wo ich sein Menschlein habe? “
    Mit der einen Hand presste der Mann weiterhin die Waffe gegen meinen

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