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Vampirjagd: Roman (German Edition)

Vampirjagd: Roman (German Edition)

Titel: Vampirjagd: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Volkers
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komisches Gefühl!«
    In gewisser Weise war es Daniela genauso gegangen, aber sie hatte es nicht einordnen können. Sie stieß ärgerlich die Luft aus den Lungen und bat Dilia, so rasch wie möglich zurückzukommen.
    »Vanessa ist verschwunden, und wir müssen sie dringend suchen. Du weißt warum!« Damit beendete sie das Gespräch und versuchte, die entflohene Vampirin auf magischem Weg zu suchen. Doch ihr war, als stolperte sie durch einen dichten Nebel, aus dem Rufe klangen, die sie immer wieder in die Irre führten.
    »Wir müssen auf Dilia warten«, sagte sie zu sich selbst und gab ihre Bemühungen seufzend auf.
    Stela wunderte sich, denn sie konnte die Richtung, in der Vanessa sich befinden musste, sehr gut bestimmen. »Sie muss dort sein«, dachte sie intensiv und deutete mit der Pfote nach Südosten.
    »Du kannst sie spüren?« Angespannt ergriff Daniela die Vorderpfoten der Gestaltwandlerin und sah nun selbst einen schwarzen, von rotem Feuer umrahmten Schatten, der nur Vanessa sein konnte.
    »Du bist ein ausgezeichneter Spürhund!«, rief sie erleichtert.
    Urban, der fast lautlos eingetreten war, seufzte tief. »Dann sollten wir die Kleine schleunigst anmelden und Hundesteuer für sie bezahlen! Sonst bekommen wir noch Probleme mit den Behörden.«
    »Wie kommst du denn auf so eine blödsinnige Idee?«, fauchte Daniela ihn an.
    »Du kennst unser Prinzip: Nur nicht auffallen! Deshalb müssen wir Stelas Anwesenheit in unserem Haus erklären können, und zwar auch in dieser Gestalt.« Obwohl Urban die Jagd nach der geflohenen Vampirin unter den Fingern brannte, wollte er keinen Aspekt außer Acht lassen, der zu einer Gefährdung ihrer Existenz führen konnte.
    Als Erstes aber galt es, Vanessa zu stellen. Eine Vampirin, die so stark wie diese auf Blut aus war, durfte nicht weiterleben, sonst gerieten der Club und seine Mitglieder in höchste Gefahr.
    »Hoffentlich kommt Dilia bald«, stöhnte Urban, der die Verfolgung so bald wie möglich aufnehmen wollte.
    Daniela holte ihre Browning aus dem Schlafzimmer und steckte sie in die Handtasche. Erschrocken hob ihr Mann die Hand. »Ich hoffe, du willst Vanessa nicht in aller Öffentlichkeit über den Haufen schießen. Das müssen wir diskret erledigen.«
    »Ich will sie vorerst noch nicht umbringen«, antwortete Daniela, »sondern zuerst feststellen, warum sie nun doch mordet. Für mich hatte es den Anschein, als wäre sie ganz vernünftig und wir könnten sie problemlos in unsere Gemeinschaft eingliedern. Deshalb bin ich so entsetzt, dass sie erneut getötet hat.«
    Sie wollte noch mehr sagen, doch in dem Augenblick klopfte es an die Tür, und Anita trat ein, um Dilias Ankunft zu melden.
    »Endlich!«, entfuhr es Daniela, und sie rannte auf den Flur hinaus. Stela folgte ihr auf dem Fuß und lächelte innerlich über die fragenden Blicke der Hausdame, die sich nicht erklären konnte, wieso die rote Hündin schier aus dem Nichts auftauchte und wieder verschwand.

9
    Vanessa blickte auf den Toten und kämpfte gegen ihre Schuldgefühle an. Gleichzeitig sagte etwas in ihr, dass Jonny für das, was er ihr und ihrer Schwester angetan hatte, viel zu leicht und schmerzfrei gestorben war.
    So wie es ist, ist es gut, dachte sie und überlegte, was sie mit dem Toten machen sollte. Es widerstrebte ihr, Jonny so zurückzulassen, denn er sah so aus, als hätte ein Verrückter ihm die Halsschlagader zerrissen, um sein Blut zu trinken. Hinter einem solchen Mörder würde die Polizei besonders hartnäckig her sein, und das konnte Daniela und ihre Freunde in größte Unannehmlichkeiten bringen. Nicht ohne Grund hatten diese ihr erzählt, dass sie unauffällig leben mussten und keinerlei Verdacht erwecken durften.
    Obwohl sie sich vor der Leiche ekelte, zerrte sie den Mann hoch und trug ihn zur Tür. Dort legte sie ihn zu Boden und streckte den Kopf hinaus. Da sie nichts sah oder roch, packte sie Jonnys Körper, eilte mit ihm bis ins oberste Stockwerk und öffnete dort das Flurfenster. Ein letzter Blick zeigte ihr, dass niemand sie beobachtete. Sie schob den Mann hinaus und sah zu, wie er in die Tiefe stürzte und unten auf der Betonfläche des Innenhofs aufschlug. Bei den Verletzungen, die der Leichnam sich dabei zugezogen hatte, würde dem Riss an seiner Halsschlagader niemand besondere Aufmerksamkeit schenken.
    Sie musste nun so rasch wie möglich verschwinden. Ungesehen huschte sie die Treppe bis zu Bernis Büro hinab, wusch sich das Blut ab, nahm die Geschäftsunterlagen ihres

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