Vampirjagd: Roman (German Edition)
Einbrecher«, gab Daniela durch.
»Lassky, der Maler?«
»Genau der! Bitte beeilen Sie sich!«, drängte Daniela, denn die drei Kerle konnten jeden Augenblick Urbans Atelier in Brand setzen, und wenn das geschah, würde sie doch eingreifen müssen.
»Wir sind schon unterwegs!«, hörte sie noch, dann wurde die Leitung unterbrochen.
Daniela steckte das Handy weg und eilte in ihr Schlafzimmer. Dort holte sie ihren Browning aus dem Nachtkästchen, tauschte das Magazin mit den Silberkugeln gegen eines mit konventioneller Munition aus und kehrte zur Hintertür zurück. Wenn es nicht anders ging, würde sie die Kerle eben mit ein paar Warnschüssen vertreiben.
Doch da hörte sie bereits die Sirenen mehrerer Fahrzeuge, die rasch näher kamen, und schüttelte den Kopf über die Exekutivbeamten, die mit diesem Lärm die Verbrecher warnten und ihnen Zeit gaben, unerkannt zu entkommen.
Einer der Kerle wollte eben den Inhalt eines kleinen Kanisters an die Tür des Atelieranbaus schütten, hielt aber mitten in der Bewegung inne und hob den Kopf.
»Polizei! Also gibt es doch eine Alarmanlage im Garten. Nichts wie weg!« Noch während er es sagte, ließ er den Kanister fallen und rannte los. Einer seiner Kumpel folgte ihm auf dem Fuß, während der Anführer noch überlegte, ob ihm noch die Zeit blieb, das Haus in Brand zu stecken. Da die Sirenen nun schon sehr nahe waren, rannte er dann doch los und kletterte über die mannshohe Mauer.
Daniela ärgerte sich, weil die Behörden Urban verboten hatten, diese zusätzlich zu sichern. Um der Katzen der Nachbarschaft willen hatte ihr Mann weder scharfe Metallzacken noch Stacheldraht auf der Krone der Gartenmauer anbringen dürfen.
Als draußen Sturm geläutet wurde, lief Daniela zur Haustür und öffnete. Draußen stand ein ganzer Zug Polizisten in martialischer Ausrüstung, der sofort an ihr vorbei das Haus stürmte.
»He! Hallo!«, rief sie den Männern hinterher. »Die Einbrecher haben eure Sirenen gehört und sind längst über alle Berge.«
Bezirkskommissar Hafner, der den Trupp anführte, ordnete Daniela rasch in die Kategorie überspannte Künstlerfrau ein und sah sie von oben herab an. »Vielleicht waren es gar keine Einbrecher, sondern eine Katze, die sie erschreckt hat.«
»Ich glaube kaum, dass Katzen volle Benzinkanister spazieren tragen«, antwortete Daniela bissig.
Hafner kniff die Augen zusammen und deutete auf die Pistole, die sie in den Hosenbund gesteckt hatte. »Gehört die Ihnen?«
»Ja! Besser gesagt, meinem Mann!«
»Haben Sie überhaupt eine Erlaubnis, diese Waffe zu führen?«
Daniela funkelte den Beamten zornig an. »Ich habe gedacht, Sie sind gekommen, um Einbrecher zu fangen. Aber in der Zeit, in der Sie hier Reden schwingen, verschwinden diese auf Nimmerwiedersehen!«
»Sie …« Hafner brach ab und eilte mit einem unwilligen Brummen in den Garten. Dort richtete einer der Polizisten die Taschenlampe auf den Kanister, den die Banditen zurückgelassen hatten.
»Schauen Sie, Herr Bezirksinspektor. Der Kanister ist voll. Wenn das Zeug angezündet worden wäre, hätte sich das Feuer schnell ausgebreitet und wahrscheinlich das ganze Haus erfasst.«
»Und? Habt ihr schon Spuren?«, blaffte Hafner ihn an.
»Die Verbrecher sind von dem Nebengrundstück über die Mauer gestiegen. Wir haben einen Suchhund angefordert, aber ich glaube nicht, dass der viel bringt. Bis der Hund da ist, sind die Kerle längst über alle Berge.«
»Schaut trotzdem, dass ihr so viel wie möglich herausfindet.« Hafner warf noch einen Blick auf seine Männer, die bei der Suche nach Spuren rücksichtslos über die Pflanzen hinwegtrampelten, und wandte sich dann wieder Daniela zu.
»Haben Sie eine Ahnung, wer die Einbrecher gewesen sein könnten?«
»Ich habe sie nicht nach ihren Ausweisen gefragt!« Daniela ging der Mann zunehmend auf die Nerven, und sie bedauerte bereits, die Polizei gerufen zu haben. Andererseits wäre sie ohnehin gekommen, wenn sie Warnschüsse auf die Einbrecher abgegeben hätte.
»Übrigens habe ich den Erlaubnisschein, diese Waffe im eigenen Haus zur Selbstverteidigung zu tragen«, setzte sie hinzu und sagte sich, dass sie Urban und Dilia die Ereignisse haarklein berichten musste. Am meisten ärgerte sie sich, weil die Nacht nun ungenutzt verstrich. Wenn sie Pech hatten, würden Dilia und sie bis zum nächsten Vollmond warten müssen, um die Spur des unbekannten Vampirs wieder aufnehmen zu können.
8
Erwin Brunner hielt sich für einen harten
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