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Vampirjagd: Roman (German Edition)

Vampirjagd: Roman (German Edition)

Titel: Vampirjagd: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Volkers
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hier zurückblieb. Mit diesem Gedanken kehrte er zu seinem Cabrio zurück, setzte sich hinter das Steuer und entdeckte dabei seinen Hund, der den offenen Wagen ausgenützt hatte, um sich auf dem Beifahrersitz zu verkriechen, und diesen nun vollblutete.
    Ferdinand hatte nicht die Kraft, ihn deswegen zu schelten. Es fiel ihm schwer genug, seinen Wagen zu starten, und als er losfuhr, wurde ihm bei einer Geschwindigkeit von mehr als dreißig Stundenkilometern schwindlig. Daher zuckelte er mit dem Tempo eines alten Traktors nach Hause. Er ließ das Auto vor der Einfahrt der Villa stehen und warf einem der Sicherheitsleute den Schlüssel hin, denn er fühlte sich nicht mehr in der Lage, den Wagen ohne Unfall in die Garage zu bringen.
    Weder sein Vater noch seine Mutter waren von ihren abendlichen Terminen zurückgekehrt. Daher befahl er dem Butler, ihm einen großen Cocktail zu machen.
    »Und was ist mit dem Hund?«, fragte der Mann mit einem tadelnden Blick auf Rasso, der sich ausgerechnet den teuersten Perserteppich in der Wohnung als Ruheplatz ausgesucht hatte.
    »Für den solltest du den Tierarzt rufen. Irgend so ein Trottel hat gedacht, sein Hund wäre besser als mein Rasso. Aber der hat es dem anderen Vieh gezeigt!« Niemals zugeben, wenn man verloren hat, dachte Ferdinand und verzog das Gesicht zu einem schiefen Grinsen.
    Der Butler sah zuerst ihn an, dann den Hund und schüttelte den Kopf. Seiner Meinung nach benahm Ferdinand sich trotz seiner einundzwanzig Jahre wie ein Halbwüchsiger. Es wäre an der Zeit, dass Rubanter junior endlich lernte, Verantwortung zu übernehmen. Doch es war nicht seine Aufgabe, ihm das beizubringen, sagte der Butler sich und zog sich mit einer Verbeugung zurück. Als Erstes rief er den Tierarzt an und anschließend mixte er einen starken Cocktail für den Sohn des Hauses. Als Letztes notierte er sich noch, dass er am nächsten Tag den Teppichreinigungsdienst anrufen musste, damit der Perser bei der nächsten Festlichkeit in diesem Haus wieder makellos sauber war.
    Mittlerweile ging es Ferdinand etwas besser, und damit kehrte seine Wut zurück. Am liebsten hätte er Daniela Lassky am Hals gepackt und ganz langsam zugedrückt. Doch nach dieser Nacht hatte er Angst, noch einmal mit dem Weib aneinanderzugeraten. Seine gekränkte Eitelkeit verlangte jedoch nach Rache, und so griff er zum Handy. Zuerst wollte er Florian und Toni, seine besten Freunde, anrufen, sagte sich dann aber, dass die beiden ihm nicht helfen konnten. Auf einen groben Klotz gehörte ein grober Keil, und den besaß er in Form von Erwin und dessen Kumpanen. Rasch wählte er Erwins Nummer und atmete auf, als dieser sich meldete.
    »Hier Brunner, was gibt᾿s?«
    »Ich bin es, Ferdinand. Erinnerst du dich noch, was ich heute zu dir gesagt habe?«
    »Meinst du das mit Vösendorf?«
    Ferdinand schüttelte unwillkürlich den Kopf. »Nein, ich meine die Frau vom Lassky. Der gehört eins aufs Dach, und zwar ganz schnell.«
    »Was hat die Schickse denn nun schon wieder angestellt?«, fragte Erwin amüsiert.
    »Nichts, was dich etwas angeht!«, murmelte Ferdinand.
    Der andere lachte. »Ich habe mich heute Nachmittag ein bisschen umgesehen. Der Lassky und seine Frau gehören zur absoluten Hautevolee, und sie besitzen eine Supervilla mitten in der Innenstadt. Du weißt, was das heißt?«
    Ferdinand kannte die Grundstückspreise im Wiener Zentrum und wusste, dass eine Villa hier mehrere Millionen kosten musste. Diese Tatsache stachelte seinen Hass weiter an. »Lass dir was einfallen, Erwin. Es soll nicht umsonst sein!«
    »Nicht umsonst! Das lasse ich mir gefallen. Wann soll es losgehen?«
    »Am besten noch heute Nacht«, giftete Ferdinand.
    »Das lässt sich machen. Aber vergiss nicht, was du versprochen hast. Ohne Pinkepinke geht gar nichts!« Damit legte Erwin auf und ließ seinen Bekannten in einem Zustand fiebriger Erregung zurück.
    Ferdinands Vater hatte seinem Sohn stets gepredigt, dass niemand einen Rubanter beleidigen dürfe, ohne dafür bestraft zu werden. Das, so sagte der Junior sich, würde Daniela Lassky bald begreifen.

7
    Daniela sah Rubanter junior abziehen und sagte sich, dass manche Eltern mit ihren Söhnen geschlagen waren. Ferdinand war ein verantwortungsloses Bürschchen, das nur seinen Launen folgte, ohne sich um andere zu scheren. Gleichzeitig aber durfte sie ihn nicht unterschätzen. Er hatte jetzt zweimal gegen sie den Kürzeren gezogen und würde ihr das nicht vergessen.
    Ungehalten, weil sie keine weiteren

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