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Vampirjagd: Roman (German Edition)

Vampirjagd: Roman (German Edition)

Titel: Vampirjagd: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Volkers
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Augen blickte, begriff er, dass der Kerl sich nicht mit einem Bündel Euroscheinen abspeisen lassen würde. Gleichzeitig ärgerte er sich über Vanessa, die trotz ihrer Krankheit ins Büro gekommen war.
    »Grüß dich, Erwin!«, presste er mühsam hervor. »Ich habe dich erst um vier erwartet.«
    »In unserem Job muss man auf Zack sein«, antwortete Erwin grinsend. »Ich hatte den Verdacht, dass du einen dringenden Termin vorschieben würdest und daher keine Zeit gefunden hättest, mit einem alten Freund zu reden. Meine Freunde Jonny und Rainer kennst du ja schon.«
    Berni betrachtete die beiden hünenhaften Männer mit blasser Miene. »Können wir das nicht unter vier Augen besprechen, Erwin?«
    »Vor meinen Freunden habe ich keine Geheimnisse«, antwortete dieser spöttisch.
    Berni wurde klar, dass die beiden ihn in die Mangel nehmen sollten. Was der junge Mann dabei zu suchen hatte, der ihm bekannt vorkam, war ihm ein Rätsel.
    »Sind Sie nicht Ferdinand Rubanter junior?«, fragte er ihn schließlich.
    Ferdinand antwortete nicht, sondern lehnte sich gemütlich gegen die Wand und sah zu, wie Erwin und dessen Kumpane sich vor Mattuschek aufbauten und diesen immer mehr in Panik versetzten.
    »Was wollt ihr von mir?«, würgte Berni hervor.
    »Erst einmal das Geld, das du mir schuldest. Vorher aber könnte deine geschätzte Gattin uns Kaffee anbieten.« Mit einem Wink befahl Erwin Jonny, die Frau loszulassen.
    Dieser stieß Vanessa auf die Kaffeemaschine zu und stellte sich dann breitbeinig vor die Tür.
    Da ihr nichts anderes übrig blieb, füllte sie die Kaffeemaschine mit Wasser und Kaffeepulver und schaltete sie ein. Dabei entging ihr nichts von dem, was im Raum geschah.
    »Also, Berni, hast du den Cash?«, fragte Erwin eben süffisant.
    Berni rutschte unruhig auf seinem Chefsessel herum. »Ich habe keine dreihunderttausend flüssig. Das musst du doch verstehen.«
    »Ich will dreihunderttausend Eier und keinen Cent weniger!«, sagte Erwin mit einem sanften Lächeln, das seinen ehemaligen Kumpan mehr erschreckte, als wenn er ihn angeschrien hätte.
    Berni stöhnte auf. »Du bist närrisch! Dein Anteil waren damals gerade mal fünfzigtausend.«
    »Der Rest sind Zinsen und Schmerzensgeld. Oder glaubst du, es war schön für mich, in Sonnberg einzusitzen, während du die ganze Kohle eingesackt hast? Sei froh, dass ich dich damals nicht verpfiffen habe! Sonst hätten sie uns vielleicht sogar in dieselbe Zelle gesperrt.«
    Vanessa verfolgte das Gespräch mit wachsender Bestürzung. Was hatte ihr Mann mit einem Knastbruder zu schaffen? Und was sollte die Andeutung, Berni hätte ebenfalls eingesperrt werden können?
    »Erwin, du musst mir glauben! Ich habe keine dreihunderttausend Euro. Ich kann dir auf die Schnelle fünfzigtausend geben. Einen Teil davon habe ich sogar hier.« Berni zog eine Schreibtischschublade auf und zog ein Bündel Banknoten hervor. »Da, nimm!«
    »Hältst du mich für deppert?«, fragte Erwin lachend. »Entweder rückst du die volle Summe raus oder …«
    »Ich habe das Geld doch nicht!«, wiederholte Berni flehend.
    »Du hast fünf Jahre Zeit gehabt, ordentlich zu verdienen!«
    In Vanessas Augen benahm Erwin sich so wie ein Kater, der mit einer Maus spielt, und diese Maus war ihr Mann. Sie schämte sich für Berni und fragte sich gleichzeitig, in welch finstere Geschäfte er sich eingelassen hatte. Ich war zu leichtsinnig gewesen, ihn Hals über Kopf zu heiraten, sagte sie sich, während sie die Tassen füllte und zusammen mit Milch und Zucker auf ein Tablett stellte. Als sie damit zu Erwin kam, grinste dieser breit.
    »Schenk den Kaffee lieber deinem Mann ein. Der sieht so aus, als könnte er ihn brauchen.«
    Vanessa sah Berni fragend an, doch er wich ihr aus. »Ich habe das Geld nicht«, murmelte er gebetsmühlenhaft.
    »Das werden wir gleich sehen!« Erwin gab Rainer ein Zeichen. Dieser trat vor, griff über den Schreibtisch und packte Berni bei der Hemdbrust. Bevor dieser wusste, wie ihm geschah, saß ihm die Faust des anderen im Gesicht.
    »Damit du weißt, woran du bist!«, erklärte Rainer feixend und schlug erneut zu.
    Vanessa wollte um Hilfe schreien, erinnerte sich aber daran, dass die umliegenden Räume in diesem heruntergekommenen Hinterhofbau leer standen. Zudem hatte Berni schalldichte Fenster einbauen lassen, weil ihn der Lärm der im Hof spielenden Kinder gestört hatte.
    In dem Moment stach ihr ein verlockend süßlicher Duft in die Nase, und sie sah fasziniert zu, wie ein

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