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Vampirjagd: Roman (German Edition)

Vampirjagd: Roman (German Edition)

Titel: Vampirjagd: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Volkers
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Daniela.
    »Gut, dann hundert!« Der Mann schüttelte sich wie ein nasser Hund und kämpfte gegen die Kopfschmerzen an, die wie aus dem Nichts gekommen waren.
    Um zu verhindern, dass Daniela den Kerl noch mehr beeinflusste, zog Urban einen Hunderteuroschein aus seinem Portemonnaie und steckte ihn dem Mann zu.
    »Hier! Und jetzt verschwinde.«
    Seine Fähigkeiten, andere zu beeinflussen, waren weit geringer als die seiner Frau, doch Daniela hatte den Kopf des Bettlerkönigs bereits so weichgeknetet, dass dieser die Banknote packte und wie gehetzt davonlief.
    »Den wären wir los«, seufzte Dilia erleichtert.
    »Mir passt das Ganze nicht. Der Kerl gehört hinter Gitter!« Daniela sandte dem Mann einen bitterbösen Blick hinterher und wandte sich dann an Stela. »Komm, wir gehen nach Hause.«
    Bevor sie das Mädchen jedoch an die Hand nehmen konnte, mischte Dilia sich ein. »Vorher solltest du der Kleinen noch was zum Anziehen besorgen. Ihr Kittel gehört dringend gewaschen. Seine Trägerin allerdings auch!«
    Jetzt schnupperte auch Daniela kurz und fand, dass ihre Freundin recht hatte.
    »Ich glaube, mit dem Bad fangen wir an. Danach gehen wir Kleider kaufen.«
    »Lass mich das machen. Ich nehme Stelas Maße und hole einige Sachen. In der Kleidung sollten wir nicht mit ihr in die Geschäfte gehen. Sonst glauben die Leute dort Wunder was.« Dilia lächelte und hob Stela auf. »Du magst doch sicher schöne Kleider, nicht wahr?«
    Bisher hatte Stela selten bessere Kleidung getragen als den Kittel, aber beim Betteln hatte sie andere kleine Mädchen gesehen, die fein herausgeputzt gewesen waren. Ein wenig wünschte sie sich, einmal ebenso hübsch auszusehen. Daher nickte sie, lächelte Dilia dankbar an und drängte sich dabei an Daniela, der ihre größte Zuneigung galt.

10
    Eigentlich hatte Erwin an diesem Tag mit seiner Bande die Bankfiliale in Vösendorf überfallen wollen. Dafür aber hätte er von Ferdinand Informationen und dessen Mithilfe gebraucht. Doch der hatte in der Nacht ebenso wie Florian und Toni ein paar Pillen geschluckt und danach Wodka getrunken, bis er umgefallen war. Selbst der durchdringende Klingelton seines Handys hatte ihn und seine Freunde nicht wecken können.
    Als Ferdinand gegen Mittag auf die Beine kam, sah er sofort, dass Erwin sich gemeldet hatte, und rief zurück.
    »Was ist denn mit dir los? Jonny, Rainer und ich warten auf dich, und du kommst nicht«, schimpfte Erwin.
    »Es gibt eine Planänderung. Wir verschieben auf morgen«, antwortete Ferdinand, der nicht zugeben wollte, dass er im Rausch verschlafen hatte.
    »Versuche nicht, uns zu verscheißern!«, rief Erwin drohend.
    Doch Ferdinand nahm ihn nicht ernst. »Morgen, mein Freund. Treffpunkt um sechs bei dir. Bereite schon mal alles vor!«
    Damit beendete er das Gespräch und befand, dass er noch eine Runde schlafen müsse.
    Als er am späten Nachmittag wieder aufwachte, sah er, dass seine beiden Freunde immer noch schliefen. Daher holte er einen Zahnputzbecher voll Wasser aus seinem Badezimmer und spritzte es den beiden ins Gesicht.
    »Aufwachen, Freunde! Es ist Zeit zum Frühstück!«
    »Ich habe Hunger wie ein Bär«, brummte Florian und blickte auf seine Armbanduhr. »Aber ich würde eher sagen, es ist Zeit zum Abendessen. Sakra, haben wir lange geratzt. Dabei hätten wir doch …«
    Er brach ab und starrte Ferdinand an. »Warum hast du uns nicht geweckt?«
    »Wie hätte ich das tun sollen, wo ich doch selbst geschlafen habe? Aber keine Sorge, die Sache ist auf morgen verschoben worden. Lasst uns jetzt eine Kleinigkeit essen, und dann gehen wir im Schönbrunner Schlosspark spazieren, damit der Rasso Auslauf hat.«
    »Wo ist eigentlich der Hund?«, fragte Toni.
    »Wenn ich den Köter nicht brauchen kann, kümmert sich der Gärtner um ihn.«
    Ferdinand verdrängte dabei, dass er den Rottweiler nur dann abholte, wenn er mit ihm ausgehen wollte. Die meiste Zeit befand sich das Tier im Zwinger, weil der Angestellte seines Vaters es nicht wagte, Rasso innerhalb des Grundstücks frei laufen zu lassen. Der Hund hatte einmal einen der Sicherheitsleute angefallen, und nur das Wissen, dass Ferdinand Rubanter junior das Ableben seines Schoßtierchens äußerst übel nehmen würde, hatte dessen Kollegen davon abgehalten, den Rottweiler niederzuschießen.
    Niemand der Angestellten mochte das Tier, und im Grunde war ihnen der Sohn ihres Arbeitgebers genauso unsympathisch. Trotzdem begrüßte der Gärtner Ferdinand untertänig. »Grüß Gott,

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