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Vampirjagd: Roman (German Edition)

Vampirjagd: Roman (German Edition)

Titel: Vampirjagd: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Volkers
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der linken Hand nach hinten und entwand ihm die Waffe.
    »Das ist kein Spielzeug für so ein Zigarettenbürscherl wie dich. Das hat man vorhin schon gesehen. Und jetzt bleibst du brav, sonst können sie dich in der Klinik wieder zusammenflicken.«
    Die Drohung wirkte. Trotz seines Drogenrausches schrumpfte Florian sichtlich und war zuletzt froh, als er als Erster den Wagen verlassen konnte.
    »Der Depp hat noch die Maske auf«, schimpfte Erwin und zog seine eigene vom Kopf.
    Ferdinand und Toni folgten seinem Beispiel und reichten ihm die Latexmasken. Die steckte Erwin samt dem Plastikbeutel mit der Beute in seine Sporttasche, stieg dann aus und wanderte gelassen wie ein harmloser Spaziergänger auf den S-Bahnhof zu. Niemand, der ihn so sah, würde glauben, dass er gerade von einem Banküberfall zurückkam, bei dem ein Mensch getötet worden war.
    »Schaut zu, dass ihr verschwindet!«, bellte Rainer, weil Ferdinand und Toni keine Anstalten machten, aus dem Auto zu steigen. Erwins Haltung hatte ihm verraten, dass etwas schiefgegangen war, und nun wollte er den Wagen so schnell wie möglich aus Österreich hinausbringen.
    Die beiden Burschen verließen den Wagen und sahen sich hilflos an. »Was machen wir jetzt?«, fragte Toni ängstlich.
    »Jetzt gehen wir erst einmal in ein Café oder einen Imbiss. Ich habe Hunger und Durst!« Ferdinand versuchte, cool zu wirken, und sah sich suchend um.
    Als sie ein passendes Lokal gefunden hatten, eine warme Bosnische aßen und Bier dazu tranken, wurde auch Toni ruhiger. Immerhin hatte er nur den Wagen gefahren und nicht die Frau umgebracht. Da Ferdinand sich über Florian ärgerte, sah er nun sogar die Chance, selbst Rubanter juniors bester Freund zu werden. Nicht zuletzt deshalb machte er leise einige Vorschläge, wie er die Polizei durch Computermanipulationen auf falsche Spuren locken könne.
    Ferdinand hörte ihm eine Weile zu, ohne auf sein Geschwätz zu achten. Doch mit einem Mal musterte er Toni mit einem Blick, als entdecke er neue Facetten an ihm. »Das wäre gar nicht einmal so schlecht! Ich habe eh noch eine Rechnung mit dieser Lassky offen. Was meinst du? Kannst du es so hindrehen, dass ihr Farbenkleckser als Verdächtiger dasteht?«
    »Ich glaube schon. Auf deinen Wunsch hin habe ich den Maler ein bisschen im Internet verfolgt und dabei herausgefunden, dass er Mitglied eines kleinen Clubs ist, der seit über einem Jahrhundert existieren soll. Die Polizei hat die Leute schon einmal wegen Drogen im Visier gehabt. Dabei ist zwar nichts herausgekommen, aber wer einmal im Polizeicomputer steht, ist in den Augen der Bullen auf alle Fälle verdächtig.«
    »Dann sollten wir schauen, dass wir nach Hause kommen. Je eher die Polypen Lassky und dessen Frau verdächtigen, desto weniger kümmern sie sich um uns.«
    Ferdinand rieb sich die Hände. Niemand, auch keine Daniela Lassky, hatte das Recht, ihn wie einen dummen Jungen zu behandeln. Jetzt würde er ihr zeigen, dass Rache Blutwurst war. Seine Laune besserte sich, und als sie in der S1 saßen und Richtung Gänserndorf fuhren, dem Ort, in dem einer der vorhergehenden Banküberfälle stattgefunden hatte, war er bereits wieder obenauf.

8
    Der Tag war keine gute Zeit für die Jagd, das war Vanessa wohl bewusst. Aber ein Verbleiben in Martins Appartement hätte eine Gefahr für den Mann bedeutet. Stattdessen wollte sie den Ersten dieser Mörderbande ausspähen, um ihn sich in der Nacht holen zu können.
    Allerdings merkte sie rasch, dass fast unbeschränkte Selbstheilungsfähigkeiten sowie eine Schnelligkeit und Kraft, die jene normaler Menschen um mindestens das Dreifache übertraf, auch ihren Preis hatten.
    Die Sonne brannte unangenehm auf ihrer Haut, und so hielt sie sich unwillkürlich im Schatten. Musste sie dennoch Stellen überwinden, die im Sonnenlicht lagen, tat sie dies mit eiligen Schritten. In Filmen hatte sie gesehen, dass Vampire als Geschöpfe der Nacht die Sonne nicht vertrugen und zu Asche verbrannten, wenn deren Licht auf sie fiel. War dies auch ihr Schicksal? Fast hoffte sie es, denn dann hätte sie eine Möglichkeit gefunden, wie sie nach vollendeter Vergeltung Selbstmord begehen konnte. Der Gedanke, heimlich Menschen jagen und deren Blut trinken zu müssen, um überleben zu können, stieß sie trotz ihres nagenden Hungers ab.
    Nachdem sie ein längeres Stück im Sonnenlicht hatte zurücklegen müssen, wandte sie sich einem Kaffeehaus zu und genehmigte sich einen Kapuziner und einen Topfenpalatschinken. Dabei

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