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Vampirnacht

Vampirnacht

Titel: Vampirnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Tragstein auf und arbeiteten sich daran empor.
    Ich sah nach den anderen – sie wurden förmlich von Dämonen überrannt. Woher die alle kamen, konnte ich nicht erkennen, doch die Degas umschwirrten die Jungs wie ein Schwarm, und die wirbelnde Flamme um Shade knallte und zischte wie eine gigantische Elektrofliegenfalle.
    Ein tiefes Ächzen und Knirschen hallte durch die Höhle, und ich drehte mich wieder um. Das Steintor bröckelte. Die Runen flackerten und erloschen, die mächtigen Steine sprangen in tausend Brocken und drohten Charlotine unter sich zu begraben.
    »Nein!
Charlotine!
« Ich wollte zu ihr, doch die rumpelnde Steinlawine trieb mich zurück.
    »Raus hier! Geht!« Sie sah mich kopfschüttelnd an und ließ noch immer nicht los. Ihre Magie ließ das Dämonentor zu einem Haufen Geröll und Staub zerfallen.
    In diesem Moment hörten wir alle einen Laut vom Höhleneingang her und fuhren herum. Gulakah war da – der Zauber hatte seine Wirkung verloren. Er entdeckte Charlotine und das auseinanderbrechende Dämonentor und stürzte mit einem Aufschrei dorthin. Ich wollte mich ihm in den Weg werfen, doch plötzlich war Smoky da und riss mich zurück. Auch Vanzir war bei ihm.
    Gulakah erreichte Charlotine, und ich schrie und versuchte mich aus Smokys Griff zu befreien.
    »Du kannst ihn nicht aufhalten – er würde dich mit Leichtigkeit töten.« Smoky hielt mich eisern fest, und seine Stimme klang zugleich furchteinflößend und verängstigt. »Wir können ihr nicht helfen.«
    »Lauft, bitte, sonst war mein Opfer umsonst!« Charlotines schriller Schrei hallte durch die Höhle und ging in einem markerschütternden Rumpeln unter, als das Dämonentor sie unter sich begrub. Gulakah blieb stehen. Er kam nicht mehr an sie heran, doch er starrte sie an, seine Augen begannen zu glühen, und mit einem fürchterlichen Knall und einer gewaltigen Druckwelle ging das ganze Tor samt Charlotine in Flammen auf.
    Smoky packte Vanzir mit dem anderen Arm, und ehe ich mich versah, sauste ich über das Ionysische Meer dahin, schwindelig und hilflos. Das war nicht dasselbe wie ein Sprung durch ein Portal, und es machte sich bei Vampiren anders bemerkbar als bei Lebenden. Der Nebel kräuselte sich um uns herum, und ich konnte nichts sagen und nichts tun, außer mich an Smoky und Vanzir zu klammern, während der Drache uns vor den nebligen Energieströmungen schützte.
    Ich schloss die Augen, presste mich an seine Brust, und Charlotines Schreie hallten mir in den Ohren wider.
    Nach einer scheinbaren Ewigkeit, die in der materiellen Welt nur Augenblicke dauerte, traten wir aus dem Nebelmeer in unser Wohnzimmer. Smoky ließ uns los, und ich sah, dass Shade schon da war.
    Wie betäubt und starr vor Schock ließ ich mich in den nächsten Sessel fallen. Ich starrte zu den anderen empor und brachte kein Wort heraus. Camille kniete sich neben mich und nahm meine Hände. Delilah, Rozurial und die anderen waren auch da und warteten gespannt auf Neuigkeiten.
    »Ich wollte nicht, dass sie dabei umkommt.« Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich Camille an und umklammerte ihre Hände. »Ich wollte nicht, dass sie stirbt.«
    »Ich weiß … ich weiß.« Sie blickte zu Smoky auf.
    Er seufzte tief. »Charlotine hat sich geopfert, um das Dämonentor zu zerstören. Es war stärker, als irgendjemand von uns erwartet hätte.« Ruhig und nüchtern schilderte er, was sich in der Höhle abgespielt hatte.
    »Ich wollte nicht, dass sie sich opfert.« Ich verzog das Gesicht bei der Erinnerung an den Ausdruck in ihren Augen, als sie uns zugerufen hatte, dass wir uns in Sicherheit bringen sollten.
    Shade kniete sich neben mich. »Sie wusste, was sie tat. Sie kannte die Risiken und hat sie in Kauf genommen, weil sie in Königin Asterias Diensten stand und ihr klar war, welche Gefahr dieses Dämonentor darstellte.«
    »Sie hat nicht erwartet, dabei umzukommen.« Ich sah ihm tief in die Augen und sah die Reste der violetten Flamme darin funkeln.
    »Niemand rechnet damit, zu sterben. Nicht so richtig. Wir können uns denken, dass wir etwas vielleicht nicht überleben werden, aber wir glauben nicht wirklich daran. Sie hätte fliehen und das Tor stehen lassen können, aber sie hat sich dafür entschieden, es zu zerstören. Sie ist eine der gefallenen Heldinnen in diesem Krieg.« Er strich mir ein paar Zöpfchen aus dem Gesicht. »Gedenke ihrer an Samhain, halte die Erinnerung an sie in Ehren. Damit wirst du ihrem Opfer gerecht.«
    Ich schluckte gegen meinen

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