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Vampirnacht

Vampirnacht

Titel: Vampirnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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werde keine Dummheiten machen, aber ich will es ausprobieren.« Ich trat zurück und konzentrierte mich. Meine Gestalt zu wandeln, war mir noch nie leicht gefallen. Ein paarmal hatte ich es zwar geschafft, die Gestalt einer Fledermaus anzunehmen, aber ich hatte sie nie lange halten können. Und meine Flugversuche waren erbärmlich.
    Doch als ich jetzt die Augen schloss, war es, als hätte ich einen Schalter in mir umgelegt. Mein Körper war auf einmal fließend, ein dichter Wirbel aus Rauch und Dunst, der einfach eine andere Form annahm. Ehe ich mich versah, schwebte ich als Fledermaus ein paar Meter über dem Boden und blickte auf Smoky, Shade und Vanzir hinab. Na ja, sehen konnte ich sie nicht richtig, aber ich spürte sie. Ich stieß ein paar Klicklaute aus, und als das Echo zu mir zurückkam, konnte ich die drei deutlich ausmachen.
Heilige Scheiße!
Ich war eine Fledermaus! Ich flatterte ein paar Runden über die Baumwipfel und ließ mich dann auf dem Boden nieder.
    Normalerweise fiel es mir genauso schwer, wieder meine natürliche Gestalt anzunehmen. Ich spannte mich an und konzentrierte mich ganz fest. Als die Verwandlung dann viel leichter ging, als ich erwartet hatte, übersteuerte ich und schlug der Länge nach hin, ehe ich mich abfangen konnte. Smoky packte mich am Arm und half mir auf.
    »Was zum Teufel war das denn?«, fragte Vanzir. »So hast du das ja noch nie gemacht.«
    »Ja«, sagte ich, so leise ich in meiner Aufregung konnte. »Vielleicht liegt das an dem Ritual mit Roman. Er beherrscht die Gestaltwandlung in Fledermaus und Wolf unglaublich gut.« Roman hatte noch andere interessante Fähigkeiten, und ich fragte mich, was genau ich wohl von ihm mitbekommen hatte. Auf einmal sah es so aus, als könnte mein Leben nur noch besser werden.
    In diesem Moment kam Charlotine aus der Höhle geflattert. Sie landete anmutig und verwandelte sich. »Zehn von den Dämonen, die du mir beschrieben hast. Und das Dämonentor glüht. Irgendwo dort drin muss jemand sein, der es aktiviert.«
    »Gulakah? Verdammt. Mit dem können wir es nicht aufnehmen.« Panik stieg in mir auf. Aber wir mussten da rein. So durfte es nicht weitergehen, und wir konnten nicht hier herumsitzen und warten, bis die Luft rein war. »Okay, was sollen wir tun?«
    Smoky und Shade wechselten einen Blick. »Hier draußen wäre genug Platz, dass wir uns verwandeln könnten. Die Degas sind stark, aber als Drachen können sie uns nichts anhaben.«
    »Dazu müssten wir sie erst mal herauslocken. Und was ist mit Gulakah?« Ich sah Vanzir an. »Du kannst dich nicht einfach an ihn heften und ihn aussaugen, jetzt, da du deine Kräfte wiederhast, oder?«
    »Ich kann es versuchen, aber den Kampf würde ich verlieren. Das kann ich dir garantieren. Und es tut mir leid, aber nach Selbstmordkommando ist mir nicht gerade zumute.« Er wandte sich an Shade. »Du weißt am meisten über Gulakah. Was könnte ihn aufhalten?«
    Shade schüttelte den Kopf. »Mir fällt nichts mehr ein außer dem, was ich euch schon gesagt habe. Es muss eine Möglichkeit geben, ihn zu besiegen, aber ich kenne keine.«
    »Wir können ihn nicht besiegen«, sagte Charlotine, »aber ich kann ihn aufhalten. Ich kann einen mächtigen Bannkreis schaffen, der Dämonen fernhält. Hexer benutzen Bannkreise bei Beschwörungen, um uns während des Rituals zu schützen. Ich kenne auch eine Variante, die Dämonen abwehrt. Der Zauber wird etwa zehn Minuten lang anhalten. Das dürfte reichen, um das Tor zu zerstören und wieder zu verschwinden.«
    »Bist du sicher, dass du ihn mit diesem Zauber abwehren kannst? Er ist ein Gott im Exil.« Ich wusste, dass Charlotine mächtig war, aber mächtig genug, um einen Gott zu bannen?
    Sie sah mir fest in die Augen. »Ja, ich kann es, aber wie gesagt, länger als zehn Minuten wird der Bann nicht halten. Ich würde auch fünfzehn schaffen, aber dazu müsste ich mich ganz darauf konzentrieren, und ihr wollt ja, dass ich das Tor zerstöre.«
    »Was sollen wir machen?« Ich befolgte ungern Anweisungen, aber in diesem Fall war Teamwork gefragt.
    »Haltet mir alles und jeden vom Leib, damit ich meine Arbeit tun kann. Menolly, du kommst mit mir. Ganz nach vorn. Ich werde vielleicht deine Hilfe brauchen. Die anderen kümmern sich um die Dämonen.« Und zum ersten Mal schenkte sie mir ein schwaches Lächeln. »Mit Vampiren kann ich am besten arbeiten.«
    Ich blickte in die Runde, und die anderen nickten zustimmend. »Okay, ich gebe dir Rückendeckung. Also, wie gehen wir

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