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Vampirnacht

Vampirnacht

Titel: Vampirnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Schock an und nickte langsam. »Sie wollte nicht sterben … deshalb ist sie zur Vampirin geworden. Sie hat sich für dieses Leben entschieden. Ich fand sie ziemlich egoistisch, aber jetzt … jetzt bin ich froh, dass ich ihr das nicht gesagt habe.«
    Nerissa bedeutete Shade, aus dem Weg zu gehen. Dann zog sie mich hoch und küsste mich zärtlich. »An ihrer Stelle hättest du dasselbe getan. Du würdest den Tod in Kauf nehmen, wenn du dadurch etwas so Gefährliches ausschalten könntest. Das würden wir alle tun.«
    Ich nickte und lehnte den Kopf an ihre Schulter. Sie küsste mich auf den Scheitel und streichelte mir den Rücken, während ich mich allmählich wieder fasste. Als ich so weit war, gingen wir hinüber in die Küche.
    Smokys Kleidung war dank seiner absurden, natürlichen Selbstreinigungsfunktion immer noch weiß wie Schnee. Leise bat er Hanna, uns etwas zu essen zu machen. Shade und Vanzir waren beide mit Staub, Blut und Dämonenfetzen bedeckt und gingen erst einmal duschen. Ich war auch ziemlich schmutzig, also gingen Nerissa und ich in meinen Keller. Während ich duschte, holte sie mir saubere Kleidung aus dem Schrank.
    »Sie hat sich geopfert.« Ich schlüpfte in eine Jeans und einen Rollkragenpulli, die sie mir zurechtgelegt hatte, und setzte mich dann aufs Bett und starrte ins Leere.
    Nerissa nickte. »Ja, das hat sie. Wie du es auch tun würdest, um einer so wichtigen Sache willen. Du, Camille, Delilah – ihr seid alle schon öfter in den Kampf gezogen, als ich mir bewusst machen möchte. Obwohl ihr jedes Mal wisst, dass dieser Kampf euer letzter sein könnte. Ihr geht, weil ihr müsst, und weil es richtig ist. Weil ihr nicht
nicht
gehen könntet. Beleidige Charlotine nicht, indem du sie unterschätzt. Glaub nicht, dass ihr die Gefahr nicht bewusst war. Du hast ihr genau erklärt, womit ihr es zu tun hattet. Sie wusste, worauf sie sich einlässt.«
    Ich schlüpfte in meine Stiefeletten und zog den Reißverschluss hoch. »Wir sind meilenweit davon entfernt, Gulakah auszuschalten. Er macht mir viel mehr Angst als alle Dämonengenerale bisher.«
    »Weil er ein Gott ist. Er ist mächtig, er ist tödlich, und er meint es absolut ernst. Die anderen … die waren gefährlich, aber nicht so wie er. Ich habe das Gefühl, dass alles noch viel schlimmer werden wird, ehe sich das Blatt wendet.« Sie zögerte kurz. »Du glaubst doch nicht, dass er eines der Geistsiegel hat, oder?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, ich kann mir nicht vorstellen, dass Schattenschwinge das Risiko eingehen würde, ihm eines zu überlassen. Gulakah könnte sich gegen ihn wenden und ihn mit einem Geistsiegel vielleicht sogar besiegen. Aber Telazhar hat eines.« Ich blickte zu ihr auf. »Diese Schlacht haben wir gewonnen – wir haben verhindert, dass er weiterhin Bhutas benutzt, um die Magie hier in der Gegend zu kontrollieren. Aber wir sind noch weit davon entfernt, den Krieg zu gewinnen. Mir graut jetzt schon vor seinem nächsten Zug. Er ist stinksauer, Nerissa. Und wenn ein Gott sauer auf dich ist …« Ich wollte den Satz lieber nicht beenden.
    »Ja.« Sie kuschelte sich an mich. »Ich weiß. Aber fürs Erste ist zumindest das Dämonentor zerstört, und ich bezweifle, dass er es noch einmal mit derselben Methode versuchen wird. Er ist nicht dumm.«
    »Leider.« Ich stand auf und streckte mich. »Komm, gehen wir nach oben. Wir haben noch viel zu planen. Und nachzuforschen. Nächster Schritt: Herausfinden, wie man einen Gott tötet.«
    Nerissa hakte sich bei mir unter. »Nein, eigentlich lautet dein nächster Schritt: Mich heiraten. Hast du dir schon überlegt, wo?«
    Da lächelte ich. Zumindest an dieser Front hatte ich gute Neuigkeiten für sie. »Ob du es glaubst oder nicht, ja. Ich weiß, wo wir heiraten werden. Was würdest du zu einem Ausflug in die Anderwelt sagen?«
     
    Während der nächsten paar Tage hielten wir Augen und Ohren offen, doch es gab keinerlei Hinweise darauf, dass Gulakah sich schon etwas Neues hatte einfallen lassen. Alles blieb ruhig. Im Greenbelt Park District spukte es so munter wie eh und je. Wir statteten dem
Galaxy Club
einen weiteren Besuch ab und rieten dem Besitzer, seinen Laden mit Bannen gegen die wildgewordenen Bhutas zu schützen – sie standen ja jetzt nicht mehr unter Gulakahs Kontrolle. Inzwischen waren die Gäste wieder sie selbst und ausgesprochen lebhaft.
    Wir warnten Lindseys Zirkel vor den Geistern, und auch ihnen gelang es, sich zu schützen. Wahrscheinlich geisterten noch

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