Vampirsaga 02 - Honigblut
bekomme ich noch die Vampirseuche!“
Sein Lachen, tief und grollend und viel zu selbstsicher enthielt eine Drohung und ein Versprechen. Es hüllte die Vampirin ein und hielt sie fest – und dann war er da, stand direkt vor ihr und fing ihren Blick ein.
Das Glühen in Xylos hellblauen Augen war zu primitiv, um es mit Worten zu umschreiben. Es hatte nichts mit Macht zu tun, oder damit, dass er ein Vampir war, sondern alles damit, dass er ein Mann war.
Melanie wand sich innerlich, fand aber die Kraft, ihre Wünsche in Worte zu fassen: „Das nächste Mal, wenn ich mit einem Mann schlafe, will ich, dass mehr als die körperlich notwendigen Organe davon betroffen sind. Das nächste Mal will ich sein Herz.“
Xylos lächelte über ihre Worte. Sie hätten aus seinem eigenen Mund stammen können, wenn er ehrlich gewesen wäre. Stattdessen verschanzte er sich hinter seiner Schlagfertigkeit und der Mauer, die er in mühsamen Jahrhunderten um sein Herz gebaut hatte. „Ich kann dir versichern, du wirst es nicht vermissen!“
„Doch! Werde ich!“
Werde ich! Nicht würde ich!, analysierte Xylos Verstand. Im nächsten Moment hatte sein Körper reagiert und Melanie aufgefangen, als ihre Muskeln kontraktierten und sie ihr Gewicht nicht mehr halten konnte. Sie versuchte aus seinem erbarmungslosen Griff zu entkommen, obwohl sie auf den Boden fallen würde.
Xylos wählte seine grausamen Worte mit Bedacht: „Willst du wirklich sterben?“
Melanies Bewegungen erlahmten schlagartig. Sie sah ihn überrascht an, als habe sie nicht an die Konsequenzen gedacht, die die Ablehnung von Nahrung früher oder später mit sich bringen würde.
„Nein!“, flüsterte sie. „Will ich nicht.“
Xylos biss abermals in sein Handgelenk, ignorierte die Schmerzen, die seine eigenen Zähne verursachten, und hielt ihr die blutige Wunde hin.
Er las das kurze Zögern in Melanies Blick, die Ergebenheit in ihr Schicksal und in ein weiteres Mal animalischen Sex. Kurz kam er sich vor wie ein verabscheuungswürdiges Ungeheuer. Aber er würde nicht zulassen, dass sie einen Sterblichen wegen seines Blutes begehrte – oder einen anderen Unsterblichen.
Melanies Magen verkrampfte sich vor Ekel, als ihr Gehirn die in langjähriger Erziehungsarbeit erlernte Sozialisation, Moral und Tabu, ins Spiel brachte. Doch ihr Jennifer Schreiner Honigblut Geruchssinn ließ sie über ihren Schatten springen. Ihre Zunge zuckte vorsichtig über die Wunde an Xylos Handgelenk.
Die Würze seines Blutes prickelte auf ihren Geschmacksknospen, sandte Schauer der Lust und des Hungers durch ihren Körper und ließ sie ihren Mund auf sein festes Fleisch pressen und trinken.
Scharf und beißend wie erlesene Pfefferminze begann die Verlockung seines Blutes in ihr zu wachsen, die Würze breitete sich aus, während das Prickeln von ihrer Zunge durch ihren Körper schoss und feuriges Verlangen anfachte, welches aus sich selbst geboren schien.
Wie Fishermen´s Friends: Sind sie zu stark, bist du zu schwach!, ging ihr durch den Kopf. Und sie war auf jeden Fall zu schwach für diesen Mann. Dass sie es wusste und trotzdem nichts dagegen tun konnte, war fatal und demütigend. In diebischer Freude spielte Xylos mit den Frauen. Sie waren ohne Bedeutung für ihn, wussten es, und ihre Bedeutungslosigkeit war ihnen egal. Ihr war es nicht egal und trotzdem ... Er hat dich gehabt und wird dich wieder bekommen.
Ihr Denken verblasste und wurde zu einer Nebensächlichkeit, als er ihren Mund von sich fortführte, nur um ihn mit seinen Lippen in Beschlag zu nehmen, und langsam und genüsslich mit ihm zu spielen.
Melanie wimmerte ungeduldig und öffnete ihren Mund mit einem Zungenschlag. Xylos Reaktion kam prompt und steigerte ihr Verlangen ins Unermessliche. Mit einem tiefen, kehligen Grollen griff er in die Flut ihrer seidigen Haare, hielt ihren Mund gegen seinen gepresst, ihr Gesicht an seinem und drückte sie zurück in die Matratze.
Seine Zunge stieß in einem gebieterischen Kuss tief in ihren Mund und brandmarkte ihre Seele. Xylos Mund und sein Kuss ließ sie wissen, wie er sie lieben würde.
Melanies Gedanken begannen zu schwirren, und die Realität verblasste endgültig, wurde beherrscht von einem einzigen Gedanken, einem einzigen Wunsch.
Sie reagierte in einem Freudentaumel der Erregung, von Sinneslust und Verlangen getrieben, zog ihn zu sich und protestierte nicht, als seine Finger und harten Handflächen über ihren
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