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Vampirsaga 02 - Honigblut

Vampirsaga 02 - Honigblut

Titel: Vampirsaga 02 - Honigblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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gemeinsamen mentalen Fähigkeit zu bündeln.
     
Die Masse macht´s, dachte die Vampirin und wünschte sich Joels Fähigkeiten. Edward trug zwar ebenfalls sein Schwert, aber Sofia sah die zwei Hauptprobleme. Eines davon war sie. Wie konnte er in ihrer Nähe bleiben und gleichzeitig kämpfen?
     
Das Näherrücken der Vampire war lautlos und wirkte so langsam, dass die Bedrohung Sofias Sinne erschütterte und noch mehr schärfte. Die Vampirin konnte erkennen, dass die Rebellen versuchen würden, Edward und sie voneinander zu trennen – und Edward das nicht zulassen würde. Aber er musste! Schon allein, um zu kämpfen.
     
„Traurig, dass der Magistrat der Königin ohne den Schutz der Hexe nicht mehr genügend Macht hat, um den echten Problemen Herr zu werden!“, spöttelte eine Stimme, die Sofia sofort Nemesis zuordnen konnte.
     
Sofias Bitte an Edward zu kämpfen, kam zu spät – verhallte ungehört in dem kakophonischen Aufruhr in der mentalen und weltlichen Realität. Als wären Nemesis Worte ein Startsignal, katapultierte sich die mentale Anstrengung der Vampire nach außen, beschränkte sich nicht mehr länger auf ein Halten der Stellung, sondern wurde zu einem bereits vorher geplanten und geübten Angriff.
     
Die Erschütterung erfasste Sofias gesamten Körper, doch die Abwehrübungen, die Edward ihr beigebracht hatte, halfen, die Energie ohne Schaden aufzunehmen und in den Boden abzuleiten. Trotzdem prickelte ihre Haut, und ihre Nerven bebten.
     
Doch die eigentliche Kraft und die Hitze des Angriffs richteten sich gegen Edward. Unter der geballten mentalen Gewalt ging der Magistrat in die Knie. Die Kraft, die es ihn kostete, zu widerstehen und zu überleben, zehrte an seinem Körper. Die Vampirin wusste nicht, ob es kleine Risse in seiner Verteidigung waren, die ihm Wunden zufügten, oder ob ihm die Anstrengung Blutstropfen durch die Poren trieb, aber die roten Flecken auf dem Gesicht mit dem schmerzverzerrten Ausdruck ließen Sofias Herz verkrampfen.
     
Sie schloss die Augen, ignorierte die näher kommenden Vampire und konzentrierte sich auf das helle Glühen hinter ihren Lidern. Mit einem verzweifelten Versuch griff sie nach ihrer Verbindung und sandte ihre geistige Energie zu Edward.
     
Er blockte sie aus. Komplett. – Und versuchte ihren Bund zu trennen. – Sie öffnete die Augen und starrte ihn an, während sich Entsetzen in ihr breit machte. Sein Aussperren konnte nur eines bedeuten: Er wusste, dass sie verlieren würden, und wollte nicht, dass sie gemeinsam mit ihm unterging.
     
Nemesis schien das Aufgeben seines Feindes an Sofias Körperhaltung abzulesen, denn sein Gesichtsausdruck verwandelte sich in eine unheimliche Maske des Triumphes.
     
„Mach dir keine Sorgen um deine Liebste!“ Der Blick, mit dem er die Vampirin bedachte, war lüstern und besitzergreifend. „Ich werde mich ausgiebig und sehr, sehr lange mit ihr befassen.“
     
Der Angriff überrumpelte Sofia nicht – und überrumpelte sie trotzdem. Es waren zu viele. Selbst dadurch, dass sie von Anfang an gespürt hatte, dass sie sie von Edward trennen wollten, hatte sie keinen Vorteil, konnte sich nicht gegen die Flut der Körper Jennifer Schreiner Honigblut wehren, gegen die brachiale Gewalt. Ihre Schüsse trafen, richteten aber keinen Schaden an. Zumindest keinen, der groß genug gewesen wäre.
     
Hände griffen nach der Vampirin, entrissen ihr die Waffe, griffen und hielten sie. Unbarmherzige Schraubstockgriffe ohne Besitzer, mehr Hände als Vampire, ein Schieben und Drängen, welches sich zwischen sie und Edward geschoben hatte, tonlos, wortlos und lautlos.
     
Doch anders als bei dem Angriff in Prag wurde nicht an ihr gezerrt, sie nicht verletzt, sondern nur gehalten. Wehrlos musste sie zulassen, dass eine stabile, silberne Kette um ihre Arme und Handgelenke geschlungen wurde, hinab zu ihren Fußknöcheln und um ihren Hals.
     
Wieder versuchte sie, ihre Konzentration auf Edward zu lenken, statt die Schmerzen zu kontrollieren, die die Kette ihr zufügte. Sinnlos.
     
„Wenn du dich benimmst, werde ich ihm ein schnelles Ende gewähren!“, flüsterte Nemesis. Sie ahnte, dass er derjenige mit der Kette gewesen war – und mit dem Schlüssel. Die anderen Hände verschwanden von ihr, die vampirischen Besitzer wandten sich Edward zu und ließen sie in Nemesis Verwahrung.
     
„Schau gut zu!“ Eine starke Hand legte sich unter Sofias Kinn um ihre Kehle und zwang sie zuzusehen, was mit Edward geschah, während die andere sich

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