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Vampirsaga 02 - Honigblut

Vampirsaga 02 - Honigblut

Titel: Vampirsaga 02 - Honigblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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vernichten.
     
Melanie hatte geahnt, dass Xylos fragen würde, hatte es befürchtet. Allerdings hatte sie nicht damit gerechnet, dass er sie dabei mit Verständnis locken würde und einem Gesichtsausdruck, der alle Menschen verdammte, die ihr Schmerzen zugefügt hatten.
     
Ablehnend schüttelte sie den Kopf. Es war vorbei, vergangen, und sie würde die Schatten nicht erneut heraufbeschwören. „Nix quid pro quo!“ Sie nahm ihren Worten die Schärfe, indem sie hinzufügte: „Du hast mir nichts mehr anzubieten … Ich weiß ja schon alles!“ Jennifer Schreiner Honigblut
     
Xylos überraschte die Vampirin, als er zu lachen begann. Ihre neckische Behauptung schien einen Teil von seiner Persönlichkeit befreit zu haben, die bisher nur ab und zu durch seine arrogante, selbstischere Fassade durchgeblitzt war. Den Mann, den sie nur zu gerne kennengelernt hätte – und lieben könnte.
     
Als er plötzlich nach ihr griff und ihre Hände einfing, war sie nicht darauf gefasst und schrie empört auf. Doch seine Attacke war gänzlich anderer Natur als bisher, und sie endeten lachend und sich balgend auf dem Fußboden.
     
Als abzusehen war, dass Xylos die Oberhand gewann und behalten würde, gab Melanie prustend auf. Zu ihrer neuerlichen Überraschung ließ Xylos tatsächlich von ihr ab und half ihr sogar zurück aufs Bett.
     
„In Ordnung!“, drohte er. „Lass sehen, womit ich dich bestechen kann: Ich bin 172 vor eurer Zeitrechnung in Adramyttion geboren worden.“
     
„Das ist im nordwestlichen Kleinasien“, fügte er hinzu, als er sah, wie sich Melanies Mund verzog. „Meine Mutter war eine herzlose Frau, aber hübsch genug, um den Makedonenkönig Perseus verführen zu können. Sie hatte sich von ihm Schutz erhofft und Reichtum. Als er sie nach der einen Nacht verließ, und sie dann entdeckte, dass sie schwanger war, gab sie dem Ungeborenen die Schuld. Nach seiner Geburt versteckte sie ihn, wann immer ihre Freier zu ihr kamen, und gestand ihm nur das Notwendigste zu, damit er nicht starb. Eines Tages tauschte sie ihn gegen eine Mahlzeit.
     
Der Schmied, der ihn aufgenommen hatte, konnte selber mit seiner Frau keine Kinder bekommen und nahm den Jungen in die Lehre, obwohl er eigentlich noch viel zu jung war. Doch das Glück war nur von kurzer Dauer. Die Frau des Schmiedes war eifersüchtig und wütend, weil sie ihm keinen eigenen Sohn schenken konnte. Als sie eine Affäre begann, in der Hoffnung, ein anderer Samen könnte sie befruchten, tötete der Schmied sie im Affekt und steckte anschließend sein Haus in Brand.
     
Tage später erinnerte sich der Makedonenkönig an seinen Sohn, als er von den Römern die Auflage bekam, einen Sohn als Pfand zu hinterlegen.“
     
Xylos‘ Augen umwölkten sich und schienen noch heller zu werden. „Meine Mutter nahm sogar Geld von den Römern für die Information, wo sie mich finden konnten.“
     
Als einziger Sohn des Perseus kam ich nach Rom. Und auch, wenn ich dort nicht geachtet war, so erhielt ich doch eine Erziehung und genügend Nahrung.
     
Erst als die Nachricht kam, dass es meinem Vater egal war ob ich lebe oder sterbe, und er sich für einen Krieg gegen Rom entschieden hatte, bekam ich die volle Konsequenz meines Status‘ zu spüren und wurde eingesperrt.
     
Lucius Aemilius Paullus gewann und erhielt den Namen Macedonicus als Ehrentitel. Der Römer fand es spaßig, meinen Vater und mich zusammen einzusperren. Und so kam ich in den Genuss, meinen Vater kurz vor seinem Tod 165 persönlich kennenzulernen.“
     
Xylos stoppte, als überlegte er, wie er fortfahren sollte.
     
„Ich war sieben Jahre alt, als mein Vater bereute und mir die Nachfolge ans Herz legte. Sieben!“ Er spie das Wort aus, als sei es ein fauliger Brei.
     
„Doch durch mein Alter gelang mir tatsächlich die Flucht, aber es dauerte lange, bis ich zurück nach Makedonien gelangte, und noch länger, bis ich so weit war, dass die Menschen mir vertrauten und mir meine Herkunft und meine Erzählung glaubten.
     
151 wurde ich endlich zum König ausgerufen und 149 eroberte ich Makedonien in einer Schlacht gegen den römischen Prätor zurück. Jennifer Schreiner Honigblut
     
148 wurde ich von Caecilius Mettelus geschlagen.“
     
„Geschlagen ist gut!“ Melanie war empört. Sofias Spruch: „Die Sieger machen die Geschichte“ hatte sich als nur zu wahr erwiesen. Melanie versuchte sich an die Jahre und die Informationen zu erinnern, die er ihr gegeben hatte, doch sie sagten ihr nichts. Sofia

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