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Vampirwelt

Vampirwelt

Titel: Vampirwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schwarze, eine schlammige Welt, in der die normalen Lichter wie weit entfernte Sterne wirkten, die irgendwo im All schwebten.
    Wieder überkam ihn der Eindruck, nicht mehr allein zu sein. Umgeben von schattenhaften Gestalten, die unsichtbar durch den Gang flössen und auch ihn erreichten.
    Dicht vor dem Fenster blieb er stehen und schaute gegen die Scheibe.
    Darin sah er sich selbst, aber er konnte auch den Fleck sehen, der hinter ihm lag.
    Der Gang, der leere Gang, der – er wollte es nicht wahrhaben und spürte sein Herz hart klopfen – nicht mehr leer war. Da stand jemand.
    Keine Schwester, auch kein Arzt, sicherlich kein Besucher, sondern eine Gestalt, die nicht hierher in das Krankenhaus gehörte.
    Er drehte sich um.
    Er tat es wie unter Zwang. Dann konnte er sie besser sehen.
    Es war eine Frau. Tommy kannte sie.
    Er hatte sie schon einmal gesehen. Nicht hier, nicht hier im Krankenhaus und auch nicht im Studio, sondern in einer anderen Phase, möglicherweise sogar in einer anderen Dimension.
    In seinen Träumen.
    Es war die Frau aus dem unheimlichen Haus!
    ***
    Und es gab noch jemand, der in dieser Nacht nicht schlafen konnte, obwohl er es versucht hatte, doch es gab gewisse Dinge, die seinen Schlaf störten. Der Mann konnte sie auch konkretisieren, ohne dabei zu konkret werden zu können.
    Er nannte sie Strömungen…
    Gefährliche Strömungen, die nie permanent auftraten, sondern immer nur dann erschienen, wenn sich bestimmte Ereignisse ankündigten, die ihn direkt betrafen.
    Der Mann hieß Barry F. Bracht!
    Er war ein normaler Mensch, zumindest was über neunzig Prozent seines Lebens anging. Tagsüber arbeitete er in einem großen Verlag, in der Nacht schlief er. Es gab aber auch Nächte, in denen er keinen Schlaf finden konnte.
    So wie in dieser.
    Als die Dunkelheit über das Land gefallen war, hatte er das Bett verlassen und sich angezogen. Er war bis an das Fenster getreten und schaute schräg in den Himmel.
    Dort sah er ihn.
    Einen großen, weißgelben Fleck; es war der Mond. Ein Auge, nicht ganz rund, noch etwas deformiert, aber mit einer strahlenden Kraft versehen, die Barry F. Bracht unruhig machte.
    Er stand am Fenster und empfing eine Botschaft, die er leider nicht identifizieren konnte. Sie war noch zu schwammig, zu weit weg, doch als Ergebnis stand schon eines fest.
    Es näherte sich eine Gefahr!
    Barry F. Bracht, der Mann mit den braunen Haaren und den ebenfalls braunen Augen, die gar nicht zu seinem markanten Gesicht passen wollten, weil sie es viel sanfter machten, überlegte. Er wußte auch, daß er etwas Besonderes war, denn das Schicksal hatte ihm eine Doppelexistenz zugeteilt. Tagsüber war er ein normaler Mensch und Lektor, in manchen Nächten aber kam es wie ein gewaltiger Strom über ihn. Da wurde er von anderen Kräften regelrecht Übergossen, die so stark waren, daß er nicht mehr wachbleiben konnte, in einen tiefen Schlaf fiel, der ihn dann zu seiner zweiten Existenz brachte.
    Da wurde Barry F. Bracht zu Zebuion, dem Schattenkrieger, dem träumenden Kämpfer.
    War es soweit?
    Barry wußte es nicht. Er stand auch weiterhin am Fenster, bis er sich durch die Scheibe gestört fühlte, den Griff drehte und das Fenster aufzog.
    Es war kaum kühler geworden, dafür schwüler. Die Luft drang wie ein Dampfhammer gegen ihn, und im ersten Augenblick raubte sie ihm regelrecht den Atem.
    Barry F. mußte sich erst umstellen. Er preßte die Handfläche gegen seine Stirn und spürte das Zucken hinter der Haut, wobei er sich fragte, ob es normal war.
    Das Atmen fiel ihm schwer. Der Druck nahm zu und gleichzeitig auch die Müdigkeit. Sein Bett war nicht weit von ihm entfernt. Er brauchte nur wenige Schritte zurückzulegen, doch diesmal kam ihm die Distanz meilenweit vor.
    Als er das Bett endlich erreicht hatte, kippte er nach hinten weg.
    Die Stille war wie Blei, das gegen seinen Kopf drückte. Er drehte ihn nach links. Noch immer stand das Fenster offen, er schaute hinaus und sah den Mond.
    Ein beinahe runder Ball, der in sein Zimmer schaute, als wollte er mit seinem fahl silbrigen Licht eine Botschaft verbreiten. Es legte sich auch auf die Augen des Mannes, dessen Lider schwer wurden und schon nach kurzer Zeit zufielen.
    Barry F. Bracht schlief ein. Und er träumte…
    ***
    Tommy Hayer bewegte sich nicht!
    Alles, was ich jetzt tue, ist verkehrt, dachte er, deshalb verließ er seinen Platz um keinen Zentimeter.
    Die Frau starrte ihn an. Sie stand da, sie war keine Halluzination, obwohl sie in ihrem

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