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Vampirzorn

Vampirzorn

Titel: Vampirzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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und wohlauf. Und die Wunde, die ich dir zufügen werde, wird nicht so winzig sein!
    Radu erkannte auf Anhieb, wen er vor sich hatte: ebenjenen Ferenczy, den er zum letzten Mal gesehen hatte, als dieser im sogenannten Heiligen Land wie eine Eidechse an einer steilen Schluchtwand emporgeklettert war! Doch er war so nah.
    »Näher, als du glaubst!« Direkt neben Radus Kutsche war jemand. Er hörte ein Pferd wiehern, riss die Vorhänge beiseite und versuchte, sein Schwert aus der Scheide zu ziehen. Gefangen im engen Innern der Kutsche, war ihm klar, dass er in Lebensgefahr schwebte; er gab ein perfektes Ziel ab! Zur Rechten versperrte ihm der Leichenkarren den Weg nach draußen. Und zu seiner Linken ...
    ... tänzelte ein riesiger Rappe zwischen den Bäumen! Im Sattel saß hoch aufgerichtet eine von Kopf bis Fuß schwarz gekleidete, in einen Kapuzenumhang gehüllte Gestalt, die sich vorbeugte und dem Kutscher ihr Schwert durch den Leib stieß. Mit einem Tritt beförderte der Reiter den heulenden Knecht aus dem Weg und kletterte vom Pferd auf den Kutschbock. Radu hatte die Tür schon halb geöffnet, doch ein Baumstamm blockierte sie. Er schrie nach seinen Männern!
    Der Ferenczy schaute durch den Sehschlitz ins Innere, sah ihn und ... lachte breit. »Eine kleine Schnittwunde macht dir doch nichts aus!«, rief er. »Sie würde ja doch nur wieder heilen. Ebenso gut könnte ich einen Toten erstechen, eh?« Damit beugte er sich hinab, steckte das Schwert in den aufgedunsenen Bauch eines auf dem Pestkarren liegenden Leichnams und zog es schleimbedeckt wieder heraus. Radu wich zurück, als er begriff, was der andere vorhatte.
    »Oh, ha ha ha!«, brüllte dieser mit flammendem Blick ... und trieb die noch feuchte Klinge durch den Sehschlitz, in einem unmöglichen Winkel zwar, dennoch gelang es ihm, Radu einen Stich in die Seite zu versetzen. Der Hunde-Lord unterdrückte den Schmerz, zog seinen Dolch und stieß diesen nun seinerseits durch den Schlitz, wieder und wieder, doch der Ferenczy war weg. Lediglich sein Schwert steckte noch vibrierend an der Stelle fest, an der es sich verkeilt hatte.
    Als Radus Männer angerannt kamen, war es zu spät. Der Ferenczy saß bereits wieder auf seinem Pferd, und aus dem Nebel gesellten sich weitere Reiter zu ihm; sie wirbelten herum und waren verschwunden. Nur Faethors Stimme hallte höhnisch in Radus Geist wider: Mögest du langsam verrotten! Ich hoffe, dass dein Tod dir entsetzliche Qualen bereitet, Radu Lykan. Und dann, wenn selbst dein Wamphyri-Fleisch eines Tages langsam zu Staub zerfällt, vergiss nicht, wem du das zu verdanken hast – Faethor, dem Ghazi-Krieger! Meine Vorfahren, die Ferenczys, sind endlich gerächt!
    »Heile mich!«, befahl Radu seinem Egel ... bevor er bebend auf den Boden der Kutsche sank. Dabei glitt die Klinge aus seiner Seite. Er zitterte, allerdings nicht vor Schmerz – den hatte er längst gestillt –, sondern weil er nun sicher sein konnte, dass er die Pest in sich trug. Die größere Qual war, dass er wusste, wer ihm dies zugefügt hatte, und sich doch nicht in der Lage sah, diese Freundlichkeit zu erwidern. Am schlimmsten aber war die Ungewissheit, ob sein Parasit damit fertig werden würde. Dennoch knurrte er, ohne sich die Verwundung anmerken zu lassen:
    Ferenczy! Du hättest dich ein bisschen mehr anstrengen sollen! Sofern es überhaupt möglich ist, mich zu töten, hättest du sichergehen sollen, dass ich auch wirklich tot bin. Dazu ist es jetzt allerdings zu spät! Darum lauf, so schnell und so weit du kannst! Verstecke dich, wo immer du willst, es wird dir nichts nützen. Das nächste Mal, wenn du diesen »großen Hund« siehst, wird er dir die Zähne in den Hals schlagen und dir die Kehle herausreißen, dessen darfst du gewiss sein!
    Dann brach er zusammen. Den restlichen Weg bis Bordeaux lag er nur kraftlos da und zitterte ...
    Der Rest von Radus Reise – zu dem gewaltigen, sich aus den Bäumen erhebenden Felsen, von dem er geträumt hatte, obwohl er immer noch nicht wusste, wo dieser sich eigentlich befand – war der reinste Albtraum. Zahllose Sorgen quälten den Hunde-Lord. Die Wunde in seiner Seite heilte nicht so schnell wie sonst, und er fühlte sich ungewohnt schwach. Es war eine Müdigkeit, die ihren Ursprung in seinem tiefsten Innern hatte, so als trage ein verborgener Teil von ihm einen Kampf aus, in dem er zu unterliegen drohte. Und er glaubte auch zu wissen, um welchen Teil es sich handelte.
    In Bordeaux wurden mehrere seiner Männer

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