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Vampirzorn

Vampirzorn

Titel: Vampirzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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warf Trask einen Blick über die Schulter. »Du solltest wissen, Harry, dass wir uns seit dieser Werwolfgeschichte ziemliche Sorgen um dich machen. Und bevor du die Frage stellst: Nein, ich habe dich damals nicht überprüft. Wäre das meine Aufgabe gewesen, hätte ich dich einfach geradeheraus danach gefragt. Aber dein Partner bei diesem Job war Trev Jordan, ein verdammt guter Telepath. In seinem Bericht erläutert er ausführlich, dass er noch jemand anderen in der Werkstatt wahrnahm, dessen Gedanken er aber nicht klar zu lesen vermochte. Offensichtlich denselben Jemand, den du jetzt deckst.«
    »Damit bleibt nur eine einzige Frage offen«, sagte Darcy, »und zwar die nach den versilberten Bolzenspitzen. Vielleicht solltest du dich bei Gelegenheit mal damit beschäftigen, eh, Harry? Ich meine, du verstehst doch sicher, weshalb uns das interessiert? Wenn es so weit kommt, dass irgendwelche Leute überall Atomwaffen deponieren, können wir es uns nicht leisten, die ein oder andere Frage ungeklärt zu lassen. Wir müssen jeder Spur nachgehen, und wenn wir es nicht tun, dann eben andere. Jemand hat also die beiden Kerle in den roten Kutten erschossen, schön und gut. Aber weshalb? Und wo sind die anderen vier abgeblieben? Und wer ist derjenige, der hier anscheinend unsere Interessen wahrt?«
    »Ich ... ich werde darüber nachdenken«, sagte Harry; dabei wusste er oder hoffte zumindest, dass er ebendies nicht tun würde ...
    Vorerst jedoch gab es anderes, worüber der Necroscope nachdenken musste, die jüngsten drei flüchtigen »Blicke« in die Zukunft zum Beispiel, die ihm ein allerletztes Überbleibsel von Alec Kyles Talent beschert hatte.
    Zunächst die Explosion! Handelte es sich um eine echte Vision aus der Zukunft oder lediglich um eine Schlussfolgerung aufgrund der Geschichte, die Darcy über eine Atombombe im Hyde Park erzählt hatte? Harry war sich nicht ganz sicher, ob er schon genug darüber wusste, und ob er nun wollte oder nicht, dies musste er sich wohl oder übel durch den Kopf gehen oder sich zumindest mehr davon berichten lassen.
    Doch als er sich Darcy zuwandte, stellte er fest, dass diesem der Kopf auf die Brust gesackt war. Zusammengesunken lehnte er in der Ecke des Rücksitzes. Trask warf einen Blick nach hinten und sagte: »Lass ihn schlafen! Er hat einen harten Tag hinter sich. Wolltest du irgendwas?«
    »Hat Darcy mir wirklich alles über die Bombe erzählt?« Mit Trask hatte Harry schon immer unbefangen reden können. Man konnte ihn zwar nicht belügen, das nicht, zugleich war es jedoch äußerst unwahrscheinlich, dass er einen hinters Licht führte. »Ich meine, woher wusste Andropow darüber Bescheid? Wie können wir sicher sein, dass die Tibeter oder vielmehr ›unsere‹ Tibeter, diese Mönche, dahinterstecken?«
    Trask verstand seine Zweifel. »Die Sowjets«, antwortete er, »interessieren sich schon seit jeher für Parapsychologie. Der beste Beleg dafür ist unsere Gegenseite, die russische Version des E-Dezernats. Breschnew war ganz versessen auf seine ESPionage-Organisation. Darum wollte er, nachdem das Château Bronnitsy zerstört und die Besten der russischen ESPer getötet worden waren, alles sofort wieder aufbauen – die Organisation, meine ich, nicht das Schloss. Er arrangierte einen parapsychologischen Kongress in Moskau, möglicherweise um herauszufinden, mit wem er es zu tun hatte. Wir schickten zwei unserer weniger begabten ESPer hin; sie würden zwar nicht allzu viel in Erfahrung bringen, dafür konnten sie aber auch nichts preisgeben. Die Chinesen waren ebenfalls mit einer Delegation ihrer Truppe vom Kwijiang-Boulevard in Chungking vertreten. Die Tibeter reisten mit ihnen nach Moskau. Wir nehmen an, dass die Überlebenden der sowjetischen ESP-Organisation den Kongress besuchten und herausfanden, was los war.«
    »Chinesische Atombomben, von Angehörigen einer tibetanischen Sekte gelegt«, sinnierte Harry. »Also tragen die Chinesen letztlich doch die Verantwortung, da die Bomben aus China stammen und die Tibeter der chinesischen Delegation angehörten. Die Tibeter waren bloß ihre Strohmänner. Wahrscheinlich war den Chinesen klar, dass die Russen ein Auge auf sie haben würden, nicht jedoch auf die Mönche. Aber Darcy meint, die Chinesen seien nicht schuld.«
    »Das sind sie auch nicht«, erwiderte Trask. »Die Bomben wurden gestohlen. Außerdem hat Darcy dir eine Sache nicht erzählt: Es gibt noch eine dritte Bombe, in Chungking! Andropow will sie als Trumpf in den

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