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Vampirzorn

Vampirzorn

Titel: Vampirzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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wir unsere Bombe«, sagte er, »fein säuberlich – und sicher – hinter Glas.«
    Harry trat neben ihn und Ben auf die andere Seite. »Das ist eine Atombombe?«, fragte Harry fasziniert. »Sieht eher aus wie ein Versuchsmotor für ein kleines Motorrad!«
    »Steckt nur ein bisschen mehr Power dahinter«, entgegnete Darcy mit typisch britischer Gelassenheit. Dass Darcy sich so gleichmütig gab, sagte einiges über die Sicherheit der Bombe aus.
    »Wie viel wird sie wohl wiegen?« Durch das Panzerglas blickte Harry auf zwei Metallzylinder hinab – sie sahen wie ein Paar länglicher Hanteln aus und waren in der Mitte durch ein Rohr aus rostfreiem Stahl von zwanzig Zentimetern Durchmesser verbunden. Über die gesamte Oberfläche waren Nuten gefräst, in denen mit einer Plastikbeschichtung versiegelte Kabel verliefen. Um das Ganze besser transportieren zu können, stand es auf einem Karren mit Gummirädern.
    »So viel wie zwei schwere Koffer«, antwortete Darcy. »Zirka hundertzehn Pfund.«
    »Und das Ding konnten sie nach Moskau reinschmuggeln?« Es war kaum zu glauben.
    Darcy zuckte die Achseln. » Und durch Gatwick – frag’ mich nicht, wie! Aber dort ist jetzt der Teufel los, darauf kannst du Gift nehmen. Die Sicherheitsvorkehrungen am Flughafen wurden von Grund auf geändert.«
    Darcy machte drei Schritte das Podium entlang zu einem weiteren Behälter. Harry trat zu ihm und blickte durch die Glasabdeckung auf einen kleinen Tresor mit einem Zahlenschloss hinab. »Und was ist das?«, wollte er wissen.
    »Der Zünder«, erklärte Darcy. »Der Auslösemechanismus. Er ist in einem Safe eingeschlossen. Das soll die Bombe sicher machen beziehungsweise sicherer.« Abermals zuckte er die Achseln, diesmal schien er sich allerdings nicht ganz wohl in seiner Haut zu fühlen. »Und das ist ja auch der Fall – aber für meinen Geschmack haben wir bereits genug eigene, noch dazu weit tödlichere Atombomben in dieser Anlage, ohne dass die so viel Aufhebens um die hier machen sollten. Darüber regen die ganzen Frauen draußen am Tor sich so fürchterlich auf: Nuklearwaffen – und dies ist bloß eine davon!«
    »Der Zünder?«, hakte Harry nach.
    »Im Grunde handelt es sich um einen Funkempfänger mit einem stromführenden Kabel, das an eine Fassung im mittleren Teil der Bombe angeschlossen ist. Die Bombe wird mithilfe eines Funksignals scharfgemacht und auch auf diese Weise gezündet. Die Leute hier haben in einem Betriebsraum eine Zweitausfertigung des Empfängers zusammengebaut, wo das Einzige, was das Ding auslösen wird, ein Alarm ist. Er wird rund um die Uhr bewacht, damit sie sofort Bescheid wissen, wenn das Signal reinkommt. Das wird der Moment sein, in dem ganz London eigentlich in die Luft fliegen sollte.«
    »Und die Bombe ist wirklich völlig sicher?«
    »Absolut! Sie strahlt ein bisschen, das ist alles, deshalb haben sie sie hier unten in einem mit Blei ausgekleideten Behälter isoliert untergebracht. Aber wenn jemand den Zünder aus dem Tresor holt, was nicht möglich ist, ihn wieder reinsteckt und die Antenne ein bisschen herauszieht – Bingo! Dann ist sie wieder bereit und braucht nur noch auf ein ganz spezielles Signal aus Tibet zu warten, das sie im Moment nicht empfangen kann ... sonst wäre ich gar nicht hier.«
    Harry trat einen Schritt nach rechts und betrachtete sich die Bombe aufs Neue. Irgendwie hatte sie sich verändert, nun wirkte sie geradezu obszön. Dem Necroscopen schauderte. »Ein unvermittelter Tod«, sagte er leise.
    »Ja, und zwar für Millionen«, pflichtete Darcy ihm bei. »Aber die Bombe an sich – diese Bombe hier – wäre lediglich der Auslöser. Ich meine, der eigentliche Anfang, der Startschuss für den atomaren Holocaust und den nuklearen Winter, der darauf folgen würde. Und das wäre nicht nur der Beginn des Dritten Weltkriegs, sondern der Rückschritt ins Mittelalter ...«
    Nach einer Weile fragte Trask: »Nun, haben wir dein Interesse geweckt, Harry?«
    Harry blickte ihn an. »Ich ... ich arbeite nicht mehr für das E-Dezernat«, meinte er. »Andererseits handelt es sich hier um etwas, was jeden betrifft. Ein Verrückter, der zu so etwas in der Lage ist, könnte es jederzeit wieder versuchen.«
    »Genau«, sagte Darcy. »Du wirst uns also aushelfen, wenn du kannst? Ich meine, das meiste wissen wir ja schon, bis auf das Wer und Warum. Den Grund, der dahintersteckt, und den Verrückten, der sich das ausgedacht hat, müssen wir noch ausfindig machen. Und um die Antworten darauf zu

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