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Vampirzorn

Vampirzorn

Titel: Vampirzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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zuordnen?«
    »Natürlich würden die Chinesen mit hineingezogen werden«, entgegnete Darcy. »Irgendwann würde man sie dafür verantwortlich machen, allerdings viel zu spät. Erst wenn London und Moskau bereits in Trümmern und die Großmächte miteinander im Krieg lägen! Und weil der Westen immer noch einen Riesenvorsprung hat, kannst du darauf wetten, dass wir China ebenfalls von der Landkarte löschen würden.«
    »Und was sollte es den Chinesen dann bringen, diese Bomben zu legen?«
    »Wer sagt denn, dass sie es waren?« Darcy grinste freudlos – eigentlich verzog er nur das Gesicht –, und als der Necroscope nichts darauf erwiderte, erzählte er den Rest der Geschichte.
    »Demnach waren es also die Tibeter«, sagte er schließlich. »Die Bomben wurden von einer kleinen Gruppe tibetischer Extremisten gelegt, den durchgeknallten Anhängern von so einer Art Sekte. Und damit kommst du ins Spiel ...«
    »Eh?« Mit einem Ruck fuhr Harry hoch. »Ich? Glaubst du etwa, ich wäre darin verwickelt? Wie denn? Auf welche Weise?« Seine Empörung war zu hundert Prozent echt, das wusste Darcy. Andernfalls hätte Ben etwas gesagt. Aber Trask blieb zwar still, dennoch registrierte er etwas Merkwürdiges; er hatte eindeutig wahrgenommen, wie der Necroscope bei der ersten Erwähnung, dass die Tibeter etwas damit zu tun hatten, in die Defensive ging, und danach, als Darcy von »Mönchen in roten Gewändern« sprach, wieder.
    »Eigentlich hofften wir, du könntest uns das sagen«, meinte Darcy.
    »Wie ich schon in der Zentrale sagte«, meldete sich Trask nun zu Wort, »schon seit einer geraumen Weile bist du nicht ganz ehrlich zu uns, und selbst jetzt hältst du noch mit etwas hinter dem Berg.«
    »Ich habe euch nicht belogen!«, fuhr der Necroscope ihn an.
    »Schon möglich«, entgegnete Ben. »Aber die volle Wahrheit hast du uns auch nicht gesagt. Es reicht zurück bis zu dieser Sache mit dem ›Werwolf‹, mit dem du damals in London zu tun hattest. Da fing alles an: in jener Nacht, in der du in dieser Werkstatt ... nun ja, dein Ding abgezogen hast.«
    »Wo fing was an?«, ereiferte Harry sich. Dabei ahnte er schon, worauf sie hinauswollten. Sie hatten recht: Er hatte ihnen nicht alles über jene Nacht erzählt.
    »Da fingst du an, ein bisschen von den Tatsachen abzuweichen ...«, beantwortete Darcy seine Frage.
    Harry schwieg lange, nachdenklich. Dann seufzte er und lehnte sich langsam zurück. »Das war die Nacht, in der Brenda und mein Junge verschwanden«, sagte er mit leiser Stimme. Aber seine Gedanken gingen in eine ganz andere Richtung.
    »Ja, aber das meinen wir nicht ...«, sagte Darcy und verstummte schlagartig, als ihm klar wurde, dass sein Ton keineswegs so mitfühlend war, wie er eigentlich sein sollte. »Tut mir leid. So krass wollte ich es nicht ausdrücken.«
    »Harry«, sagte Ben Trask vom Fahrersitz aus, »es ist unfair von uns, dich hier in die Mangel zu nehmen, ohne dass du über alles im Bilde bist. Ich meine, das hier ist kein Verhör. Wir versuchen nicht, irgendetwas aus dir herauszulocken. Am besten, wir sagen dir einfach, wo uns der Schuh drückt, dann kannst du dir deinen eigenen Reim darauf machen. Okay?«
    »Schießt los!«
    »Erinnerst du dich«, griff Darcy den Faden wieder auf, »als ich dich wegen dieser tibetanischen Sektierer anrief, die in ihrem Auto bei einer Schießerei ums Leben kamen? Das war oben bei dir, im Spey Valley?«
    »Ja, ich weiß«, sagte Harry. Dabei legte er erneut die Stirn in Falten. »Damit hatte ich nichts zu tun ...« (Oder doch? Verdammt noch mal, oder vielleicht doch?) »Was ist damit?«
    Und vorn im Wagen fragte Trask sich ebenfalls: Hatte er vielleicht doch seine Finger drin gehabt? Oder nicht? Was, zum Teufel, war nur mit seinem Talent los? Das Ganze ergab keinen Sinn. Für Trask war alles entweder schwarz oder weiß, nie, niemals jedoch grau! Bisher jedenfalls!
    »Einer der Mönche in dem ausgebrannten Autowrack wurde mit einer Armbrust erschossen«, erklärte Darcy. »Ein weiterer Bolzen steckte in der Fahrzeugtür, und beide hatten sie versilberte Spitzen, die gleichen wie diejenigen, die in den Leichen der beiden Kerle in dieser Werkstatt gefunden wurden, denen du in jener Nacht im East End den Garaus machtest. Du erzähltest uns, du hättest die beiden erschossen. Wenn das stimmt, müssen wir dann nicht annehmen, dass du mit den Toten am Spey auch etwas zu tun haben könntest? Oder dass du zumindest etwas darüber weißt?«
    Harry schwirrte der Kopf – mit

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