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Vampyrus

Vampyrus

Titel: Vampyrus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doreen Kühne
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Beifahrersitzes umklammerte. „So wie du fährst, reicht die Kurzversion, mehr Zeit werden wir wohl kaum haben.“ Obwohl seine Ironie säuerlich klang, wurde sie von Darius’ lautem Lachen honoriert.
    „Machen wir es ultrakurz: Graf Igostri böse, wir gut! – Graf Igostri ist der Chef einer Gruppierung von Vampiren, die nicht vor Blut vergießen zurückschreckt, um das Grimoire in die Hände zu bekommen.“ „Aha“, mehr brachte Kennis nicht heraus, denn er versuchte verzweifelt, Darius’ Worte nicht nur mit den Ohren, sondern auch mit dem Verstand aufzunehmen. Graf Igostri war also der Anführer von Vampiren, und er verfolgte ihn wohl wegen des Büchleins. „Aber vorhin wurde ich doch von einem Magier gejagt, oder war das im Traum?“ Darius zuckte mit den Schultern, während Kennis dachte: „Moment mal, Vampire, Magier, dreh ich jetzt völlig durch?“
    „Von einem Magier weiß ich nichts. Als Britta mich kontaktierte, erwähnte sie nur Graf Igostris Bande. Aber wundern würde es mich nicht. Schließlich wollen auch Varns Magier das Grimoire, um die Welt zu beherrschen.“
    Inzwischen flog Darius mit knapp 300 Sachen über die Autobahn Richtung Bamberg. Je schneller sie fuhren, desto langsamer schien Kennis’ Verstand zu arbeiten. „Das Grimoire, was da drin steht, ist kein Witz?“
    „Natürlich nicht, Mann, wie kommst du darauf? Britta, hast du ihm denn gar nichts gesagt?“ fragte Darius ärgerlich in Richtung Fond. Britta hatte die Augen noch immer geschlossen, ihr Kopf mit den dunklen Locken lehnte an der Kopfstütze. Erst als Kennis ihr leicht über die Wange streichelte, schlug sie die Augen auf.
    „Ich kann ihn nicht mehr spüren, also wird er uns verloren haben“, sie lächelte. „Du kannst zurückfahren, Darius. Aber nimm eine andere Strecke.“ Zu Kennis gewandt, erklärte sie: „Wir bringen dich zu unserem Unterschlupf.“
    „Was sind das nur für Typen?“ Anastas fauchte bei ihrer rhetorischen Frage. Valerius und sie waren am Rand der Autobahn gelandet, gerade als der Jaguar mit Kennis, Britta und Darius vorbeigefahren war. „Jedenfalls müssen wir einschreiten und helfen“, stellte Valerius fest. „Ich spüre Brittas Kraft nachlassen, sie wird es alleine nicht schaffen. Eine Halbvampirin kann keine fünf zu allem entschlossenen und von Graf Igostri aufgeputschten Vampire kontrollieren.“ Anastas grinste: „Ich will den Fahrer, du kannst den Rest haben.“
    Anastas und Valerius hatten bei Brittas Geburt von Graf Dracula den Auftrag bekommen, über sie zu wachen. Britta war als Grenzgängerin zu wertvoll, um sie einer Seite in die Hände fallen zu lassen. Noch wusste keiner, welche Fähigkeiten sie entwickeln würde, doch es lag auf der Hand, dass sie immens sein würden.
    Zuerst hörten sie das Röhren des Mustang, dann kamen die Scheinwerfer um die lang gezogene Kurve. Sie standen jetzt mitten auf der Autobahn. Ihre Kapuzen hatten sie zurückgeworfen, mit unbewegten, geisterhaft weißen Gesichtern warteten sie auf den herannahenden Wagen. Plötzlich geriet er ins Schlingern. Ihre Pupillen glühten rot von der Anstrengung, den Insassen des Mustang ihren Willen aufzuzwingen. Reifen quietschten, als der Fahrer ihnen auswich und gegen die mittlere Leitplanke stieß. Das Auto prallte ab, nahm Kurs auf die Lärmschutzwand am rechten Fahrbahnrand und durchstieß sie, wie ein Messer die Butter. Dann schoss es eine Böschung hinauf, um am höchsten Punkt abzuheben und davon zu fliegen. „Wow!“ staunten Anastas und Valerius gemeinsam. Dann ließ Anastas den Geist des Fahrers los und sank langsam auf die Knie. Jede Kraft hatte sie verlassen, der Fahrer war ein würdiger Gegner gewesen.
    „Der Wagen mit den Magiern kommt gerade um die Kurve.“ Auch Valerius schwankte wie betrunken, als er sie hochzog. „Da haben sich wohl Meister Varns Leute an die Fersen von Graf Igostris Vampiren geheftet, um Kennis zu bekommen.“
    Schnell erschufen sie einen umgestürzten LKW quer über die Fahrbahn, in den drei PKW gerast waren. Flammen züngelten hier und da aus den Wrackteilen. Sie sahen das Auto der Magier langsamer werden. „Lass uns verschwinden, bevor der Kampf beginnt, wir hatten für heute genug Spaß.“ Anastas und Valerius schlugen die Kapuzen ihrer knöchellangen, schwarzen Mäntel hoch, breiteten die Arme aus und flogen davon. „Verflixt, ich habe mir schon wieder einen Absatz abgebrochen. Das waren die neuen High Heels!“ Valerius zog Anastas im Flug nahe an sich heran und

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