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Van Helsing

Van Helsing

Titel: Van Helsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Ryan
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hatte. Ihre Augen waren auffällig und von dünnen, gewölbten Brauen überschattet, der Blick durchdringend.
    Da war etwas Wildes an dieser Frau, in diesen Augen. Vielleicht Zigeunerblut. »Und das Mädchen?«, fragte Van Helsing.
    »Prinzessin Anna, die Letzte der Valerious«, sagte der Kardinal betont. »Wenn sie getötet wird, werden neun Generationen niemals das Tor von Sankt Petrus durchschreiten können.«
    Plötzlich durchflutete Licht den Raum, und der Kardinal sah Van Helsing an. »Seit mehr als vier Jahrhunderten hat diese Familie unsere linke Flanke geschützt. Sie haben ihr Leben gegeben. Wir können sie nicht einfach ins Fegefeuer stürzen lassen.«
    »Und deshalb schicken Sie mich in die Hölle.«
    »In gewisser Weise«, sagte Kardinal Jinette schlicht.
    In diesem Moment trat ein alter Priester näher und gab dem Kardinal etwas, das dieser direkt an Van Helsing weiterreichte. Es handelte sich um einen Fetzen bemalten Tuches, in Glas eingefasst. Es passte mühelos in seine Hand. »Das hat der alte Ritter vor vierhundert Jahren hier zurückgelassen. Wir wissen nicht warum, aber er hätte es bestimmt nicht ohne Grund hier gelassen.«
    Van Helsing studierte das Artefakt. Das Tuch wies eine lateinische Inschrift auf. Deum lacessat ac inaum imbeat aperiri. Der Kardinal übersetzte laut: »Im Namen Gottes, öffne diese Tür.«
    Und dann sah Van Helsing etwas, das ihn überraschte: An der Ecke befanden sich die Insignien eines Drachen. Er hatte ihn nicht nur schon früher gesehen, sondern der Ring an seinem Finger trug dasselbe Symbol, genau wie damals, als die Männer des Kardinals ihn gefunden hatten.
    Der Kardinal beobachtete den Kampf, der sich auf Van Helsings Gesicht abspielte, und legte seinem Spezialagenten in einer väterlichen Geste die Hand auf den Arm. »Ich denke, dass Sie vielleicht in Transsilvanien die Antwort finden werden, die Sie suchen ...«
    Das war es. Diesmal wurde die Bitte des Kardinals von einem Angebot begleitet, das Van Helsing nicht ablehnen konnte. Irgendwann würde er vielleicht einen Weg finden, diesem Mann einen Wunsch abzuschlagen, aber nicht heute.
    Ein Gefühl der Dringlichkeit erfüllte ihn, und er schritt durch das Arsenal, direkt durch eine große Dampfschwade.
    Sofort eilte eine Gestalt auf ihn zu: Carl, mit wehender brauner Kutte. »Da sind Sie ja. Haben Sie ihn mitgebracht? Oder haben Sie ihn getötet?«
    Van Helsing antwortete nicht.
    »Sie haben ihn getötet, nicht wahr? Deshalb sind sie so verärgert gewesen. Wenn sie Sie bitten, jemanden zurückzubringen, dann meinen sie nicht als Leichnam.«
    Van Helsing runzelte die Stirn und wandte sich Carl zu, der ihm nur ein dünnes Lächeln schenkte. »In Ordnung«, erklärte dieser. »Sie sind in einer dieser Stimmungen. Nun, kommen Sie. Ich habe ein paar Dinge, die Sie aufheitern werden.«
    Wieder spürte Van Helsing, wie sein Interesse wuchs. Es ließ sich nicht leugnen, dass Carl in der Lage war, Dinge zu erschaffen, die den Werken der besten Waffenschmiede seiner Zeit um Jahre voraus waren. Van Helsing beobachtete, wie unmittelbar hinter dem Ordensbruder Schwerter aus einer feurigen Esse gezogen wurden. Manchmal waren die alten, direkten Wege und Waffen die besten.
    Doch Carl erklärte nur gereizt: »Jeder Idiot kann ein Schwert schmieden.«
    Wie auf ein Stichwort trat ein großer, fleischiger Mann in der Robe eines buddhistischen Mönchs hinter der Esse hervor und funkelte Carl an.
    »Verzeihung, Vater!« Eilig führte Carl Van Helsing zu einem Regal. Er nahm ein paar Dinge herunter, drückte sie Van Helsing in die Hände und sagte: »Knoblauchzehen, Weihwasser, ein Holzpflock, ein silbernes Kruzifix ...«
    Plötzlich übertönten laute Schüsse den Lärm des Arsenals. Van Helsing fuhr herum und sah ein großes, mehrläufiges Gewehr auf einer Lafette auf dem Boden stehen. Er hatte davon gehört: die Erfindung eines klugen Amerikaners namens Gatling. Das Drehgewehr feuerte in rasender Geschwindigkeit Schuss auf Schuss ab, und Van Helsing wusste, dass er durch ein Fenster direkt in die Zukunft sah. Vielleicht hatte er Verwendung dafür.
    »Warum kann ich nicht eins davon haben?«
    Carl warf ihm einen missbilligenden Blick zu und starrte ihn an wie ein ausgesprochen dummes Kind, ein Blick, der eine Spezialität religiöser Menschen zu sein schien. »Sie haben noch nie zuvor Vampire gejagt, nicht wahr?«
    Van Helsing zuckte die Schultern. »Vampire, Gargoyles, Hexer, ist doch alles dasselbe.«
    »Ist es nicht. Ein Vampir

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