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Vandark - Ein Spooky-Abend am Kamin

Vandark - Ein Spooky-Abend am Kamin

Titel: Vandark - Ein Spooky-Abend am Kamin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rudy Namtel
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groß. Bevor er eine der Waffen in der Hand hätte, würde der Typ ihn abknallen. So also nicht.
    Sonja blickt Philipp flehentlich an. Vielleicht so? Rakete schaut auf sie, dann auf die Knarre, wieder zurück auf Sonja. Kurz und schnell hebt er Augenlider und lässt sie wieder fallen. Das Funkeln in Sonjas Augen zeigt, dass sie verstanden hat.
    „Sie sind ein Scheißkerl!“ Philipp brüllt laut, hebt die Taschenlampe und überrascht den anderen damit tatsächlich. Der starrt Rakete an. In diesem Augenblick tritt Sonja im erzwungenen Sitzen mit ihrem rechten Bein kräftig gegen die Hand des Schwarzen. Dieser kann die Waffe nicht mehr halten. In hohem Bogen fliegt sie in Philipps Ecke. Rakete greift blitzschnell nach der Waffe, zielt und schießt. Der Schwarze sinkt getroffen zu Boden.
    „Rakete!“ Sonjas Erlösungsschrei verkümmert noch während des Ausrufs in ein Schluchzen. Die Anspannung bricht aus ihr heraus. „Rakete!“
    Philipp löst ihre Fesseln, kniet sich vor sie und nimmt sie in seine Arme.
    „Rakete! Was soll das? Was geht hier ab?“
    Philipp spürt ihr Zittern. Sie klammert sich an ihn.
    „Schon gut, Sonnie! Er wollte etwas von mir, was er aber nicht bekommt. Niemand wird das je finden. Das Grab der Schultkottes ist ein sicherer Platz.“
    „Ein Grab?  …“
    „Schon gut, Sonnie. Es soll dich nicht beunruhigen.“
    Er steht auf und hilft ihr, sich zu erheben. Sie blicken auf den Toten am Boden. Philipp nimmt Sonja wieder in den Arm und schaut ihr in die Augen.
    „Aber aus mir presst niemand das Geheimnis jemals heraus. Falls mir doch einmal etwas zustoßen sollte, dann halte dich an den Grabstein. Der sieht nicht nur aus wie eine kleine Kapelle, sondern er ist tatsächlich hohl. Di e Rückseite lässt sich öffnen – für jemanden, der das nicht weiß, absolut nicht zu erahnen.“
    „Ein Grab?“
    „Die Gruft der Schultkottes – es gibt den Namen nur einmal auf dem Friedhof.“
    „Perfekt, Herr Rakete, perfekt!“
    Die verzerrte Stimme tönte aus der Ecke hinter ihm. Philipp drehte sich erschrocken um. Er blickte in die Mündung einer Pistole.
    „Und diese hier ist nicht mit Platzpatronen geladen wie die andere von eben. Ich wusste, Sie würden liebe r sterben, als mir etwas sagen. – Pech für Sie!“
    Philipp drückt Sonja fester an sich. Er versucht, stark zu sein. Doch er spürt, wie er leicht in sich zusammensackt. Seine Knie fühlen sich weicher an als noch wenige Sekunden zuvor.

    Der Schwarze wirkt wie eins mit der Dunkelheit.
    Philipp martert sein Hirn. Was tun?
    Der Säbel! Von hier aus, direkt an der Wand, kann es gehen. Und Sonja? Es muss eine Aktion sein, die ihm den Säbel verschafft, den Schwarzen für einen Augenblick verblüfft und Sonja aus der Gefahrenzone bringt.
    Rakete macht seinem Namen alle Ehre und schleudert Sonja mit voller Wucht zur Seite in Richtung des Stuhls. Aus derselben Bewegung heraus dreht er sich an der Wand entlang und greift den oberen Säbel, rotiert weiter und katapultiert die Waffe mit der Spitze voran dem Schwarzen entgegen. Sonjas erschreckter Aufschrei erfüllt den Raum. Noch bevor der Schwarze einen Schuss abfeuern kann, trifft der blanke Stahl ihn mitten in die Brust. Leblos sackt er zusammen.
    Philipp springt hinüber zu ihm, reißt ihm die Maske vom Kopf.
    „Benno!“
    Sein bester Freund liegt da. Das Kabel des Mikrofons an seinem Mund läuft unter seinen Umhang. Philipp kniet nieder und öffnet die Kleidung an der Brust. Eine Requisitenweste mit dem abgebrochenen Rest eines Kunststoff-Schwertes kommt zum Vorschein. Ein Lautsprecher ist neben dem Schwertrest befestigt.
    „Benno! Ich  …“
    Rakete bricht seinen Satz ab. Er hört Sonjas Schluchzen. Er steht auf und will sie in die Arme nehmen. Er sieht ihre Tränen und will gerade sagen, dass doch alles vorbei ist.
    Da hebt sie ihre Hand und richtet die Pistolenmündung auf ihn.
    „Danke, Honey, da ss du mir Benno abgenommen hast …“
    Rakete sieht, wie sich ihr Finger am Abzug langsam krümmt.

    Die Dunkelheit ist tiefer als die aller Nächte.
     
     

Kap 6  -  Helga
    Welch ein Lift-Off! Welch ein Ende!
    Es war fast mucksmäuschenstill. Man konnte nur das Knistern in den Flammen hören. Alle starrten noch immer auf Helga, die sich in ihrem Sessel wieder relaxed zurückgelehnt hatte und genüsslich wie in einer Audienz die Gesichtsausdrücke um sich herum genoss.
    „Wow!“ Steffen fand als erster seine Stimme wieder.
    „Gelungen“, pflichtete Edgar bei.
    „So ein

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