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Vandark - Ein Spooky-Abend am Kamin

Vandark - Ein Spooky-Abend am Kamin

Titel: Vandark - Ein Spooky-Abend am Kamin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rudy Namtel
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reicht. Offenbar ist heute die richtige Gelegenheit. Benno weiß, worauf es ankommt. Vor allem darauf, dass niemand im Haus ist. Heute oder nie?

    Nur wenig Straßenbeleuchtung kämpft gegen die Dunkelheit an.
    Philipp weiß, dass er nicht mehr als zwanzig Minuten bis zum Ziel benötigen wird. Zusammen mit Anziehen und Garagen-Umweg in die entgegengesetzte Richtung werden also fünfunddreißig bis vierzig Minuten zwischen Anruf und Eintreffen vergangen sein werden – das passt. Das entspricht dem Wert, den Benno und er vorher errechnet haben.
    Benno. Dufter Kumpel. Vielleicht hätte sich Philipp ohne seinen Freund und Tresor-Spezialist schon aus dem Geschäft zurückgezogen. Leisten kann er es sich. Die zwei Jahre hat er auf einer Arschbacke abgesessen. Das war es wert. Die Beute werden die nie finden. Seinen Schatz. Und ohne die zwei Jahre hätte er auch seinen anderen Schatz nie gefunden – Sonja. Aus ihrer Eingliederungshilfe als Sozialhelferin nach seiner Haft wurde schnell mehr. Warum zieht er sich nicht aus dem Geschäft zurück? Er hat jetzt alles. Philipp kann sich nur eine einzige Antwort geben: Weil es Spaß macht!
    Rothschild-Allee. Gleich ist er am Ziel. Philipp parkt den Wagen so, dass er nach dem Bruch schnell und ohne Behinderung davon fahren kann. Benno erwartet ihn schon am Straßenrand.
    „Hi, Rakete! Läuft perfekt. Keiner da.“
    „Super, Benno.“
    Sie schnappen sich das Werkzeug aus dem Kofferraum. Der Kies auf dem Weg zu der Villa knirscht unter den Schritten. Philipp weicht auf den Rasen aus.
    „Hey, Benno!“
    „Lass mal, Rakete, da ist wirklich keiner. Aber wenn du meinst.“
    Auch Benno läuft auf dem Grün weiter. Philipp lauscht angestrengt. Doch außer dem Wind in den Bäumen und dem Verkehrslärm der einen halben Kilometer entfernt liegenden Bundesstraße kann er nichts wahrnehmen – vor allem nichts Verdächtiges.
    Weder Sterne noch Mond sind am Himmel zu sehen. Die Wolkendecke schirmt die Szenerie wie bestellt ab. Das Zentrum der Stadt mit seinem Lichtermeer ist zu weit weg, als dass der Lichtschein die Atmosphäre auffallend erhellt. Die nahestehenden Bäume leisten ihren willkommenen Beitrag. In tiefer Dunkelheit schleichen die beiden Männer zur Rückseite des Hauses.
    „Hier, Rakete!“
    Benno zeigt auf das Fenster neben der Terrassentür.
    „Nicht die Tür! Die ist, soweit ich weiß, besonders gesichert.“
    Philipp setzt das Brecheisen an, ein kurzer Ruck, fertig. In wenigen Sekunden sind die Männer durch das Fenster gestiegen. Benno schaltet die Taschenlampe an. Der komprimierte Lichtkegel tastet den Boden und die Wände ab. Ölgemälde mit alten Motiven, Wappen, Ritter-Ausrüstungen, Säbel und Schwerter.
    „Willkommen im Mittelalter!“, flüstert Benno.
    „Du sagst es. – Und jetzt?“
    „Erster Stock. Da steht der Panzerschrank.“
    „Okay.“
    Trotz aller Überzeugung allein zu sein schleichen beide auf Zehenspitzen vorsichtig durch den angrenzenden Flur. Die Luft riecht feucht und moderig, als hätten hier schon lange keine Bewohner gelebt. Muffig. Aber hier leben Leute, die hoffentlich heute wirklich nicht hier sind. Im begrenzten Lichtschein sehen sie die Treppe vor sich.
    Ein deutliches Knarren aus dem Stockwerk über ihnen lässt Philipp zusammenfahren.
    „ Ey, Alter, du sagtest doch, wir wären allein.“ Er wagt kaum, die Stimme über ein Hauchen hinaus zu erheben.
    „Keine Ahnung, Rakete“, flüstert sein Freund zurück. „Ich war mir sicher, dass hier niemand ist.“
    Gefühlvoll setzen sie Fuß nach Fuß auf den Holzstiegen. Ein Knarren. Verdammt, der eigene Schritt war’s. Philipp spürt Benno direkt hinter sich. Stufe um Stufe nach oben, jede Sekunde hochkonzentriert. Was melden die Ohren? Benno knallt mit dem Kopf gegen Philipps Rücken.
    „Pass auf!“
    „Lass gehen, Rakete! Wir werden es herausfinden, ob jemand da ist.“
    Ihre Ohren können nichts außer ihrem eigenen Flüstern vernehmen. .
    „Vorn das zweite Zimmer links“, raunt Benno, als sie oben angekommen sind und sich in dem Flur im ersten Stock nach rechts wenden.
    Philipp leuchtet den Korridor in diese Richtung aus. Er kann die zweite Tür klar erkennen. Es sind nur wenige Meter, fünf oder sechs.
    Ein Poltern.  - Irgendwo aus einem der Zimmer direkt vor ihnen. Aus dem dritten oder vierten Zimmer? Langsam tastet Philipp sich vorwärts. Sein Puls steigt. Ganz so hatte er sich den heutigen Einsatz nicht vorgestellt.
    Ein lautes Krachen direkt neben ihm!
    „Rakete, pass

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