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Vandark - Ein Spooky-Abend am Kamin

Vandark - Ein Spooky-Abend am Kamin

Titel: Vandark - Ein Spooky-Abend am Kamin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rudy Namtel
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auf!“
    Philipp hört Bennos Warnung zu spät. Ein heftiger Schlag auf seinen Schädel raubt ihm das Bewusstsein. Das Letzte, das er noch wahrnimmt, ist das Wegrollen seiner Taschenlampe, die ihm im Augenblick der Attacke aus der Hand geglitten ist.
     

    Nach dem Aufwachen ist Philipp noch immer benommen. Der kleine Lichtkegel der Taschenlampe, die direkt mit dem Glas vor der Wand liegt, ist das Einzige, das er in der Dunkelheit wahrnehmen kann.
    Er schüttelt den Kopf, als könne er mit einer solchen heftigen Bewegung seine Verwirrung abwerfen wie ein Hund das Wasser. Auf allen Vieren krabbelt er vorwärts, bis er die Taschenlampe greifen kann. Er leuchtet umher. Der Korridor zeigt sich genau so wie vor der Attacke. Dort ist das Zimmer, in dem der Tresor stehen soll. Philipp steht auf, wendet sich um. Der Lichtkegel wandert über den Fußboden an dem langen Teppich entlang zum rückwärtigen Ende des Korridors.
    Philipp erstarrt. Benno! Er sieht seinen Freund am Ende des Korridors, durchbohrt von einem Schwert. Als ob die Spitze der Waffe an Bennos Rücken ausgetreten sei, in der Wand hinter ihm stecke und so den leblosen Körper des Mannes in der Aufrechten halte.
    „Benno!“
    Philipp stürzt vor und will die sieben, acht Meter zum Freund spurten. Ein Schuss peitscht über ihn hinweg und schlägt in einen der Deckenbalken ein. Philipp konnte das Mündungsfeuer sehen – direkt aus der Türöffnung neben Benno. Was ist hier los?
    Er wirft sich zu Boden, begreift aber sofort, dass er sich damit in die hilfloseste Position bringt, die gerade jetzt möglich ist. Hastig springt er wieder auf und flüchtet zurück. Eine zweite Kugel donnert ins Gebälk.
    Philipp stürzt in den Raum, der ihm als einziger irgendetwas Bekanntes zu bieten scheint – die zweite Tür links. Er knallt die Tür zu.
    Einmal tief durchatmen, noch einmal. Für einen winzigen Moment Pause. Sein Puls rast.
    Wenigstens hat er die Taschenlampe in der Hand festgehalten. Doch er ist ohne jegliche echte Waffe. Was würde ihm jetzt auch das Brecheisen nutzen, das im Erdgeschoss neben dem Fenster liegt?
    Er atmet tief und schwer. Was kann ich tun? Aus dem Fenster? Er stürzt hinüber und blickt hinaus. Kein Balkon. Vier oder fünf Meter Höhe. Das könnte gehen. Wobei ein solcher Sprung in der Dunkelheit ein erhöhtes Risiko birgt. Wenn er den Boden nicht klar erkennen kann, wird er das Abroll-Manöver zum vielleicht unpassenden Zeitpunkt einleiten und sich Arm oder Bein brechen. Ganz schön riskant. – Aber nicht zu vermeiden.
    Es poltert im Korridor. Philipp öffnet das Fenster.
    Ein Schrei aus dem Hausinnern! Laut und schrill! Eine Frau!
    Philipp zuckt zusammen. Seine Nackenhaare sträuben sich. Wie eine Welle rast das Frösteln vom Nacken über den Rücken nach unten.
    Philipp hat den Schrei erkannt. Er ist sich sicher.
    Sonja!
    Er wendet sich um und rennt zur Tür.
    „Nein! Nicht! Tun Sie mir nichts!“
    Was passiert da mit ihr? Philipp umklammert die Taschenlampe noch fester und ballt die andere Faust. Er spürt den inneren Druck, seine Wut staut sich auf. Er presst die Zähne aufeinander. Sein Oberkörper zittert. Im Schein der Lampe sucht er die Wände des Zimmers ab. Vielleicht finden sich hier ähnliche Requisiten wie unten. Bilder – ja. Waffen – nein. Und jetzt?
    Er wird da hinaus stürmen. Egal, wie bewaffnet. Er muss sie finden. Sie ist es! Hundertprozentig!
    Rakete reißt die Tür auf.

    Der Korridor gleicht einer dunklen Höhle. Nein, keiner Höhle. Der Hölle!
    „Hilfe! Ah!“
    Rakete hört die Stimme und gleichzeitig lautes Poltern. Das kommt von links. Zu seiner Rechten, irgendwo am anderen Ende des Flures im Dunkeln, hängt sein toter Freund. Links, in einem der drei Zimmer, passiert gerade etwas Schreckliches mit Sonja.
    Was geht hier vor? Wer ist das? Und wie haben sie Sonja hergeschafft? Was geschieht mit ihr? Ja, die Zeit zwischen seinem Abschied von Sonja und seiner Ankunft hier hätte für wen auch immer gereicht, sie herzuschaffen. Oder während seiner Bewusstlosigkeit. Wie lang hat die gedauert?
    „Ah!“
    Der schmerzerfüllte Schrei der Frau stachelt Philipps Wut an. Er schaut hinaus in den Gang. Stockfinster. Seinen Freund am anderen Ende kann er nicht erkennen. Er kann ihm jetzt auch nicht helfen. Er will auch nicht noch einmal in das Mündungsfeuer rennen. Jetzt zählt nur eines: Sonja!
    Philipp weiß nicht, mit wem oder womit er es zu tun hat. Einer oder mehrere? Es ist ihm für den Augenblick komplett

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