Vanilla High (German Edition)
ist gefürchtet, eigentlich kann ich das gar nicht, bin mehr ein leichter Autist, der zu inneren Monologen neigt. „Ich liebe es, abzutanzen.“ Sie saugt an ihrem Cocktail. Die Insel könne ihr doch unmöglich Stress machen, sage ich. „Es gibt da einen gewissen Erwartungsdruck. Ich brauche das Interview.“ - „Das kommt oder kommt nicht. Du hast da keinen Einfluss drauf.“ Ich erzähle vom Park meines Bruders, dass man sie dort hin und wieder antreffen könnte. „Ich fahre morgen hin“, und sie weiß natürlich, dass dies eine Einladung ist. „Arun, darf ich dir diesen geilen Arsch vorstellen. Mehr kenne ich noch nicht von dieser Frau.“ Würde ich natürlich nie sagen. „Du bist niedlich Arul.“ Ich denke daran, dass mein Schwanz niedlich ist. „Na ja ich bin recht durchschnittlich“. Ich glaube, dass sie den Bezug versteht. „Sollen wir in dein Hotel?“ Ich bin über meine Offensive selbst erstaunt. „Naah, ich würde gerne noch etwas bleiben. Tanzen, Arul, tanzen.“ Ficken, Alina! Ficken will ich!“, denke ich, natürlich ohne es auszusprechen. Ich bezweifle, dass meine Verfassung Ähnliches noch erfolgreich zulässt. „Auf achtzigtausend Quadratmeter findest du alle Gewürze, die in den Tropen wachsen. Er hat eine Cannabisanpflanzung und eine Hütte, in der geheimnisvolle Pilze wachsen.“ - „Und die Tabok kommen wegen der Vanille?“ - „Ja wegen der Vanille. Aber ich glaube, sie unterhalten sich gerne mit Arun und seiner Frau. Ja, sie unterhalten sich auch gerne mit mir“, lüge ich. Ich muss mich interessant machen, damit mein Schwanz zum Zuge kommt. Sie wirkt nachdenklich, ausdruckslos nachdenklich. „Wir können dort übernachten. Es ist genügend Platz da.“ Spätestens jetzt weiß sie, worauf ich hinaus will. „Überlege ich mir, Arul, überlege ich mir“, sagt sie mir in ihrem akzentreichen Englisch. „Ich gehe wieder tanzen“ - „Ich gucke dir zu“, antworte ich müde. Wer meint es hier ernst? Will ich sie wirklich mit zu meinem Bruder nehmen. Wenn sie um meinetwillen mitkommen würde, natürlich! Aber sie kommt wegen der Story mit mir, wenn überhaupt. Vermutlich würde sie ihre Kamerafrau mitnehmen wollen. Vermutlich würde sie sich auch mit meinem eher mittelmäßigen Schwanz einlassen, um zu ihrer Story zu kommen. Ich habe kein Recht über sie so zu denken. Sie tanzt und winkt mir zu. Ich toaste zu ihr hin und kippe den billigen Rotwein hinunter. Ich zünde mir meinen letzten Zigarillo an, sinniere über Nähe, gefühlte Nähe, vermittelt durch Hintern und Vaginas. Dies ist der Moment, bei dem ich jeglichen Stolz zu verlieren scheine. „Nicht mit mir, Alina Magdalena, nicht mit mir.“ Ich schreibe ihr aber trotzdem meine Nummer auf. Darunter Arul. Keine weiteren Erklärungen. Ich muss hier weg. Ich zahle und gehe, wanke unter klarem südlichen Sternenhimmel nach Hause. Ich kenne sie nicht alle, diese Sternbilder, die über mir ihre Bahnen ziehen. Sie haben jedenfalls nichts mit antiker Mythologie zu tun, nichts mit klassischer Astrologie. Ich werde mir mal wieder eine Sternkarte vornehmen müssen, um de Bilder über mir deuten zu können. Irgendwo von dort oben kommen sie. Ich wünschte mir, dass sie uns Produktgeheimnisse für die effiziente Billigsolarzelle geben, damit diese Welt in Wohlstand leben kann. Billige Energie ist der Schlüssel zum Wohlstand. Dieses Geheimnis und dann sollen sie verschwinden. Ich kann sie nicht besiegen, kann ihnen keine Geheimnisse entwenden. Währenddessen tanzt Alina Magdalena. Sie wird mich nicht vermissen und sich irgendeinen Kerl angeln, dessen Schwanz vielleicht auch nur durchschnittlich ist. Schwänze sieht man vorher nicht, Hinterteile sind da auffälliger. Ich bin geübt im alkoholisierten Gang, ich kenne die Gassen meiner Heimatstadt. Geübt, auch diesen Weg alleine anzutreten. Ich suche meine Nacht. Die Sterne scheinen Wärme zu spendieren. Mir ist innerlich wohlig warm. Ganja und Alkohol haben alles im Griff. Etwas mühseliger ist der Treppenaufstieg. Ich falle ins Bett. Nochmals ein verbotener Gedanke an Alina und ihren Popo. Gute Nacht! -
Dinge überstürzen, verdichten sich. Alina hatte tatsächlich angerufen, nachgefragt, ob sie und Theresa, ihre Kamerafrau einen Abstecher mit mir zum Park meines Bruders machen könnten. Sie war verführerisch freundlich am Telefon, und ich konnte ihr dies nicht abschlagen, war es doch meine eigene Idee gewesen. Ich setzte mich mit meinem Bruder in
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