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Vanilla High (German Edition)

Vanilla High (German Edition)

Titel: Vanilla High (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Milk
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gut zweihundert Meter weit. Ich habe dafür gesorgt, dass der Ford mit seiner Bombe in Reichweite steht. Theoretisch könnte ich die Bombe auch programmieren, nachdem ich sie platziert habe, von irgendwo in der Nähe des Life Centers, aber auch das erhöht unnötig das Risiko. Elisabeth hat gesagt, dass ich die Bombe nach meinem Abflug hochgehen lassen soll, sicher ist sicher. Mein Abflug geht übermorgen Abend. Er würde mich nach Paris bringen und von da aus nach La Reunion. Die Bombe muss mitten in der Nacht explodieren, besser um drei, wenn niemand im Life Center arbeitet. Ich hoffe, es gibt dort keinen altmodischen Nachtwächter, der um diese Zeit im Gebäude seine Runden zieht. De Grey könnte nachts dort arbeiten, weil er vielleicht immer nachts arbeitet. Ich kenne seine Gewohnheiten nicht. Ich will dem alten Mann nichts zuleide tun, im Grunde gönne ich ihm vielleicht sogar seine Unsterblichkeit. Nein, er soll sterben, wie alle anderen auch. Es gibt Risiken, Unvorhersehbares. Wir haben Dienstag, den 8. September, mein Flug geht Donnerstag, dem 10. Somit könnte Freitagnacht um 3.15 die Bombe hochgehen. Da bin ich auf der sicheren Seite. Ich greife mir die kleine Programmiereinheit, ein kleines Prachtstück der subversiven Technik, intuitiv bedienbar. Schnell stelle ich das gewünschte Datum ein, ohne scharf zu schalten, aber auch das könnte ich rückgängig machen. Also warum nicht scharf schalten? Ich stelle mir vor, auf diesem Zimmer zu sterben. Herzinfarkt oder Schlaganfall. Möglicherweise findet man die Programmiereinheit nicht. Meine Bombe könnte einige Menschen in den Tod reißen. An einen technischen Fehler mag ich gar nicht denken. Ich frage mich, was mich in diese Situation gebracht hat? Meine Liebe zur bestehenden Form der Menschheit muss sehr groß sein. Wer bin ich denn? Arul Ramassamy, Journalist des Mementos. Der Memento wünscht sich ein Interview mit Zuckerberg. Was sind seine Pläne? Mit Spannung erwartet man auf Reunion die Einweihung des Life Centers in Vancouver. Diese unterstreicht die Bedeutung von La Reunion für die Welt, und ich, Arul Ramassamy, habe die Ehre, darüber berichten zu dürfen. Stattdessen jage ich das Ding in die Luft, so weit das mit einer Klopapierrolle geht. Das Semtex an sich soll ziemlich zuverlässig sein, geht nicht so einfach hoch und stammt aus Chemiewerkstätten des amerikanischen Untergrunds, ohne Zusatz von Markierungsstoffen, auf die Bombendetektoren anspringen könnten. Der Plastiksprengstoff an sich ist unauffällig. Die Bombe steckt schon in meiner Arbeitstasche, in dem ansonsten Equipment für meinen Auftrag steckt, unter anderem eine etwas größere Kamera mit hochwertiger Optik. Ich hoffe, ich falle mit meiner Tasche nicht so auf und keiner macht sich Gedanken. Ich habe schon daran gedacht, künstlich einen Durchfall zu provozieren, um meine persönliche Duftmarke in jener Toilette zu hinterlassen, in der ich die Rolle Klopapier anbringen werde. Die Rolle verfügt tatsächlich einige Meter an benutzbarem Papier, sodass Arbeiter im Life Center für eine kurze Zeit die Rolle für ihren vorgetäuschten Zweck nutzen können. Wenn alles gut geht, bin ich auf dem Flug nach Reunion, wenn die Bombe explodiert. Ich fürchte keinerlei Komplikationen in meiner Heimat, keinerlei Untersuchungen, auch wenn es eine Anfrage der Vereinigten Staaten geben kann. Man wird sich auf meiner Insel nicht dafür interessieren, ob ich an diesem Anschlag beteiligt war. Ja, sie soll geschehen, diese kleine Explosion, die ein Symbol für den Erhalt der alten Menschheit ist. Ich stelle die Programmierung scharf, schließe das Display. Am Freitag um drei Uhr 15 wird es einen kleinen Knall geben, der Einfluss auf die Entwicklung der Welt haben sollte. Es ist nicht mehr als der Flügelschlag eines Schmetterlings. Vielleicht gibt es ein Anhalten in der Welt außerhalb von Reunion.       
     
    Es war so einfach! Ich musste den Durchfall noch nicht mal vortäuschen. Das Abführmittel und meine Nervosität wirkten zuverlässig. Die alten Männer hatten mich am Tor des zukünftigen Life Centers erwartet, Mark Zuckerberg war nicht dabei, aber mit Peter Thiel wenigstens ein Milliardär und Finanzier des Life Centers. Die Klopapierrolle ist ausgetauscht, mein Durchfall hält mich aber noch auf dieser Toilette, von der vermutlich nicht viel übrig bleiben wird. De Grey und Thiel waren kein bisschen misstrauisch. Ich habe keine größere Kontrolle entdeckt. Kein Argwohn, als ich kurz,

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