Variante Krieg oder Der Untergang des DDR - Planeten (German Edition)

hinzugetretene Hartwig, „wir ha´m Radio gehört, die ha´m nischt gebracht. Nur von den hohen Leistungen in den Kombinaten, wie immer. “
    „Is´ kein Scheiß,“ antwortete Wilfried, „hab ´s aus ´m Stab.“
    „Aber …“ Hartwig verstummte.
    Dann machten sie sich daran, die Kompanieführung hereinzutelefonieren.
    „Technische Kompanie, 1. Zug Waffenempfang!“ kommandierte Kieser, als der Spieß mit dem Schlüssel zur Waffenkammer endlich eingetroffen war.

    Gegen 6.00 Uhr morgens, viel später als in den Alarmplänen vorgesehen, stand endlich das Marschband der Fahrzeuge des IBR-12 bereit. Doch dies tat nichts zur Sache, denn man mußte ohnehin auf weitere Befehle warten.
    Genau mehrere Tage lang.
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    15. Holland in Not
    TASS/ADN +++
    „Nach mehreren gezielten Provokationen an der Staatsgrenze zur DDR in der Nacht zum 6. März 1982 haben Truppen der Warschauer Vertragsstaaten mit gepanzerten Fahrzeugen und Artillerie, unterstützt von Kampfflugzeugen, die Grenze zur BRD überschritten und befinden sich auf raschem Vorstoß nach Westen, um die Kriegsvorbereitungen der NATO zu unterbinden.“

    ADN +++
    „Der Generalsekretär des ZK der SED und Vorsitzender des Staatsrates der DDR, Ewald Hocker, hat in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Nationalen Verteidigungsrates
die Allgemeine Mobilmachung verfügt.
    Dazu wird folgendes angeordnet:
    Alle Reservisten der NVA und wehrfähigen männlichen Personen bis zum vollendeten 50. Lebensjahr haben sich umgehend bei den zuständigen örtlichen Wehrkreiskommandos zu melden. Wer einen Einberufungsbefehl „M“ besitzt, hat den darin vermerkten Anweisungen unverzüglich Folge zu leisten.
    Die turnusmäßige Entlassung aus dem aktiven Wehrdienst wird ausgesetzt.
    Sämtlichen Anordnungen und Weisungen der Deutschen Volkspolizei und der Organe des Ministeriums des Inneren ist unverzüglich Folge zu leisten. Bei Zuwiderhandlung erfolgt die sofortige Festnahme.“
    Berlin, den 6. März 1982

    ADN +++
    „Das Ministerium für Volkswirtschaft der DDR hat folgende Verfügungen getroffen:
    Mit sofortiger Wirkung ist der Besitz jeglicher ausländischer Währung aus Nicht - Warschauer - Vertragsstaaten untersagt. Vorhandene, sich im Besitz der Bürger befindliche Barmittel sind innerhalb von 4 Tagen in den Geschäftsstellen der Staatsbank der DDR gegen Ausgabenquittung zu hinterlegen. Die Verwendung der Ausgabenquittung als Zahlungsmittel ist nicht statthaft. Nach Ablauf der Abgabefrist aufgefundene Barmittel werden ohne Ausgabequittung sofort einbehalten; der Straftatbestand ist nach dem Gesetz zur Devisenbewirtschaftung vom 1.4.1979 zu ahnden.
    Mit Feingold ist in gleicher Weise zu verfahren.
    Die Konfiskation von Goldschmuck, Goldmünzen und Zahngold erfolgt vorbehaltlich weiterer Regelungen.
    Mit sofortiger Wirkung ist der freie Verkauf von Kraftstoffen und Mineralölprodukten untersagt. Die Abgabe an den Tankstellen erfolgt nur nach Vorlage von Bezugsscheinen, die von den örtlichen Räten des Kreises gegen Bedarfsnachweis ausgestellt werden.
    Für die Grundnahrungsmittel (Kartoffeln, Getreideprodukte, tierische und pflanzliche Fette, Fleisch) werden Lebensmittelmarken eingeführt. Der freie Verkauf dieser Produkte ist mit sofortiger Wirkung untersagt. Zuwiderhandlungen werden geahndet.“
    Berlin, den 6. März 1982

    ADN +++
    „Das Ministerium für Nationale Verteidigung und das Ministerium des Inneren haben zum Behufe des Schutzes der Souveränität und territorialen Integrität der DDR sowie zum Schutz der Bevölkerung vor kriegerischen Einwirkungen feindlicher Kräfte folgende Verfügungen erlassen:
    Es wird eine nächtliche Ausgangssperre von 22.00 Uhr bis 6.00 Uhr verhängt.
    Personen, die in dieser Zeit ohne Sondergenehmigung in der Öffentlichkeit angetroffen werden, sind sofort festzunehmen und den Organen des Ministeriums des Inneren zuzuführen.
    Personen, die in der übrigen Zeit ohne gültigen Ausweis angetroffen werden, sind ebenfalls unverzüglich festzunehmen.
    Das Verlassen des Kreises des Hauptwohnsitzes ist ohne Sondergenehmigung nicht gestattet.
    Ausländer aus Nicht-Warschauer- Vertragsstaaten sowie Bürger mit Hauptwohnsitz in diesen Ländern sind zu deren Schutz zu internieren. Die dazu notwendigen Internierungslager werden eingerichtet.
    Der Verkehr von und nach Westberlin ist mit sofortiger Wirkung eingestellt, die Grenzübergänge sind geschlossen.
    Jeglicher Flugverkehr von und nach Westberlin wird als Kriegshandlung gewertet.
    Mit