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Variationen zu Emily

Variationen zu Emily

Titel: Variationen zu Emily Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Saarmann
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sportlich ... und seine Hand da unten ... lass mich, Valerio ... das geht nicht ... du darfst dich nicht bewegen ... schwierig, von ihm wegzukommen ... er hält mich fest ... fingert und saugt an mir herum ... langsam, langsam ... ja, fass mich an ... ich helfe dir ... er kann ja nicht, wie er will ... komm, mein Junge, komm ... Himmel, ist er glatt, weich und schön ... kann doch nichts schaden ... ein wenig auf und ab ... ich bewege mich für uns beide ... und da ist es schon ... eine warme, weiche Flüssigkeit auf meiner Hand ... eine kleine, duftige Wolke, die meine Finger umhüllt ... oh, bitte mehr ... nein, da kommt nichts mehr ... er ist schon eingeschlafen ... soll ich es wagen ... neben ihm liegenbleiben ... seinen Duft mitnehmen in einen Traum ... nein ... vielleicht reiße ich im Schlaf etwas heraus ... und bald kommt sicher eine Schwester ... ich sollte gehen ... die Waffe mitnehmen ... ich werde ihn nicht mehr aus den Augen lassen ... ich schlafe, dann komme ich wieder ... Wolfgang soll sich die Allerblondesten für sein Fitnesstraining holen ... ich ziehe diesen sanften, kleinen Verführer vor ... der mich sogar in der Intensivstation will ... ich werde mich um ihn kümmern ... den kleinen Prinzen ... die werden nachher schön staunen ...
     
     
     

33. RULE BRITANNIA XI
     
     
    Hey, wie läufts? Was macht. Egal. Hast du gehört? Ach was, erst mal ein Bier. Andrea! Wo ist Andrea? Noch nicht aufgekreuzt? Seltsam. Hallo! Ein, nein, zwei Bier bitte. Was? Ja ja, ich bin voll dabei, Mann. Nur nicht so eilig. Ich habe jetzt reichlich Zeit f ür unser neues Projekt. Aber lass mich erst mal etwas trinken. Ich habe vielleicht einen Durst. War den ganzen Tag unterwegs, habe telefoniert und mit Leuten gesprochen. Rate mal, weswegen. Danke. Ah! Das läuft wie früher, weißt du noch? Wir gingen nicht nach Hause, bevor wir völlig betrunken waren. Verantwortungslos. Was scherte uns der nächste Tag? Schöne Zeit, irgendwie.
    Na ja. Wie gehts dir? Alles klar mit der Wohnung? Neuigkeiten von deiner amerikanisierten Geliebten? Glaubt sie nach dieser ekelhaften Beichtgeschichte mit dem Präsidenten in der Hauptrolle immer noch, im richtigen Land zu sein? So ein schmieriges Arschloch! Nicht ein Körnchen Ehrgefühl im Leib. Geil, aber vor allem machtgeil. Gestern hat die Geliebte seiner Geliebten – oder war es die Tante seiner Cousine dri tten Grades, die schon immer wusste, das es so kommen würde? War irgendwas im Fernsehen, was einem dieses Medium und die Menschen für immer verleiden kann. Weißt du, ich brauche. Entschuldige, mir dreht sich so viel im Kopf herum. Eine Achterbahn, aber ohne vernünftiges Konstruktionsprinzip.
    Es ist alles so neu. Prost. Nein, nein. Das ist natürlich nicht mein erstes Bier. Woran merkst du das? Weil ich so aufgedreht bin. So. Na ja. Du hast recht. Das erste habe ich mittags am Kiosk gegenüber dem Redaktionsgebäude getrunken. Weißt du, sie haben mich heute gef euert. Danach musste ich erst mal etwas trinken. Ha! Du glaubst nicht, was der Typ gesagt hat. Der Chefredakteur. Er sagte, dass es sehr freundlich von mir wäre, die Geschichte noch einmal zu schreiben. Du weißt schon, die mit dem Müll. Dass es von einem immerhin pennälerhaften Engagement zeugte, sich das anzutun. Allerdings hätte er so eine widerliche Demut eher bei Pfadfindern und Kirchentagsbesuchern zu finden erwartet. Er als Pressemann aber wisse erstens alberne Schulaufsätze nicht zu schätzen und wäre zweitens der Meinung, dass eine versaute Geschichte nicht noch einmal reanimiert werden dürfe, da ihre Lebenszeit bereits mit der Landung im Papierkorb beendet sei.
    Ziemlich gut zitiert, Tom. Nach seinen Worten habe ich einfach das Wesen des Journalismus nicht verstanden. So ein Arsch! Suchen Sie sich einfach einen anderen Beruf, hat er gesagt. Autoverkäufer, Versicherungsvertreter. Irgend etwas, wo Ihre außerordentlich nette, hundefreundliche Art ankommt. Hundefreundlich! Was soll denn das sein?
    Sein Faktotum, der Typ von Kultur, begleitete mich an meinen Schreibtisch und danach bis zur Tür. Ließ kein Auge von mir, damit ich mir ja nichts Redaktionseigenes aneignete. Einen von den billigen Werbekugelschreibern oder eine dieser abgewetzten Zimmerpflanzen zum Beispiel. Ja, sagte diese fade Socke zum Abschied, ist halt nicht jeder als Hemingway geboren. Und das muss ich mir von ihm anhören! Lächelt mich zum ersten Mal offen an, der Schleimer. Freute sich natürlich riesig, mich endlich loszusein. Kein

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