Variationen zu Emily
kein Mensch in Sicht ... da drüben das Zimmer der Stationsschwester ... das ist etwas für die Autoritäten hier ... schau an ... die liegt auf dem schmalen Bett und ist vollkommen weggetreten ... hat das Spritzbesteck nicht mal weggeräumt ... was das wohl war ... bestimmt kein Aufbaupräparat ... nichts mit ihr anzufangen ... nicht mal Schläge bringen sie in die Vertikale ... gewusst habe ich es nicht ... aber vermutet ... das Zeug ist zu einfach zu bekommen ... und der Job ist ja auch scheiße ... schlaf nur, Schwester ... das ist nicht mein Fall ... Drogen im Krankenhaus ... ja, wo denn sonst ... ich muss nur dieses jämmerliche Mädchen loswerden ... hallo, Sie! ... ein Zivildienstleistender ... die sind immer so schön devot ... ein wenig Kripo raushängen lassen ... bitte bringen Sie die junge Frau zu ihrem Bruder ... Station zwölf, Zimmer vierundvierzig ... die werden Augen machen ... und das Mädchen erst ... aber besser mit dem Hammer als auf die homöopathische Methode ... außerdem will ich zu Valerio ... hoffentlich haben sie in der Zwischenzeit auf ihn aufgepasst ... hier gibt es ja überhaupt keine Strukturen ... oder Verantwortung ... ist ja wie Berlin im April 1945 ... völlige Auflösung ... sag mal, Doreen ... wo ist eigentlich deine Pistole ... scheiße ... wo habe ich das Ding liegenlassen ... Paragraph eins im Polizistenkatechismus ... pass auf deine Waffe auf ... du Null! ... wahrscheinlich pustet gerade jetzt jemand einen Pfleger um ... der gestern den Pudding zu spät gebracht hat ... scheiße, scheiße ... hau ab, du Affe ... der will mich festhalten ... Pech gehabt, mein Lieber ... das hat gesessen ... hoffentlich ist nicht allzu viel gebrochen ... aber eine neue Nase wird er brauchen ... ist ja hier am richtigen Ort ... da, die Tür ... Valerio! ... sitzt das Kerlchen da und spielt mit der Pistole ... wie ein Dreijähriger mit einem Aufziehpinguin ... überall an ihm die Röhrchen und Kabel ... er wirkt wie eine dieser Puppen aus Augsburg ... Augen wie tiefe Seen ... hallo, mein Junge ... er legt sie weg ... erfüllt von einer neuen, unbekannten Begegnung ... völlig hinüber ... doch wieder Drogen ... Schlafmittel oder so ... ja, fass meine Hand ... ich bin ja da ... ich passe auf dich auf ... dieser Schimmer in seinem Gesicht ... Glück, oder ... kann ich Glück hervorrufen ... ja, anscheinend ... Do, sagt er, Do ... ja, mein Engel, ich bins, Doreen ... ein Schmerz zuckt über sein Gesicht ... was bedeutet das ... was hat er jetzt ... er weint ... denkt er an den Schuss ... an die Polizistin, die ihn aufhielt ... er spricht ... ich verstehe nichts ... keine Worte ... ein Monolog in einer vorsintflutlichen Sprache ... Valerio ... sprich mit mir ... sag mir, was du denkst ... ich helfe dir ... wieder Do, und Tränen ... was ist denn, mein lieber Junge ... ich muss an die Pistole, und ich muss ihn trösten ... wenn ich mich zu ihm lege ... und mich nicht in seinen Leitungen verheddere ... komme ich an die Waffe ... er klammert sich an meiner Hand fest ... und gibt immer noch seltsame Laute von sich ... was solls ... sieht zwar nicht aus wie eine regelrechte Ermittlung, wenn ich neben ihm im Bett liege ... aber das ist heute nacht noch meine Sache ... komm, mein Lieber, kuschel dich an ... ich bin ja bei dir ... nicht ganz die von mir favorisierte Sorte von Bett ... das Licht mache ich nachher aus ... Mann, bin ich müde ... aber erst die Pistole ... einfach irgendwo in die Ecke werfen ... wenn sie gesichert ist ... ha ... ja, ist sie ... weg damit ... krach, auf den Boden ... er zuckt nicht mal ... und jetzt nur noch den hübschen Jungen in den Arm nehmen ... ob der es mit seinem Chef aufnehmen kann ... was die Sinnlichkeit angeht ... er ist ruhig geworden ... schmiegt sich an ... leiser Atem ... nur keine Leitung abreißen ... hey, was soll ... na ja, lass ihn ... durch die Drogen ist er wie ein Kind ... aber das ist ein verdammt kunstfertiges Kind ... wie er die Knöpfe öffnet ... und den Zweifingergriff zum Öffnen des BHs beherrscht er auch ... ächzt dabei ... lass das, Mensch ... ich kann doch nicht ... aber ich muss ... muss fühlen, ob bei ihm auch ... ja, warm und hart ... hör auf, Doreen ... der Junge hat einen Bauchschuss ... und der ist von dir ... aber warum ist es in mir so weich ... und feucht ... bin ich pervers ... Kripokommissarin vergewaltigt schwerverletzten Verbrecher ... nein, hier werde ich verführt ... sein Kopf zwischen meinen Brüsten ... so zart, so wenig
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