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Vater. Mörder. Kind: Roman (German Edition)

Vater. Mörder. Kind: Roman (German Edition)

Titel: Vater. Mörder. Kind: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giampaolo Simi
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kuh sagt, sie bringt mich persönlich mit dem flieger hin … ätzend … aber wenn ich versetzt werde … MÜSSEN SIE MICH LASSEN !!!!
    Heathcliff : du musst es also packen.
    Catherine : keine sorge … engl und ita ok … zwei super tests, alle glücklich.
    Heathcliff : na bitte.
    Catherine : *lol* hab alle verarscht.
    Heathcliff : großartig.
    Catherine : willst du ein grooooßes geheimnis wissen???? ?????
    Heathcliff: ja.
    Catherine : hab immer extra alles falsch gemacht, damit ich die stützlehrerin bekomme.
    Mein Stuhl quietscht, der Bibliothekar dreht sich sofort um. Draußen sind Blechbläser und Feuerwerksraketen zu hören.
    Heathcliff : wie das?
    Catherine : seit jahren verhaue ich jeden test mit absicht.
    Heathcliff : warum?
    Catherine : aus trotz!!!!!!! damit die ärsche ausrasten hahaha … denen soll es dreckig gehen … die psychos im krankenhaus hab ich auch beschissen … kognitive defizite, das arme mädchen … + die 2 ärsche: warum ist sie nicht normal? was haben wir falsch gemacht??? haben nächtelang gestritten, wessen schuld das ist!!! sie sagte, ich will diese schwachsinnige nicht hier haben, das ist nicht meine tochter, ich will ein eigenes kind … + er: du bist unfruchtbar, sie ist 1 geschenk gottes, sei dankbar … vergiss nicht, was der armen caterina zugestoßen ist, hahaha.
    Ich stütze die Stirn in die Hände, suche nach dem richtigen Satz, um das Thema zu wechseln, trete mit den Füßen gegen die Stuhlbeine. Aber mir fällt nichts ein.
    Catherine : verstehst du? total durchgeknallt, der typ … geschenk gottes??? gehts noch??? mann, mein alter hat meine mutter umgebracht!!!!!!!
    Ich beiße mir auf die Fingernägel der einen Hand. Mit der anderen haue ich eine volle Ladung Fragezeichen aus der Tastatur.
    Catherine : musste es dir irgendwann sagen … besser du weißt, was ich hinter mir habe …
    Und ich solle jetzt bitte nicht glauben, sie habe das alles nur erfunden, um mich zu beeindrucken. Ich wünschte, ich könnte mir den Luxus entsprechender Zweifel erlauben. Ich frage sie, wann das war.
    Catherine : vor 10 jahren … ich war in der 1. klasse.
    Heathcliff : bestimmt erinnerst du dich kaum noch.
    Catherine : ich weiß noch, dass ich mit den 2 ärschen im kino war … danach sagte er, ihr geht es schlecht, ruht sich aus … am nächsten morgen wieder … dann hat mich oma von der schule abgeholt, was sie sonst nie tat … sagte, papa ist noch bei der arbeit, und dann sah ich keinen von ihnen mehr + dachte, wenn ich ganz lieb bin, kommen sie zurück, sie sind nur weggegangen, weil ich böse war, wie mama immer sagte, + wegen mir war sie jetzt auch krank … mein onkel holte meine spielsachen, aber ich durfte nicht wieder nach hause … angeblich wegen bauarbeiten … aber ich wollte nach hause … eines tages bin ich abgehauen … nahm allein den bus …. die tür war mit braunem tesaband zugeklebt … 1 blatt papier mit schwierigen wörtern, auch unsere 3 namen standen drauf … ich ging einfach hinten rein … kein licht, ich hatte angst, alles so fremd … da lagen kleider von mama rum … dann haben die nachbarn mich bemerkt …
    Die Wörterflut bricht ab. Der Büchereifritze hält die geöffnete Hand hoch, um mir zu verstehen zu geben, dass es in fünf Minuten elf ist.
    Heathcliff : und dann? was hast du gemacht?
    Catherine : ich hab etwas eingesteckt, damit ich mama und papa immer bei mir hab.
    Heathcliff : was denn?
    Catherine : ihr hochzeitsalbum.

38
    I m Prozess geht dein Anwalt aufs Ganze. Er beschreibt dich als mustergültigen Angestellten, der den Respekt seiner Kollegen genießt, obwohl sich seit jenem Tag niemand von Aggradi mehr bei dir gemeldet hat, von einem knappen Brief mal abgesehen, in dem du darüber informiert wurdest, dass das Arbeitsverhältnis ruht und wie hoch die Höhe deiner Abfindung ist.
    Dein Anwalt bezeichnet dich als hingebungsvollen Vater und aufrichtig liebenden Gatten. Als einen rechtschaffenen Menschen, der nicht zu Gewalttätigkeiten neige. Er fragt Elisas Eltern, ob ihre Tochter sich über Misshandlungen oder Schläge beklagt habe oder ob sie ihnen gegenüber je den Wunsch geäußert habe, sich aus irgendeinem Grund von ihrem Mann zu trennen. Da springt Mariano Domini zum ersten Mal auf und schwört, dir die Kehle durchzuschneiden. Bevor er aus dem Gerichtssaal entfernt wird, zeigt er noch allen das Skalpell, das er so lange bei sich tragen will, bis er es in dein Fleisch gebohrt hat.
    Du bist nicht gewalttätig, du hast keine Vorstrafen,

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