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Vater unser

Vater unser

Titel: Vater unser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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Aufmerksamkeit erregte. DELEON COUNTY SHERIFF’S DEPARTMENT, UNTERSUCHUNGSBERICHT Opfer: Charlene
« Charley» Handley, 39 Jahre. Kaidyn Handley, 4 Jahre. Tyler Handley, 9 Jahre Stadt/Bundesstaat/Zuständigkeitsbereich : DeLeon Springs, Florida Bezirk: Orange County Todesursache: Mord. Mehrere Stichwunden, stumpfes Schädeltrauma Tatwaffe: Küchenmesser; vermutlich Baseballschläger (noch nicht aufgefunden) Sexueller Missbrauch: Charlene Handley Verdächtige: unbekannt Bemerkungen zur Ermittlung: Unbekannte(r) Täter hat/haben sich möglicherweise durch die Eingangstür des einstöckigen Hauses Zutritt verschafft. Lage des Hauses ist ein Waldgrundstück in Volusia County. Keine Anzeichen für gewaltsames Eindringen, Das Opfer Charlene Handley wurde im Elternschlafzimmer aufgefunden. Die Autopsie ergab zweiundzwanzig Stichverletzungen im Oberkörper und Nackenbereich. Die Tatwaffe wurde am Tatort, im Körper des Opfers Charlene Handley gefunden. Das Opfer wurde mit einem unbekannten Gegenstand sexuell missbraucht. Kein Sperma, keine DNA-Spuren. Das Opfer Tyler Handley wurde im nordwestlichen Zimmer des Hauses gefunden. Todesursache: stumpfes Schädeltrauma mit mehrfacher Schädelfraktur, verursacht durch unbekannte Tatwaffe (den Einkerbungen in der Schädeldecke nach wahrscheinlich Baseballschläger). Das Opfer Kaitlyn Handley wurde im nordöstlichen Schlafzimmer gefunden. Todesursache: ebenfalls stumpfes Schädeltrauma durch eine unbekannte Tatwaffe, siehe oben. Fußabdrücke am Tatort zu verwischt für Identifizierung. Charlene Handley lebte seit Februar 2005 getrennt von ihrem Mann Ronald Marcus Handley, geboren am 16. 02.1967, Sozialversicherungsnummer 12613421. Er ist Anwalt und lebt zurzeit in New York, 2123 West 93rd Street. Drei Frauen, die mit ihren Kindern allein im Haus waren. Mitten in der Nacht in ihren eigenen Betten vergewaltigt, erstochen, erschlagen. Die Handley-Morde waren beinahe identisch mit den Tebin-und Dell-Morden. Und wenn man die Tatsache außen vor ließ, dass David Marquette mit einem Messer im Bauch in seinem Badezimmer gefunden worden war, waren sie auch identisch mit den Morden in ihrem eigenen Fall. Fieberhaft suchte Julia in der Akte nach dem Datum, an dem die Handley-Morde verübt worden waren. War Marquette ein Serienmörder oder das Opfer eines bizarren Zufalls? 31. Dezember 2005. Julia schloss die Augen, und der Raum begann sich um sie zu drehen. An diesem Tag hatte David Marquette bereits im Gefängnis gesessen.
KAPITEL 76
    GEISTIG GESTÖRTE Menschen legen bei Verbrechen oft falsche Geständnisse ab. Statistisch gesehen stehen Schizophrene ganz oben auf der Liste.» Julia hatte genug Fachartikel und Abhandlungen gelesen, um mit dem merkwürdigen Phänomen
« falsches Geständnis» vertraut zu sein. Einige Studien belegten, dass die Anzahl der Falschaussagen sogar bei zweiundzwanzig Prozent lag. Und nur eine Woche zuvor hatte der Psychiater der Staatsanwaltschaft angedeutet, dass auch in diesem Fall die Möglichkeit einer Falschaussage besteht. Was, wenn David Marquette seine Familie gar nicht umgebracht hat? Wenn sein Geständnis falsch ist? Wenn jemand anders ins Haus eindrang, Marquettes Familie tötete, von ihm überrascht wurde und ihn dann ebenfalls niederstach? Was, wenn jemand anders den Code für die Alarmanlage kannte? Was, wenn Marquette selbst ihm diesen Code verraten hatte? Julia suchte in der Kiste mit den Beweisstücken nach der Aufzeichnung des Notrufs und legte das Band in ihren Recorder ein. Ihre Gedanken überschlugen sich.
« Notrufzentrale. Um was für einen Notfall handelt es sich?» Stille.
« Hier ist der Notruf neun-eins-eins. Haben Sie einen Notfall zu melden?» Wieder Stille. Dann die etwas gereizte Stimme der Frau von der Notrufzentrale:
« Hören Sie, Sie haben neun-eins-eins gewählt. Möchten Sie einen Notruf melden?»
« Helfen Sie uns.» Emmas Stimme klang so zerbrechlich und fern ...
« Natürlich helfe ich Ihnen. Wie heißen Sie? Können Sie lauter sprechen? Ich kann Sie kaum verstehen.»
« Helfen Sie uns ... bitte.»
« Ich helfe dir, Kleines. Aber du musst mir genau sagen, was passiert ist.»
« Ich glaube, er kommt zurück.»
« Wer kommt zurück? Bist du verletzt? Wie heißt du?»
« Er kommt zurück.»
« O nein, nein ... Daddy, nein!» Julia schluckte. Die Aufnahme lieferte keinen eindeutigen Hinweis auf die Täterschaft. Emma sagte nicht, dass ihr Vater sie bedrohte. Vielleicht rief sie ihn ja auch zu Hilfe! Vielleicht war noch jemand

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